Fünf Akte lang gibt es „Liebe auf italienisch“
Manchmal zahlt es sich aus, in der Schublade zu wühlen und alte Dinge hervorzuholen. Selbst wenn das einTheaterstück ist. In Ufhausen gibt es bald ein Stück zu sehen, an das sich vor allem diejenigen erinnern könnten, die vor 27 Jahren schon einmal in Ufhausen im Theater saßen. Eins steht dabei fest:Auch ein zweites Mal hinzugehen lohnt sich in jedem Fall.
Von Sabine Burkardt
Es sind zwar nicht die gleichen Schauspieler wie damals. Aber daran, dass rund 120 Minuten lang auf der Bühne ordentlich die Post abgeht, dürfte sich nichts geändert haben. Es geht drunter und drüber im Haushalt der Familie Peppone. Ganz zweisam Silberhochzeit feiern? Das geht gar nicht, denkt sich die bucklige Verwandtschaft und macht Raffaelo (Wolfram Fink) und Sofi (Vanessa Hohmann) einen Strich durch die Rechnung. Denn plötzlich tauchen aus allen Ecken Störenfriede auf, die „Amore“ machen schier unmöglich werden lässt. Sei es eine putzwütige Tante, ein ewig suchender Opa, ein streitsüchtiges Ehepaar oder ein Pizzabäcker aus Sachsen, alle tragen dazu bei, dass es absolut kein ruhiges Liebes-Wochenende sein wird.
Schaut man den Akteuren bei den Proben über die Schultern, geht das nicht mal eben kurz. Denn die Aktionen auf der Bühne sind derart fesselnd, dass man einfach sitzen bleibt und unbedingt wissen möchte, was noch weiteres an Katastrophen auf Sofi und Raffaelo zukommt. Und man nimmt Vanessa Hohmann die pure Verzweiflung beim Kampf gegen die Plagegeister absolut ab. Überhaupt sind die Rollen auf alle Akteure wunderbar passend zugeschnitten. Taucht beispielsweise Klaus Hohmann alias Pizzabäcker Kieselbrecher auf, kann man einfach nicht ernst bleiben. Warum das so ist? Das liegt an dem äußerst prägnanten wirklich komischen Dialekt, den er über die kompletten fünf Akte eisern durchhält. Ganz passabel wird sicher auch Theater-Neuling Andreas Fink seinen Einstand in der Gruppe meistern. Die Rolle eines Vertreters, der obendrein den Familienmitgliedern permanent Waren, die kein Mensch braucht, andrehen will, ist dem 31-Jährigen wie auf den Leib geschnitten. Allein schon der Gesichtsausdruck und die Gestik sind zum Schreien komisch, sobald er mit Staubsauger, Lexikon oder Rhönbomber-Unterwäsche aus einer der Kulissentüren auf die Bühne tritt. Apropos Kulissen:Die stehen schon seit mehr als einem Jahr unverändert auf der Bühne, weil das Theaterstück eigentlich schon im vergangen Jahr aufgeführt werden sollte und abgesagt werden musste. Somit wurde nur ein bißchen der Staub abgewischt, vermutlich von Putzteufel Tante Klara alias Rebekka Köller-Schelhas und los gings.
Die Theatergruppe freut sich riesig, endlich wieder zusammen proben und auftreten zu können. In den zwei vergangenen Jahren hat einfach etwas gefehlt, sind sich alle einig. Auch wenn man sich nach drei Monaten Probenzeit, in der sich zum Ende hin fast täglich getroffen wird, einfach nicht mehr sehen könne. „Das hält genau eine Woche. Dann hat man schon wieder Lust auf die anderen. Denn die Gemeinschaft ist wirklich toll“, betont Vanessa Hohmann. Neben der Gemeinschaft hat auch das Publikum den Schauspielern gefehlt. „Es ist immer wieder herrlich, wenn man die Zuschauer schon allein an ihrem Lachen erkennt“, freut sich „Sofi“. Und dazu dürfte es bei den kommenden Aufführungen jede Menge Gelegenheit geben.
Die Theateraufführungen finden am Samstag, 19. und Sonntag, 20. am Freitag, 25., Samstag, 26. und Sonntag, 27. November jeweils um 19.30 Uhr im Kolpinghaus Ufhausen statt. Der Kartenvorverkauf ist unter den aktuellen Bedingungen an den Samstagen bis zum 12. November von 18 bis 20 Uhr und Sonntagen bis 13. November von 10 bis 12 Uhr Uhr im Kolpinghaus Ufhausen. Telefonisch können Karten an den Vorverkaufstagen unter der Nummer (0160) 268 49 39 erworben werden. Auf Grund von möglichen Corona-Beschränkungen könnte es möglich sein, dass die Veranstaltungen kurzfristig nicht stattfinden.