Senouci Allam: „Das war Wahnsinn“
Als eines von zwölf hessischen Start-ups wurde am Freitagabend in Darmstadt das Fuldaer Unternehmen EduTecs als Preisträger ausgezeichnet.
Von Mirko Luis
Die Urkunde nahm EduTecs-Gründer Senouci Allam (34) von Dr. Frank Martin, Leiter der Regionaldirektion Hessen der Arbeitsagentur, in Empfang. Der Sieg in der Wettbewerbskategorie „Gesellschaftliche Wirkung“ ging allerdings an das Frankfurter Unternehmen „tomoni mental health“, das Gespräche über mentale Gesundheit im Schulalltag verankern will. Auch der dritte Finalist war mit einer aussichtsreichen Innovation ins Rennen gegangen: CureRare unterstützt Patientenorganisationen und Forschende auf dem Weg zu neuen Therapien für seltene Erkrankungen. Dr. Martin übergab tomoni mental health schließlich die Trophäe als Sieger dieser Kategorie.
Mit der LernApp, die Azubis für die IHK-Abschlussprüfungen fit macht, war das Fuldaer Start-up im Jahr 2022 bereits als Deutschlands innovativstes Startup ausgezeichnet worden, vertrat sein Heimatland beim „Creative Business Cup 2022“ (CBC) und holte den deutschen Vorentscheid gemeinsam mit Florian Albinger (Social-Media-Manager der Region Fulda GmbH) im März dieses Jahres nach Fulda.
Knapp 200 Bewerbungen – neuer Rekord
Insgesamt gab es vier Wettbewerbskategorien. Schirmherr der Veranstaltung war der hessische Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Bündnis 90/Die Grünen). 193 Start-ups bewarben sich in diesem Jahr um die landesweit renommierte Auszeichnung – ein Plus von 3,5 Prozent. Zusammen brachten es die angetretenen Startups auf 1330 neue Jobs.
Urteil von Fachjury und tausende Stimmen bei Online-Voting
Ausschlaggebend für den Sieg war zum einen das Urteil einer Fachjury, die sich am Freitagmorgen an den Ständen der Finalisten im Gebäude der IHK Darmstadt ein Bild gemacht hatte. „EduTecs hatte hier einen sehr attraktiven Stand mit Luftballons und Popcorn und mit den meisten angereisten Teammitgliedern eine sehr starke Präsenz“, sagte Florian Albinger, PR-Manager der Region Fulda GmbH, dem Wochenblatt Marktkorb. Albinger zufolge lockte der EduTecs-Stands sehr viel Fachtagungsgäste.
Regionalmanager Christoph Burkard von der Region Fulda GmbH ordnete die Finalteilnahme des osthessischen Start-ups schon vor der Finalteilnahme ein. „Senouci Allam ist ein Paradebeispiel für Gründermut und Gründergeist in der Region Fulda. Seine App ist nicht nur innovativ, sondern trägt auch dazu bei die duale Berufsausbildung attraktiver zu machen“, sagte der Geschäftsführer der Region Fulda GmbH der Fuldaer Zeitung.
Festliche Gala mit spektakulärer Show und 250 Gästen
Die ersten „Ahhh“ und „Ohhh“ zur Verleihung des Hessischen Gründerpreises hatte es bei der festlichen Gala in der angesagten Darmstädter Eventlocation „Centralstation Darmstadt“ gleich zu Beginn gegeben: Ein Dance Act strömte durch die Stuhlreihen mit den rund 250 Besucherinnen und Besuchern auf die Bühne und zeigte dort die erste seiner insgesamt vier Show-Einlagen.
Senouci Allam: „Wir feiern heute Abend auf jeden Fall den Erfolg“
„Das war absoluter Wahnsinn! Ich war richtig aufgeregt und habe mich gefreut, dass wir hier oben stehen durften. Wir danken all denjenigen, die uns unterstützt haben, besonders der Region Fulda GmbH“, sagte Unternehmensgründer Senouci Allam kurz nach der Preisverleihung. Und fügte freudig hinzu: „Wir feiern heute Abend auf jeden Fall unseren Erfolg!“ Zuvor hatte er mit emotionalen Worten auf der Bühne der angesagten Darmstädter Eventlocation von der deutlich zu spürenden Wertschätzung berichtet, die seinem Unternehmen sowohl von den Azubis, die ihre Prüfungen erfolgreich gemeistert hätten, als auch von deren Ausbildungsbetrieben entgegengebracht worden sei.
Gründerpreis mit hohem Stellenwert für den Landkreis Fulda
Der Landkreis Fulda beteiligt sich seit 2013 am Hessischen Gründerpreis und konnte in dieser Zeit insgesamt sechs Mal einen Hessischen Gründerpreisträger stellen. Weitere sieben Unternehmen schafften es jeweils ins Finale. Hinzu kommen sicherlich noch einmal ebenso viele Halbfinalteilnehmer. Insgesamt haben sich in den letzten 11 Jahren mehr als 80 Unternehmen aus der Region Fulda am Hessischen Gründerpreis beteiligt, die von den Wirtschaftsförderer der Region Fulda über den kompletten Wettbewerbsprozess begleitet werden.
Projektleiterin Elisabeth Neumann mit zufriedenem Fazit
Fazit von Elisabeth Neumann, Projektleiterin des Hessischen Gründerpreises: „Nachdem wir letztes Jahr zu unserem 20. Jubiläum auch den fünften Rekord bei den Bewerbungszahlen hatten, hätte ich mir nicht vorstellen können, dass wir dieses Jahr erneut mehr Bewerbungen erhalten. Aber genau das ist passiert, wie sind nun bei fast 200 Bewerbungen und das zeigt, wie vital und erfolgreich die hessischen Startups, Existenzgründerinnen und -gründer sowie die Nachfolgerinnen und Nachfolger sind.“
Gründerpreis-Finale 2024 in Marburg
Die Zukunft des Hessischen Gründerpreises liegt – zumindest für das Jahr 2024 – in Marburg. Zum Abschluss der Festgala übergab der Oberbürgermeister der Wissenschaftsstadt Darmstadt, Hanno Benz, deshalb den Staffelstab an Dr. Thomas Spies, Oberbürgermeister der Wissenschaftsstadt Marburg.