Prunk und Glitzer beim Marktkorb
FULDA (mb/tg). Kurz vor dem fulminanten Finale der Kampagne schaut das Fuldaer Prinzenpaar samt Mannschaft bei der Marktkorb-Redaktion vorbei. Bei Kräppel und Kaffee zeigen sie närrische Fitnessübungen für den Rosenmontag und sprechen über ergreifende Momente.
Das Motto eurer Kampagnelautet „Alles funkelt, alles glitzert“. Auch in euren Geboten habt ihr dazu aufgerufen, dass jeder etwas Glitzerndes tragen soll. Haben die Foasetfans sich daran gehalten?
Nadja Aberetti Beautycus LXXXI. von Fulda: Tatsächlich haben sich viele dem angenähert. Bereits bei den Sitzungen und auch beim Ball waren sehr viele in glitzernden Kleidern unterwegs.
Marco Aberetti Beautycus LXXXI. von Fulda: Selbst in denSeniorenheimen, die wir gestern besucht haben, waren die älteren Herrschaften bemüht zu glitzern und zu funkeln. Das war herrlich.
Zero Volker Elm: Was echt irre ist: Man merkt immer noch die lange Abstinenz der Fastnacht. Das Glitzern und Funkeln in den Augen ist manchmal viel größer als Pailletten und Strasssteine. Wenn man in solche glücklichen Gesichter schaut, die von innen raus strahlen, hat man alles richtig gemacht.
Wird dann auch der Motivwagen am Rosenmontag glitzern und funkeln?
Prinz Marco: Das ist natürlich eine Überraschung. Ich habe heute die letztenVorbereitungen getroffen und wir sind in den Endzügen.
Die Wetteraussichten für Rosenmontag sind durchwachsen. Wie bereitet ihr euch auf den Höhepunkt der Kampagne vor? Und welche Tipps habt ihr für die Menschen entlang des Umzugs?
Prinz Marco: In erster Linie haben wir uns den Segen vonBischof Gerber geholt. Und wir haben ihn angewiesen auch noch zwei, drei Stoßgebete gen Himmel zu schicken. Damit es dann auch klappt. Ansonsten hoffen wir.
Volker Elm: Der Rhöner und Fuldaer sagt: „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlecht Klamotte“. Bei dem Adrenalin, was man bei dem Umzug verspürt, ist das Wetter eh egal. Es ist natürlich schön, wenn wir nicht die einzigen sind, die lachen, sondern auch die Sonne. Was nicht fehlen sollte ist vielleicht wasserfeste Schminke. Niedrige Temperaturen haben dazu auch einen Vorteil: Wir müssen das Bier nicht kühlen.
Was war das bisher verrückteste Wetter, das ihr bei einemRoMo-Umzug erlebt habt?
Volker Elm: Also ich habe 1987 bei Prinz Bruno Aqua Installusticus XLVI., der eine Badewanne als Motivwagen hatte, erlebt, wie die Wanne nach dem Umzug halb voll war.
Prinz Marco: Aber wir hoffen auf Sonne.Denn wir haben als Ziel gesetzt die Besuchermarke von 90.000 brechen.
Eine Botschaft an die tausenden von Narren, die euch während der Kampagne begleitet haben:
Prinzessin Nadja: Kommt alle zum Rosenmontagsumzug. Feiert mit uns. Funkelt. Glitzert. Und habt Spaß am Leben.
Prinz Marco: Dem ist nichts hinzuzufügen.
Nach dem langen Fastnachtswochenende herrscht bei vielen Katerstimmung. Habt ihr einen Tipp wie man dem erschöpften Körper wieder etwas Gutes tun kann?
Prinzessin Nadja: Gesund ernähren und sich meine Kosmetik gönnen, um Lachfalten wieder glattzubügeln.
Prinz Marco: Vielleicht auch den Alkoholpegel wieder langsam senken. Nicht gleich einen kalten Entzug machen.
Gab es schon Reaktionen auf euren Vorschlag, dass der Magistrat ab sofort jeden Morgen ein Zirkeltraining unter der Leitung der FKG-Tanzgarden macht?
Prinz Marco: Bis jetzt noch nicht. An gewissenStellen werden wir das immer mal anpiksen. Die Tanzgarden sind natürlich jetzt sehr eingespannt. Wir heben uns also noch etwas für den Rest des Jahres auf.
Habt ihr denn eine Fitnessübung, mit der man sich auf den Rosenmontagsumzug vorbereiten kann?
Prinz Marco: Liegestütze und Kniebeuge gehen immer.
Zero Volker Elm: Das Winken ist sehr wichtig. Das kann man in verschiedenen Geschwindigkeiten machen.
Prinz Marco: Das kann man auch sehr gut mit Bierflaschen machen.
Volker Elm: In der 0,2 Liter Klasse anfangen und dann bis 0,5.
Prinz Marco: Bis zur Königsdisziplin: ein Maß.
Prinzessin Nadja: …oder eine Kiste.
Volker Elm: Kräppel-Weitwurf oder Luftschlangen-Weitpusten wären Alternativen.
Beim Stadt der Ball… (Versprecher des Kollegen, Anmerkung der Redaktion):
Volker Elm: Beim Ball der Stadt… Wir laden Sie nächstes Jahr gerne mal ein. Damit Sie das lernen (lacht).
… beim Ball der Stadt habt ihr unglaublich viel getanzt. Hattet ihr weniger Tänze, weil ihr ein Prinzenpaar seid?
Prinzessin Nadja: Im Gegenteil. Wir hatten mehr. Er hatte die üblichen Tanzdamen und ich hatte noch 25 Herren dazubekommen. Am Ende waren es doch 40.
Prinz Marco: Meine Tanzliste hatte 80 Personen. Am Ende waren es um die 100. Die ersten Paar Schuhe sind durch. Bei Garde für Garde musste ich mir schon von meinem Zeremonienmeister welche leihen.
Ihr seid das zweite Prinzenpaar in der Geschichte der FKG. Habt ihr als Prinzenpaar Vorteile gegenüber einemFastnachtsprinz?
Prinz Marco: Definitiv. Ein Riesenvorteil ist: Wir können es zusammen durchleben. Dann müssen wir uns nicht morgens beimFrühstück erzählen.
Prinzessin Nadja: Ich finde das sehr, sehr positiv, weil wir uns auch ergänzen können und uns auch die Arbeit teilen. Und jeder hat eigene Ideen. Ich bin eher die Kreative, Schönheitsbewusste und Marco ist eher der Praktiker und Umsetzer.
Wie muss man sich dieses Gefühl vorstellen? Als hätte man ewig Flitterwochen?
Prinzessin Nadja: Man kann es eigentlich nicht in Worte fassen. Das ist Adrenalin, wie auf Wolke Sieben. Deswegen haben wir auch ein bisschen Angst davor, was sein wird, wenn der Aschermittwoch kommt. Dann holt uns keiner mehr mit dem Prinzenbus ab.
Versteht ihr euch eigentlich noch miteinander?
Prinzessin Nadja: Natürlich haben wir uns viel gestritten. Es gibt viele Stressmomente, in denen die Nerven auch mal blank liegen. Es ist gut, dass wir uns schon lange und gut kennen. Daher können wir als Paar das ein oder andere härtere Wort verzeihen, weil wir ja auch dann wissen, wie es gemeint war. Wenn wir dann aber diese tollen Momente haben, diese Einmärsche, dann wiegen sie die Meinungsverschiedenheiten und Differenzen wieder auf.
Prinz Marco: Es ist der perfekte Ehe-Vorbereitungskurs.
Prinzessin Nadja: Ja, die Hochzeit zu organisieren, das ist dann Pillepalle.
Und was steht für euch an, wenn ihr am Aschermittwoch Gardetracht und Prinzenhut in den Schrank werfen könnt?
Prinzessin Nadja: Wir haben ein paar Tage Urlaub genommen, um mit unserer Lotte – das ist unser Wohnmobil – ins Nirgendwo fahren, wo das Wetter gut ist. Da werden wir diese Zeit Revue passieren lassen. Wir sind im Moment so vielen Eindrücken und Terminen ausgesetzt, dass wir das alles gar nicht verarbeiten können.
Adjutant Frank Neidhardt: Wir werden auch die Eindrücke sacken lassen. Das ist eine Zeit, die man nie vergessen wird, die man so emotional erlebt hat, wie es sonst keine Zeit gab vorher. Gerade weil wir als Frischlinge dort hereingekommen sind.
Welche Rolle spielt der 90. Geburtstag der FKG für euch?
Frank Neidhardt: Es ist ein besonderes Erlebnis, dass gerade wir den 90. Geburtstag ist. Das Prinzenpaar unterstreicht natürlich das Besondere daran und deswegen wird unsere Kampagne auch in die Geschichte eingehen. Wir waren dann ein Teil davon und das ist noch einmal höher anzusiedeln.
Prinzessin Nadja: Als Prinzenpaar haben wir noch ein paar Termine mehr gehabt, zum Beispiel die 90-Jahrfeier, wo alle Rand- und Bundesstaaten einmarschierten und auch darüber hinaus, wie Würzburg, Thalau, Hünfeld und Hofbieber, um zu gratulieren. Und das ist schon was Besonderes.
Dieses (Fastnachts-) Lied entfacht das Feuer der Leidenschaft in euren Herzen…:
Prinzessin Nadja: Alles funkelt, alles glitzert.
Adjutantin Isabel Hohmann: Wenn die Hühner schlafen gehen.
Prinz Marco: Ich bin in Fulda verliebt.
Frank Neidhardt: Ich bin in Fulda verliebt.
Volker Elm: Ich bin in Fulda verliebt.
Bütt, Sketch oder Gardetanz, was ist euer Favorit?
Prinz Marco: Ich war von dem Büttenbattle sehr beeindruckt. Aber Gardetänze schaue ich mir natürlich auch sehr gerne an.
Was darf für euch für eine gelungene Fastnachtskampagne auf keinen Fall fehlen?
Prinz Marco: Da gibts vieles… Spaß und Freude natürlich…
Prinzessin Nadja: Gute Beiträge, viel Lachen…
Prinz Marco: Funkeln und Glitzern (Lachen).
Volker Elm: Sich selbst nicht zu ernst nehmen und über sich lachen können. Das lässt sich einfach nicht auf wenige Worte festlegen. Jeder Einmarsch und jede Veranstaltung hat immer irgendwas besonders. Wir können da nicht entscheiden, welche die schönste war. Wir haben eine großartige Vielfalt und das macht doch die Fastnacht in der Region aus, egal ob wir in Thalau oder Mittelkalbach sind.
Prinz Marco: Wobei unser Besuch im Seniorenheim am Mittwoch schon sehr einzigartig war. Wir haben dort einem Urgestein der Fastnacht unseren Orden verliehen und meinten zu ihm, dass er doch sitzen bleiben könne, worauf er nur antwortete: „Auf keinen Fall!“ (lacht). Man richtig gemerkt, wie viel ihm das, der er 1954 in die FKG eingetreten war, so viel bedeutet hat und wie er sichtlich gerührt war.
Volker Elm: Ein altes chinesisches Sprichwort besagt:Ein Tag ohne Lachen ist ein verlorener Tag. Und deswegen wollen wir den Menschen für die Tage, die wir aktiv sind, mehrere Jahre Frohsinn schenken.