„In einer turbulenten Welt ist Zeit für den Nächsten das Wichtigste“
Klare Worte von Fuldas OB Dr. Heiko Wingenfeld zur Eröffnung des Fuldaer Weihnachtsmarktes. „Gerade in dieser turbulenten Welt ist Zeit für den Nächsten das Allerwichtigste“, sagte der CDU-Politiker vor Hunderten Menschen, die sich an der Hauptbühne zur offiziellen Eröffnung eingefunden hatten. Er hoffe, dass der Weihnachtsmarkt symbolhaft für das stehe, was wir alle gemeinschaftlich erleben wollen, nämlich den Blick füreinander zu haben und die Gemeinschaft zu genießen.
Von Mirko Luis
Im Namen der städtischen Gremien und Stadtverordnetenvorsteherin Margarete Hartmann (CDU) hieß der Hausherr des Weihnachtsmarktes alle Gäste zu einem Ereignis willkommen, „auf das wir lange gewartet und dabei viel Geduld aufgebracht haben“. Wingenfeld wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass es den verantwortlichen Akteuren der Stadt zuletzt im Jahr 2019 vergönnt war, in dieser Weise den Weihnachtsmarkt zu eröffnen. Dass so viele Menschen gekommen sei, wäre gleichzeitig eine Ermutigung für alle diejenigen, die schon vor Monaten in der Stadt die Entscheidung getroffen hätten, diese Tradition fortzusetzen.
„Sind dankbar, dass der Weihnachtsmarkt möglich ist“
Die zurückliegenden Jahre bezeichnete der Fuldaer Spitzenpolitiker als „schwierige und herausforderungsvolle Jahre“. Und es seien nach wie vor ganz besondere herausforderungsvolle Zeiten. „Umso dankbarer sind wir dafür, dass der Weihnachtsmarkt möglich ist.“ In diesem Jahr, so die Ankündigung, erwarte die Besucher eine ganz besonders große Vielfalt an unterschiedlichen Themenmärkten. Wingenfeld nannte eine Zahl von rund 100 verschiedenen Angeboten. Dass das möglich sei, habe man ganz vielen Unterstützern zu verdanken. „Das ist eine Gemeinschaftsleistung, für die ich an der Stelle ein Dankeschön aussprechen möchte an alle, die den Weihnachtsmarkt in den letzten Wochen mit viel Energie und Arbeitseinsatz mit aufgebaut haben.“
Delegation aus der südfranzösischen Partnerschaft Arles zu Gast
„Es freut uns sehr, dass ganz viele Menschen zu Besuch nach Fulda kommen, eigens um diesen Weihnachtsmarkt zu erleben“, wies das Stadtoberhaupt von Hessens neuntgrößter Stadt auf die hohe Anziehungskraft des Events hin. Stellvertretend für die vielen aus der Ferne angereisten Gäste begrüßte er in deutscher und französischer Sprache eine Delegation aus der südfranzösischen Partnerstadt Arles, die ebenfalls angereist sei, um den Fuldaer Weihnachtsmarkt zu erleben. „Das ist wunderbar und ein Zeichen der europäischen Freundschaft, Gemeinschaft und Solidarität“, betonte Wingenfeld.
Wingenfeld: „Es ist wichtig, den Zusammenhalt vor Ort zu pflegen“
Wingenfeld warb dafür, sich in der Adventszeit auf das zu besinnen, was wirklich wesentlich sei. Was allen in den vergangenen Jahren besonders gefehlt habe, sei das Erleben von Gemeinschaft. „Ja, wir sind solidarisch mit all denjenigen, die in dieser Welt besonders leiden, aber ich denke, es ist genauso wichtig, hier vor Ort den Zusammenhalt zu pflegen“, unterstrich Wingenfeld in seiner trotz der Kürze emotionalen Eröffnungsrede.
Ein Ort, der die Ankunft Gottes in dieser Welt spürbar macht
Bevor der Fuldaer Weihnachtsmarkt von Stadtpfarrer Stefan Buß und Dekan Bengt Seeberg den Segen erhielt, wünschte Wingenfeld allen Besuchern Gesundheit, einen guten Austausch und gute Gespräche sowie Zeit füreinander. Die beiden Geistlichen erinnerten daran, dass der Weihnachtsmarkt am Beginn der Adventszeit stehen und seinen inneren Sinn darin habe, die Ankunft und Anwesenheit Gottes in unserer Welt spürbar zu machen und die Geburt von Jesus Christus und seine Ankunft in der Krippe zum Stall von Betlehem zu feiern.
Sechs verschiedene Themenbereiche
In den zurückliegenden Tagen war beim Aufbau der verschiedenen Hütten fleißig gewerkelt worden. Einmal mehr hat sich die aufstrebende Kultur- und Musical-Metropole im östlichen Teil des Bundeslandes Hessen in einen Platz voller Weihnachts-Magie verwandelt. In diesem Jahr locken sechs verschiedene Themenbereiche. Während der „Traditionelle Weihnachtsmarkt“ den Kern der Weihnachtsstadt bildet und sich hier rings um die spektakuläre Pyramide Hütte an Hütte reiht, dürften Kinderherzen vor allem im „Kinderweihnachtsland“ höherschlagen. Besuchermagnete sind ein Riesenrad, auf dem man in 6 Meter Höhe über dem Weihnachtsmarkt-Geschehen schweben kann und einen tollen Blick auf die Kinder-Bühne und die liebevoll dekorierten Hütten hat. Zudem dreht hier der Fuldaer Weihnachtsexpress seine Runden und lädt das Nostalgie-Karussell dazu ein, auf dem Rücken von Pferden durch die traumhafte Fuldaer Weihnachtslandschaft zu reiten. Währenddessen warten im Themenbereich „Hüttenzauber“ engelschöne Krippenfiguren, mollig warme Wintersocken und funkelnde Weihnachtssterne auf die Besucher. Als Eingangstor aus dem Barockviertel begeistert der „Hüttenzauber“ mit künstlerischen Figuren und anderen weihnachtlichen Accessoires. Wer „mal kurz in eine andere Welt abtauchen“ möchte, der ist im „Mittelalterlichen Weihnachtsdorf“ goldrichtig. Dort warten zum Beispiel Gaukler, Handwerker, Mägde, Bauern, Ritter und Edelleute auf ihr Publikum, um es mit fröhlicher Musik und Tänzen sowie leckeren Speisen und Getränken, die in urigen Gefäßen serviert werden, zu verwöhnen. Ein weiteres besonderes Highlight ist der auf dem Buttermarkt zu erlebende „weihnachtliche regio’markt“, der mit nachhaltig und regional erzeugten Produkten aufwartet und für kulinarische Genussmomente sorgt. Last but not least lädt der Themenbereich „Winterwald“ die Besucher in einen heimelig verwunschenen und glanzvoll illuminierten Wald ein, in dem sich die Vorfreude auf Weihnachten so richtig genießen lässt. Der „Winterwald“ geht übrigens in diesem Jahr in die Verlängerung und öffnet auch „zwischen an Jahren“ vom 27. bis 30. Dezember.
Handel setzt große Hoffnung in den Fuldaer Weihnachtsmarkt
Der innerstädtische Handel von Hessens neuntgrößter Stadt setzt derweil große Hoffnung in den Weihnachtsmarkt und hofft beim Jahresendspurt auf gute Geschäfte. Optimistisch zeigte sich im Vorfeld der Kreisvorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT), Jürgen Diener. Er erwarte nicht, dass das Weihnachtsgeschäft aufgrund der aktuellen Krise einbrechen werde, sagte er der „Fuldaer Zeitung“. Dem Bericht auf dem Onlineportal der Tageszeitung zufolge vermutet Diener vor dem Hintergrund der gestiegenen Lebenshaltungs- und Energiepreise allerdings, dass gezielter und qualitätsbewusster eingekauft werde. Mit den Worten „Nach einem guten Jahr können wir auch auf ein gutes Weihnachtsgeschäft hoffen“ zitierte die Fuldaer Zeitung unterdessen Stefan Wehner, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Friedrichstraße. Und Edi Leib vom City Marketing Fulda sieht in dem Event einen „wichtigen Frequenzbringer“. So ist der Weihnachtsmarkt nicht nur für Familienausflüge, sondern auch Betriebsausflüge und Teamevent prädestiniert. Tatsächlich steht ein Besuch des Weihnachtsmarktes in Fulda bei vielen Firmen fest im Terminkalender.
Öffnungszeiten:
Der Weihnachtsmarkt in Fulda heißt Gäste aus nah und fern bis Freitag, 23. Dezember, willkommen. Geöffnet ist das Event von jeweils von Dienstag bis Sonntag von 12 bis 20 Uhr. Um Energiekosten zu sparen, wird es montags einen Ruhetag geben. Aus diesem Grund werden auch die Buden nicht so hell erleuchtet wie gewohnt.