Hünfeld | Die Rhöner Dröhner feiern 35 Jahre Bühnenpräsenz im Schloss Buchenau

War nichts mit der Rocker-Rente

HÜNFELD. Sie hatten schon einmal Good bye gesagt. Nach dem Abschiedskonzert vor zehn Jahren sollte Schluss sein. Doch es wurde nichts mit der Rocker-Rente: Die Rhöner Dröhner feiern in diesem Jahr ihren 35. Geburtstag und sind fitter denn je. Am 30. September geben die Vollblutmusiker ein Konzert in der Halle von Schloss Buchenau.

Von Sabine Burkardt

„Rock ‘n’ Rollwill never die“, sagt Egbert „Eachy“ Kraus, der Schlagzeuger der „Dröhner“ und seit dem ersten Gig im Jahr 1986 dabei ist. Und bei dieser munteren Truppe glaubt man das gern. „Explosive Rock´Roll“ hieß die Marschrichtung der Band, die sich auf Initiative von Dirk Sehawer, der bis zum Jahr 1990 dabei war, zusammengefunden hatte. Ohne Main-Stream-Repertoire, dafür aber mit echtem hausgemachten Rock für jeden Geschmack schafften es die sieben Männer und eine Frau durch die aufregende Zeit der Familiengründungen, Wohnortwechsel und beruflichen Stresstage. „Musikmachen ist bei allen ein Motor, den man nicht einfach abstellen kann. Solange einem die Gicht nicht plagt, geht es ran“, meint jedenfalls Keyboarder Berti Glotzbach und spricht dabei allen Bandmitgliedern aus der Seele.
Anfangs ging es noch rustikal zu, denn die ersten Proben fanden in einer Steinbacher Scheune statt. „Einer musste immer Holz zum Heizen mitbringen“, erinnert sich „Eachy“. Die Proben finden allerdings schon lange nicht mehr in Steinbach statt, sondern in Roßbach. Egbert Kraus baute dort einen neuen Probenraum und bei der Gelegenheit gleich sein Wohnhaus drum herum. Seitdem wackeln in Roßbach die Wände, wenn sich die Rhöner Dröhner zur Vorbereitung auf ihre Konzerte treffen. Und die waren oftmals kurios. An den allerersten Auftritt kann sich vor allem Sängerin Sabine Brehmer gut erinnern, denn da war sie heiser. Sie hatte es zu gut gemeint und zu oft geprobt. Auch auf anderem Gebiet ging schon mal was schief. So erinnert sich Egbert an die schwarze Musikbox, die in wochenlanger mühevoller Arbeit zusammengezimmert wurde, aber nie zum Einsatz kam. „Die Box war so schwer, das wir sie nicht mehr aus der Scheune herausbekamen.“ Unvergessen bleiben Hessentagskonzerte, das Konzert mit der englischen Band Sailor oder auch im Club King Kamehameha, bei der ein Großveranstalter gleich eine ganze Insel für einen Tag mietete, um es krachen zu lassen. „Wir hatten zum Erstaunen der Profi-Musikerkollegen richtig fett abgeräumt und standen für das Folgejahr ganz oben auf der Veranstalter-Wunschliste“, erinnert sich Eachy.
Die Formation blieb in den dreieinhalb Jahrzehnten fast unverändert, ebenso wie die Maxime, sich keinem Trend zu beugen, außer ihrem eigenen: Authentische Live-Musik zum Abrocken ohne aufwändige technische Effekte. Sabine Brehmer, Manfred Ernst, Dirk Michel, Andreas Schlossarek, Bertram Glotzbach, Jan Mätschke, Egbert Kraus und Andreas Kreutz sind die Rhöner Dröhner, die es am 30. September im Schloss Buchenau richtig krachen lassen wollen. Es ist ein besonderes Konzert an einem besonderen Ort, wie immer, wenn die Band was zu feiern hat. Beginn ist um 20 Uhr. Songwriterin Lisa Bortfeld – Solistin auf der Akustik-Gitarre – stimmt zuvor auf handgemachte Livemusik ein. Einlass ist um 19 Uhr. Tickets gibt es ab sofort im Vorverkauf in Bad Hersfeld, Brillenschmiede; Hünfeld, Hünfelder Zeitung; Schloss Buchenau:schloss-buchenau.de/rd
Und wer direkt von den Rhöner Dröhnern beliefert werden will, wendet sich an Egbert Kraus unter (0151) 50072500.