feed_ipster | Standing Ovations für Liedermacherin Miriam Hanika in Landenhausen

Virtuoser Klangkosmos auf musikalisch-philosophischer Reise

Standing Ovations für ein Ausnahmetalent der deutschen Liedermacherszene in der Evangelischen Kirche Landenhausen: Mit einer philosophisch-musikalischen Reise beendete die aus Lauterbach stammende Künstlerin Miriam Hanika am Samstagabend ihre im Frühjahr begonnene Tour in ihrer alten Heimat.

Unter den Gästen befanden sich neben dem Wartenberger Bürgermeister Olaf Dahlmann (SPD) auch zahlreiche Fans der Künstlerin aus dem Fuldaer Raum. Mit Leichtigkeit und gleichzeitig Tiefe in ihren Liedern spielte sich die in München lebende Künstlerin auf gefühlvoll-virtuose Weise in die Herzen ihrer Zuhörer.  Hierbei stand ihr neues Album „Wurzeln und Flügeln“, das im Frühjahr dieses Jahres erschienen ist, im Mittelpunkt. Die Texte darauf handeln von Spuren der Kindheit, inneren Heimatgefühlen, Sehnsüchten und Tagträumereien, vom Fliegen, aber auch vom Abschiednehmen und von Sorgen um das Klima auf unserer Welt.

Als Verstärkung für ihr Konzert hatte sich die klassisch ausgebildete Oboistin und Englisch-Hornistin, die eine Karriere als Singer Songwriterin dem Berufsweg als Orchestermusikerin vorzog und mit Künstlergrößen wie Konstantin Wecker zusammenarbeitet, Pianist Misha Antonov und Cellistin Elisa Wallis mitgebracht.

 

Das Talent bekam die 35-Jährige, deren Eltern beide Musiker sind, wohl in die Wiege gelegt. Auch wenn die Preisträgerin zahlreicher Liedermacher-Wettbewerbe (unter anderem Peter-Rohland-Singe-Wettstreit, Friedenssong-Wettbewerb Bonn, Giesinger Kulturpreis) ihre Heimat längst in der Musik gefunden hat, so sind die Wurzeln ihrer Kindheit tief in ihrer Seele verankert. Auch ihr Songtext für „Kreide auf Asphalt“ sei so eine Kindheitsinspiration, verriet die singende Poetin. So habe sie früher im Sommer auf dem Hopfenberg in Lauterbach ganz oft mit einer Gruppe von anderen Kindern gespielt und auf der Straße alles mit Kreide bemalt – bis in den Abend hinein, als es dann noch ein gemeinsames Abendessen und die Sesamstraße im Fernsehen gab. Nicht selten sei dann noch ein lauer Sommerregen gekommen, der das ganze Bild weggewaschen habe. Ein bisschen habe sich das angefühlt wie der langsame Abschied vom Leben ihres Großvaters, so die Sängerin, hinter deren Texten vielfach eigene Geschichten stehen. So wie etwa bei dem Song „(53520) Schuld“, der sich Miriam Hanika zufolge auf die Klimakrise und den von der Hochwasserkatastrophe besonders betroffenen Ort Schuld mit der dazu gehörenden Postleitzahl in Rheinland-Pfalz bezieht. In dieser Gegend habe sie eine Nichte namens Fiona. Diese habe sie mangels eines eigenen Pkw und fehlender Zugverbindungen seinerzeit nicht besuchen können, so Miriam Hanika, weshalb sie ihr kurzerhand ein Lied geschrieben habe.

Nach einer ebenso wie das Programm zuvor bejubelten Zugabe mit dem von der Identität von Menschen und Nicht-Verbiegen-Wollen handelnden Lied „Pastell“ bedankte sich der Veranstalter des Abends – der Kulturverein Landenhausen – für das einzigartige Konzerterlebnis. „Das war heute ein ganz zauberhafter Abend, Ihr habt uns einen wunderbaren Abend geschenkt – die Lieder werden lange in uns nachklingen. Es war wunderschön“, sagte Gerlinde Kielburger vom Kulturverein Landenhausen. Und ja, es gebe da bereits eine Vielzahl an Stimmen, die sich einig wären, dass diese Künstlerin ganz gewiss nicht zum letzten Mal in der Landenhausener Kirche aufgetreten ist.