Hofbieber | Hütte soll im Oktober 2024 fertig sein

Ein holpriger Weg zur neuen Milseburghütte

Markus Röder, Bürgermeister von Hofbieber, strahlte mit der Sonne um die Wette. Denn die neue Milseburghütte nimmt nun endlich bald Formen an. Erstmal nur als Kellergeschoss, aber im kommenden Jahr soll die neue Hütte auf den Grundzügen der alten Hütte erstellt und eröffnet werden. „Ich hoffe, dass dieser wolkenlose Himmel heute morgen ein gutes Omen ist für die künftigen Bauarbeiten“, sagte Röder während der Grundsteinlegung im Beisein von Vertretern aus Architkturbüro, Bauunternehmen und Politik.

Von Sabine Burkardt

Der Grundsteinlegung vorangegangen war Röder zufolge eine lange Zeit des Planens und der Ausdauer. Denn Abrisss, Neubau und Genehmigungen seien heutzutage kein einfaches Unterfangen mehr, so der Bürgermeister. Zwei Klagen der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz und zahlreiche Gespräche später kann Röder nun aber grünes Licht für das Projekt geben: „Sowohl Neubau als auch die Erschließungsbohrung für die zentrale Versorgung sind genehmigt und haben auch Bestandskraft.“

Jetzt lägen spannende Wochen vor den beteiligten Handwerksfirmen, denn bis November soll das Kellergeschoss fertiggestellt sein. Zwei Prozesse laufen anschließend parallel weiter: Die Planung und Verfeinerung der Holzkonstruktion für die Hütte, die in Holzelementbauweise aufgestellt wird. Und außerdem die Erschließungsbohrung, mit der im Frühjahr kommenden Jahres begonnen werden soll. „Die Planung der Holzkonstruktion verlangt viel Hintergrundarbeit. Aufgestellt sind die Holzelement dann schnell“, erklärt Röder, warum der Bau der neuen Hütte einfach Zeit braucht. Die Holzelemente werden per Hubschrauber freischwebend auf die Milseburg gefolgen und dort zusammengesetzt. Mit der Erschließungsbohrung und dem Anschluss an das Wasser- Strom- und Telefonnetz wird die Hütte schließlich zentral versorgt werden können und nicht wie zunächst aufgrund der Klagen geplant autark. „Da wir nun wissen, dass die Erschließungsbohrung Bestandskraft hat, müssen wir nun ein wenig umplanen, um den Aufbau der Holzkonstruktion und die Bohrung ordentlich zusammenführen zu können“, so Röder. Auch wenn nun viele Zahnrädchen ineinandergreifen müssen, hofft Röder, dass die Hütte am 28. Oktober 2024 eröffnet werden kann, fünf Jahre nach Schließung und 140 Jahre nach der ersten Gründung der Hütte.

Dabei soll die Hütte genauso groß werden wie die alte Hütte und wird sozusagen ein Fußabdruck der alten Hütte. Auf einer Fläche von sechs mal 15 Metern sollen ein Gastraum, der kleiner als der vorherige sein wird, eine Küche und eine Toilettenanlage entstehen. Als umweltpädagogische Weiterentwicklung ist in der Hütte zudem eine Keltenstube mit wechselnden Ausstellungen zum Thema Kelten und Rhön geplant.

Geheizt werde die Hütte mithilfe einer Wärmepumpe in Kombination mit einer Photovoltaikanlage, erklärte Stefan Storch vom Architekturbüro Reith, Wehner und Storch. Auf die bekannte urige und gemütliche Atmosphäre der alten Hütte muss trotz moderner Technik niemand verzichten, denn der Gastraum soll noch zusätzlich durch einen Kamin gewärmt werden. Dem Holzcharakter trägt schließlich eine Fassade mit Lärchenholzverkleidung Rechnung.  „Es soll wieder ein wichtiger Ausflugs- und Indentifkationsort der Rhön werden“, so Storch.

Bürgermeister Röder und Oliver Sonntag vom Bauunternehmen Sonntag legten als krönenden Abschluss der Grundsteinlegung eine verplombte Zeitkapsel, bestückt mit der Fuldaer Zeitung vom 8. September 2023, Geldmünzen sowie einem Zollstock in das Betonfundament.

Die Kosten der neuen Milseburghütte liegen bei 2,4 Millionen Euro. 1 Million Euro werden dabei aus den Fördertöpfen des Landes Hessen gedeckt.