Fulda | Sparkasse Fulda begeistert mit „Menschsein 2.0“-Event in der Orangerie 750 Gäste

KI-Chancen-Talk in Orangerie

120 Minuten vollgepackt mit Informationen, Denkanstößen und einer Talkrunde rund ums Hype-Thema „Künstliche Intelligenz“ (KI), dazu magische Akkordeonklänge und ein reger Austausch der 750 Gäste beim Umtrunk danach: Mit der Neuauflage ihrer traditionellen Veranstaltungsreihe landete die Sparkasse Fulda einen Volltreffer.

Von Mirko Luis

Der Run auf die Karten für die unter der Überschrift „Menschsein 2.0 – vom Leben im Zeitalter der künstlichen Intelligenz“ war enorm, und so war die Orangerie bis auf den letzten Platz besetzt. Die beiden an der Musikhochschule Franz Liszt ausgebildeten Akkordeonisten Marius Staible und Daniel Roth überraschten mit Klängen, die wohl die wenigsten im Publikum diesem Instrument zugetraut hätten. Das unter dem Namen con:trust auftretende Duo trat im Laufe des Abends weitere zwei Male auf und veranlasste Landrat Bernd Woide (CDU) in seiner Funktion als Verwaltungsratsvorsitzender zum Lob, dass handgemachte Musik eben doch noch etwas Besonderes sei und sich von KI-erzeugten Klängen unterscheide.

Gelungener Neustart

Uwe Marohn, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Fulda, erinnerte zur Begrüßung zunächst an den Vortrag mit Prof. Dr. Moritz Schularick, inzwischen Präsident des Kiel Instituts für Weltwirtschaft, ein Jahr zuvor. Dieser sei ein Neustart nach coronabedingten Ausfällen gewesen. Das positive Feedback habe der Sparkasse Mut gemacht, ein weiteres Mal auf die Suche zu gehen nach einem interessanten Thema und nach Menschen, die ein solches kurzweilig und kenntnisreich aufbereiten können. Mit seiner Zuversicht und der seiner Vorstandskollegen Horst Habermehl und Christian Markert habe man richtig gelegen. „Die Resonanz auf unsere Einladungen war noch einmal deutlich größer als im letzten Jahr.“ Es sei gelungen, mit dem ehemaligen Direktor des renommierten Hasso-Plattner-Instituts (HPI), Prof. Dr. Christoph Meinel, und der Deutschlandfunk-Moderatorin Sandra Pfister zwei herausragende Experten zu engagieren.

Austausch und gutes Miteinander

Bevor es mit dem sich auf Fakten und Begrifflichkeit zum Thema KI widmenden Impulsvortrag Meinels losging, bedankte sich Marohn bei allen Kunden und Akteuren aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft, die an diesem regnerisch-stürmischen Abend den Weg in die festlich ausstaffierte Orangerie fanden. Namentlich hieß er die beiden Vorsitzenden des Verwaltungsrats der Sparkasse Fulda, Landrat Bernd Woide (CDU) und Fuldas Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld (CDU), den Vorsitzenden des Kreistages, Helmut Herchenhan (CDU), Generalvikar Christof Steinert, Kreishandwerksmeister Thorsten Krämer und den Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Fulda, Michael Konow, willkommen. „Der Abend gibt uns Gelegenheit, das zu leben, was uns so stark macht, den Austausch und das gute Miteinander zahlreicher Akteure aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft“, so Marohn. Mit Blick auf das Ergebnis des letzten Geschäftsjahres ließ er Zufriedenheit erkennen, berichtete Positives und versicherte vor Hunderten guten Kunden: „Wir bleiben der zuverlässige kapitalstarke Finanzpartner für die Region, den Sie kennen, und werden uns weiter einsetzen, das große wirtschaftliche und gesellschaftliche Potenzial unserer Region zu begleiten und zu stärken. Darauf soll auch der heutige Abend einzahlen.“ Richard Hartwig vom Vorstandsstab der Sparkasse Fulda nannte unserer Zeitung dazu kurz vor Beginn der Veranstaltung markante Zahlen. So sei die Sparkasse Fulda mit 640 Mitarbeitenden, 30 Filialen und über 35 Azubis größter Arbeitgeber im Kreditwesen der Region und betreue zwischen 120.000 und 140.000 Kunden.

 

Marohn und Hartwig zufolge ist das Thema KI allein schon deshalb auch für die Sparkasse relevant, weil man die moderne Technologie unter anderem bereits im Bereich Beratung und Schadensprävention einsetze. Mit Hilfe von KI könnten beispielsweise bestimmte Auffälligkeiten im Zahlungsverkehr aufgedeckt und möglichen Betrugsfällen nachgegangen werden. Zudem beantworteten Chatbots selbstständig Kundenanfragen im Onlinebereich. „Wir gehen davon aus, dass uns KI künftig in der Automatisierung und Digitalisierung, aber auch im Kundenservice, Marketing, Vertrieb und Wissensmanagement unterstützen wird“, gab Marohn vor dem Auditorium in der Orangerie einen kleinen Ausblick in die Zukunft.

Schwindender Pioniergeist

In der 27-minütigen Talkrunde, zugleich Höhepunkt des Abends, bedauerte KI-Experte Meinel, dass hierzulande der Pioniergeist ein wenig verloren gegangen ist, was sehr schade sei. „Die Veränderung ist viel schneller und tiefgreifender, als wir denken, und unsere jungen Leute müssen sich in dieser neuen Welt behaupten“, betonte er. Wenn Deutschland in diesem Bereich Schlusslicht sei, mache dies keinen Spaß. „Spaß macht es, mit Gewinnern zu arbeiten. Und Deutschland war schon mal ein Gewinnerland“, erinnerte er an Zeiten, in denen Deutschland führende Technologie-Nation war. Zwar habe Deutschland im Maschinenbau und der Robotik gute Chance, doch in vielen Bereiche mische unser Land in Sachen Digitalisierung nicht mehr an vorderster Front mit. Sobald etwas Neues im Entstehen sei, was logischerweise nicht ausgereift ist, werde es in Deutschland gestoppt – per Verordnung. „Nicht inhaltlich, sondern weil irgendjemand sagt, dass man das nicht machen darf.“ Er wolle allerdings auch nicht Kleinreden, dass Gefahren entstehen – doch das sei bei jeder Technologie, die es vorher noch nicht gab, so. Meinel erinnerte in diesem Zusammenhang an die Erfindung der Dampfmaschine. Die ersten 50 Jahre sei regelmäßig eine Dampfmaschine explodiert – mit Todesgefahr, „bis das Überdruckventil erfunden wurde“. Nur indem man mit den neuen Dingen arbeite, ließen sich Schwachstellen feststellen und lerne man daraus. Als einen der wichtigsten gemeinsamen Werte der Gemeinschaft in Deutschland nannte Meinel, Menschen durch gute Bildung in die Lage zu versetzen, selbstverstimmt und eigenverantwortlich durchs Leben zu gehen und für ihre Familien zu sorgen. „Mit diesem Ansatz müssen wir versuchen, die neue digitale Welt zu gestalten.“

Sparkasse hat Vertrauen verdient

Vor dem geselligen Teil des Abends bedankte sich Landrat Bernd Woide im Namen des Verwaltungsrates der Sparkasse zum einen bei allen Organisatoren und Mitgestaltern des Abends. Als Fazit bleibe, dass trotz KI der Mensch etwas sei, das tragend bleibe. Er könne, aus der Position der Chance heraus, den Wandel selbst aktiv mitgestalten. In Richtung der prominenten Gäste sowie der Kunden sagte Woide: „Danke, dass sie unsere Gäste waren und Vertrauen in unsere Sparkasse haben, sie hat es verdient.“