Hosenfeld | PV-Freiflächenanlagen in Hosenfeld auf dem Weg

Erster Schritt im Bauverfahren für Solarparks

Gewerbesteuer, Solarpark-Projekte, Friedhofssatzung: Vor den Hosenfelder Gemeindevertretern lag in der jüngsten Sitzung ein straffes Programm. Doch schon nach 44 Minuten war alles in trockenen Tüchern.

Von Mirko Luis

Mit Blick auf die zu fassenden Aufstellungsbeschlüsse für die geplante Photovoltaik (PV)-Freiflächenanlage in Hainzell und Blankenau waren sich CDU und FWG einig: Als Klimakommune müsse man etwas tun und aktiv zur Energiewende beitragen. Während in Hainzell die Firma Gebrüder Hosenfeld Sägewerk GmbH mit der rund 2,8 Hektar großen Anlage die eigene betriebliche Stromversorgung im Auge hat, wird die Gemeinde beim im November vorigen Jahres vorgestellten Solarpark-Projekt der Prowind Solar GmbH nördlich von Blankenau („Am Stickelstein“) direkt partizipieren. So kann Hosenfeld nicht nur mit jährlich etwa 14 000 Euro als Anteil vom Stromerlös rechnen, sondern wird außerdem vom Gewerbesteueraufkommen der zu gründenden Betreibergesellschaft profitieren.

Baubeginn nicht vor 2025

Obwohl beide Projekte mit mehrheitlich gefassten Beschlüssen grünes Licht und zuvor – teils mit kritischen Stimmen – auch das „Go“ der beiden Ortsbeiräte bekamen, rechnet Rathauschef Peter Małolepszy (CDU) nicht mit einem Baubeginn vor 2025. „Bis zur Baugenehmigung werden das locker noch mal anderthalb Jahre“, so der Bürgermeister. So zöge das mehrstufige Verfahren unter anderem noch eine Änderung des Flächennutzungsplanes nach sich. Erst wenn diese rechtskräftig sei, könne der Bauantrag beim Kreis gestellt werden.
„Es tut uns gut, dass wir ein Stück vorangekommen sind und eine nachhaltige Stromerzeugung in Gang bringen“, sagte FWG-Fraktionsvorsitzender Thomas Koch. Die Anlagen seien eine gute Alternative zu Windrädern, die noch viel sichtbarer seien. Die wichtigste Lehre, die Bauausschuss-Vorsitzender Siegfried Weber (CDU) aus Gesprächen mit Anwohnern zieht: „Bezieht man Bürger frühzeitig mit ein, bekommt man zwar nicht unbedingt Zustimmung, aber Verständnis.“

Sattes Plus bei Gewerbesteuer

Reine Formsache waren die Kenntnisnahme des Berichts der Haushaltsprüfer des Landkreises für das Jahr 2021 und der unterjährige Finanzbericht des Bürgermeisters für den Haushalt 2023, der vor allem wegen eines weiteren satten Plus bei den Gewerbesteuererträgen für entspannte Stimmung beim Kämmerer der Gemeinde sorgt.

Änderung der Friedhofssatzung

Als weitere Formalie des Abends erwies sich der 1. Nachtrag zur Friedhofssatzung. So soll künftig bei Rasenreihen- und Rasenfamiliengräbern ein zusätzlich vorgeschriebener Sockel eine Abstellmöglichkeit für Grabschmuck schaffen, um die Mäharbeiten nicht zu behindern. „Wir halten diese Lösung für sinnig“, sagte Bauausschuss-Vorsitzender Siegfried Weber. Ihm zufolge hatte es Handlungsbedarf nach einem Bürger-Antrag gegeben. Mit Fokus auf die Vorteile dezentraler Entscheidungen in der kommunalen Selbstverwaltung ergänzte er: „Wir regeln so etwas in vier Wochen.“ Die alte Regel hatte lediglich eine Bodenplatte und keinen Zwischensockel vorgesehen.