Schätze aus Porzellan
Schloss Fasanerie öffnet nach der Winterpause wieder seine Pforten. Neu in diesem Jahr: Eine Sonderausstellung zu ostasiatischen Porzellan, Lackarbeiten und Schnitzereien sowie Familienführungen, die den historischen Alltag im Schloss näherbringen.
Im Winter wurde hinter den Kulissen des Schloss Fasanerie viel gearbeitet, erklärt der Museumsdirektor Dr. Markus Miller. Diesmal wurde hauptsächlich der Brandschutz optimiert, eine Maßnahme, die seit 2017 läuft und jährlich 20.000 bis 30.000 Euro kostet.
Wegen der neuen Dichtungen, „gestopften“ Fugen und Türschließer werden die Besucher aber wohl eher nicht nach Fasanerie fahren. Sondern wegen des Museums und der vielen Veranstaltungen, die angeboten werden. Ganz neu: die Familienführung. „Wir haben gemerkt, dass Eltern und Kinder gerne zusammen etwas erleben wollen“, erklärt Miller. Darum wird es nun neben den „klassischen“ Rundgängen jeden Sonntag eine interaktive Führung für alle Altersklassen geben. „Es gibt viele Fragen, die Kinder und Erwachsene stellen“, fügt er hinzu, und nicht wenige betreffen den Alltag. Wie wurden die Schlossbewohner versorgt, wie wuschen sie sich, wie lebten die Diener?
Die Sonderausstellung heißt in diesem Jahr „Faszination Ostasien“ und wirft einen Blick auf Porzellan, Lackarbeiten und eine paar Schnitzereien aus China und Japan. Ab dem 28. Juni werden 150 Exponate aus dem Bestand der Kulturstiftung des Hauses Hessen im Badehaus gezeigt. Es sind Schätze, die zum einen die hohe Kunstfertigkeit zeigen, mit der Ostasien die Objekte in einer Zeit fertigte, in der hierzulande nicht einmal annähernd davon geträumt wurde. Zum anderen geht es Miller und seinem Team darum, auf Qualitätsmerkmale aufmerksam zu machen. Spannend dabei die Frage, wie die exquisiten Vasen wie die hier abgebildete, derenWert Miller in einem Nebensatz als siebenstellig beziffert, dann doch den Weg nach Europa fanden.
Musikalisch wird auf Fasanerie viel Abwechslung geboten. So spielen die Weltenbummler Quadro Nuevo beim Fürstlichen Gartenfest auf. Der chilenische Gitarrist Rodrigo Guzmán entführt die Gäste nach Lateinamerika, und der Virtuose Andrei Gorbatschow zeigt, was mit der Balalaika so alles möglich ist.
Das Gartenfest, die Pianale, die Zeitreise, der „Markt für echte Dinge“ und Kino und Theater unter freiem Himmel: Viele beliebte Programmpunkte sind wieder zu finden, bis die Saison Ende Oktober ausläuft. Zum Finale gibt es ein extra Angebot: das gespenstische Halloween-Wochenende für alle, die sich gerne gruseln.