Feierlicher Startschuss für Mammutprojekt bis Ende 2028
Sie ist stolze 54 Jahre alt, Experten zufolge der heutigen Verkehrsbelastung nicht mehr gewachsen und muss daher in den kommenden Jahren einem Ersatzneubau weichen – die „Talbrücke Thalaubach“ auf der A7 . Nach zahlreichen vorbereitenden Maßnahmen, allen voran die Verstärkung des Bauwerks im Jahr 2018, wurde am Freitag der feierliche Spatenstich für einen millionenschweren Ersatzneubau der Brücke gesetzt. Die Kosten hierfür trägt der Bund.
Von Mirko Luis
„Mit Kosten von 37 Milionen Euro für das erste Teilbauwerk und einer Gesamtinvestitionssumme von rund 87 Millionen Euro ist der Ersatzneubau der Talbrücke Thalaubach ein Leuchtturmprojekt der Autobahn GmbH“, sagte Stephan Krenz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Autobahn GmbH des Bundes, anlässlich des feierlichen Spatenstichs. Und er ergänzte: „Die Autobahn GmbH hat mit der Aufnahme ihrer Tätigkeit am 1. Januar 2021 zahlreiche in die Jahre gekommene Brücken von den Ländern übernommen.“
In Anwesenheit politischer Prominenz von Kreis, Land und Bund, Mitarbeitern von Hessen Mobil, der Autobahn GmbH des Bundes und Autobahnmeistereien, Ingenieurbüros, Planern und beteiligten Baufirmen wies zuvor Cord Lüesse, Direktor der Niederlassung Nordwest der Autonahn GmbH, zunächst darauf hin, dass Straßen zu den wichtigsten Lebensadern der Gesellschaft zählen. Beim Bau der seinerzeit nach nur 21 Monaten Bauzeit fertiggestellten „Talbrück Thalaubach“ standen Lüesse zufolge ganz andere Qualitäten bei den Werk- und Baustoffen zur Verfügung.
Vorhandenes Bauwerk Anforderungen auf Dauer nicht mehr gewachsen
„Die Technik ist heutzutage einfach besser geworden – und das ist der Grund, weshalb das vorhandene Bauwerk unseren Anforderungen nicht mehr vollumfänglich genügt und wir es trotz seiner Eleganz und Schönheit in den nächsten Jahren durch einen Neubau ersetzen müssen“, erklärte Lüesse anlässlich des Spatenstichs, dem neben Landrat Bernd Woide (CDU) und Bundestagsabgeordneten Michael Brand (CDU) unter anderem auch der Eichenzeller Bürgermeister Johannes Rothmund (CDU) und der Ebersburger Bürgermeister Benjamin Reinhart (parteilos) beiwohnten. Lüesse lenkte Lüesse den Blick auf die zahlreichen vorbereitenden Maßnahmen. So sei ein Regenrückhaltebecken angelegt worden, das vorhandene Bauwerk sei sehr intensiv verstärkt und gesichert sowie durch vierteljährliche Sonderprüfungen „engmaschig überwacht“ worden. „Nebenbei müssen wir noch einen ganzen Berghang sichern, was auch eine technisch-hochinteressante Aktion ist.“ Lüesse dankte schließlich all denjenigen, die an den vorbereitenden Planungen und Arbeiten beteiligt waren. Mit Blick auf das „Ungemach“, das Großbaustellen nun einmal in Form von Lärm, Staub und Baustellenfahrzeuge verursachte, warb er bei Betroffenen um Verständnis. „Es wird uns nicht gelingen, diese Baustelle unsichtbar und geräuschlos abzuwickeln.“
Neue Brücke wird Länge von 312 Metern haben
Nach Angaben der Niederlassung Nordwest der Autobahn GmbH des Bundes wird die neue Talbrücke Thalaubach eine Länge von 312 Meter haben. Die Arbeiten beginnen mit dem Bau der neuen östlichen Brückenhälfte (Richtungsfahrbahn Kassel) – unmittelbar neben der bestehenden Brücke. Die Fertigstellung dieses ersten Teilbauwerkes ist für Ende 2024 geplant. Der gesamte Verkehr wird dann auf diese neue Brückenhälfte gelegt. Es bleiben in jeder Fahrtrichtung zwei Fahrstreifen erhalten (sog. 4+0 Verkehrsführung). Anschließend erfolgt der Abriss der gesamten alten Brücke und der Neubau der westlichen Brückenhälfte (Richtungsfahrbahn Würzburg). Die Gesamtfertigstellung – inklusive rund 2,6 Kilometer Streckenanpassung – ist für Ende 2028 geplant.
Weitere Brücken-Ersatzneubauten
Lüesse kündigte bei der Gelegenheit weitere Maßnahmen auf der Bundesautobahn A 7 an. Dazu zählen unter anderem noch die geplanten Ersatzneubauten der Talbrücke Welkers, drei Brückenbauwerke bei Niederaula, die Talbrücke Großenmoor und die Talbrücke Uttrichshausen. Bereits im Bau sind die Talbrücke Götzenhof und die Talbrücke Langenschwarz.