Leuchtende Vorbilder im Ehrenamt
„Ich bin wirklich überrascht, hab‘s aber auch ein bisschen befürchtet – man muss alt werden, um ausgezeichnet zu werden“, reagierte am Sonntag beim Lichterfest ein Urgestein der Schlirfer Kommunalpolitik, Friedrich Meister (CDU), auf die Würdigung seines weit über die Politik hinausreichenden Engagements. Der Vorsitzende der Gemeindevertretung gehört zu den drei geehrten Preisträgern beim Dr. Martiny- Ehrenpreis für bürgerschaftliches Engagement.
Von Mirko Luis
Mit der 2017 ins Leben gerufenen Auszeichnung werden Vereine, Initiativen oder Institutionen ausgezeichnet, die sich in besonderem Maße sowie uneigennützig für das Gemeinwesen engagieren. Wie beim Comeback nach vorheriger Corona-Pause im vergangenen Jahr beglückwünschte mit der amtierenden Quellenkönigin Lara Köhl eine strahlende Hoheit die Geehrten.
Kaum ein Verein, in dem der Preisträger nicht Mitglied ist
„Es wird uns schwerfallen, irgendeinen Verein zu finden, in dem der Preisträger Friedrich Meister nicht Mitglied ist“, sagte Rathauschef Matthias Kübel (CDU). Meister unterstütze die Belange der Vereine tatkräftig und finanziell und packe darüber hinaus aktiv mit an. „Wir alle schätzen ihn für seine fröhliche, freundliche, verbindliche und manchmal auch unkonventionelle Art – sein ehrenamtliches Engagement ist beispielgebend“, so der Bürgermeister. So sei Meister nicht nur seit 34 Jahren ununterbrochen Mitglied der Gemeindevertretung und setze sich in diesem Gremium sehr engagiert und verantwortungsbewusst für die Belange des Ortes und die Anliegen seiner Mitmenschen ein. Auch in der Kirchengemeinde St. Vitus – zum Beispiel im Pfarrverwaltungsrat – sei er aktiv gewesen und noch heute als Himmelträger bei Prozessionen unterwegs. Zugleich habe Meister Traditionsgottesdienste wie etwa den Fastnachtsgottesdienst initiiert. Die enorme öffentliche Wertschätzung machte Meister indes leicht verlegen.„Ich bin etwas beschämt, weil es so viele andere Menschen gibt, die dasselbe machen. Bei mir hat es sich altersbedingt eben so angehäuft.“
Vorschläge aus den Reihen der Bürgerschaft
Vor Friedrich Meister wurden mit dem Förderverein Kita St.Michael und Alisa Dimmerling zwei weitere Preisträger gewürdigt, die aus den Reihen der Bürgerschaft vorgeschlagen worden waren. Und die ebenfalls, wie Kübel betonte, die Preisjury beeindruckt hatten. Aus den Jury-Reihen traten am Sonntag stellvertretend Christian Bornträger, Herbert Post und Alfred Schmitt auf die Bühne. Der Jury gehörten ferner Martin Post, Beáta Dudásné Lázár und Yvonne Engel-Lochhaas an. Matthias Kübel sprach sicherlich allen Jurymitgliedern aus vollem Herzen, als er darauf hinwies, dass eine Auswahl zu treffen auch in diesem Jahr nicht ganz leicht gewesen sei. „Diejenigen, die den Preis heute erhalten werden, sind alle gleichberechtigte Gewinner“, unterstrich Kübel.
Das Wohl der Jüngsten im Blick
Die Freude über den Preis war bei den Vertreterinnen des Fördervereins Kita St. Michael sichtlich groß. Bereits seit Vereinsgründung im Jahr 2005 kümmert sich der Verein um die Jüngsten und bereichert mit zahlreichen Aktionen und Veranstaltungen das Vereinsleben – sei es bei Arbeitseinsätzen, dem Sammeln von Spenden, der Anschaffung von Spielgeräten oder der Organisationen eines großen Kinderkleiderbasars. Der Vorstand des Vereins steht für das „vielfältige Bad Salzschlirfer Ehrenamt.“
Immer in Bewegung – und das mit Humor
Preisträgerin Alisa Dimmerling sei, wie es Matthias Kübel formulierte, „immer in Bewegung – und das mit viel Humor“. Das Schöne daran sei, dass sie Beides weitergeben wolle. Schon seit Kindesbeinen an übernehme Dimmerling Verantwortung und nehme das Heft des Handelns gerne in die Hand. Dimmerling habe viele Bewegungsangebote und Tanzgruppen ins Leben gerufen, die neben der Bewegung auch den Teamgeist und soziale Kompetenzen der Kinder – wie beispielsweise Toleranz und Integration – fördern würden. Als Mitwirkende der Bad Salzschlirfer Fastnacht ist die Gardebeauftragte und Trainerin ebenso wenig wegzudenken wie aus dem Vorstand des Karneval Vereins Bad Salzschlirf (KVBS).