Aufs Insektenhotel stolz wie Oskar

„RUMpeL – das Rhöner Umweltmobil“erweist sich als Erfolgsmodell. „In den letzten zehn Jahren haben wir 75.000 Teilnehmende bei Vor-Ort-Aktionen gezählt. Da sich das wissenschaftlich begleitete Langzeitprojekt als wirtschaftlich tragfähig erwiesen hat, wird aktuell an einer erweiterten Neustrukturierung gearbeitet“, sagte Michael Kirse, Inhaber des Biologischen Umweltnetzwerks Rhön, dem Marktkorb.

Von Mirko Luis

Die Zahl derer, die RUMpeL buchen, sei rasant gestiegen, das Gefährt zu Events immer öfter ausgebucht. Diese Bilanz zog der in Ebersburg lebende Forstwirt und studierte Landespfleger am Rande der nach dem Osterputz bereits zweiten erfolgreichen Umweltaktion der Feuerwehr Friesenhausen-Dörmbach im Jahr 2023. Gebucht wird das derzeit weit und breit einzige „mobile Klassenzimmer“ unter anderem von Kindergärten und Schulen, Landkreisen, Firmen, Senioreneinrichtungen – oder eben Feuerwehren. Mittlerweile sei das, was der umgebaute MB Sprinter an Bord habe, gut und gerne 300.000 Euro wert – an Bord befinde sich extrem viel Werkzeug, aber auch wissenschaftliche Messinstrumente für Böden und Gewässer, Wärmebildkameras, Drohnen und Equipment für kleine und große Forscher.

Ähnlich wie am letzten Samstag in Friesenhausen, wo in zwei Gruppen zunächst ein gut besuchter Workshop mit der Kinder- und Jugendfeuerwehr stattfand und am Nachmittag das in Eigenregie der Feuerwehr errichtete Insektenhotel offiziell eingeweiht wurde, erklärte der Ökosystemforscher dem begeisterten Feuerwehrnachwuchs, warum Insekten für Menschen so wichtig sind. So bestäuben beispielsweise neben Wildbienen viele Schwebfliegen, Schmetterlingsarten, Fliegen, Käfer und Wespen die unterschiedlichsten Pflanzenarten, was wiederum Grundlage für die biologische Vielfalt und einen intakten Ökokreislauf ist.

Aktion von Radio FFH als Initialzündung

Ursprünglich wollte sich der Verein bei der Aktion von Radio FFH „Bienenstock für Vereine“ bewerben, verriet Daniel Krimmel, 2. Vorsitzender des örtlichen Feuerwehrvereins. Da aber mittlerweile Bienenstöcke die Wildbienen verdrängen würde, habe man im Vereinsvorstand in den Raum geworfen: „Lasst uns doch mal überlegen, ob wir lieber selbst ein Insektenhotel bauen.“ Nach lebhaften Diskussionen, aus welchen Materialien dieses beschaffen sein soll, sei das Ganze eine Mischung aus einer Empfehlung des Naturschutzbundes (NABU) und Hersteller-Empfehlungen geworden, erläuterte der Landwirt im Beisein des 1. Vereinsvorsitzenden Florian Link, Jugendwart Bernd Schmidt und Tobias Hamm, Leiter der Kinderfeuerwehr – Ortsgruppe Friesenhausen – Dörmbach. Das Ziel der Aktion, das Bewusstsein von Kindern und Jugendlichen für Umweltfragen zu schärfen, sei erreicht worden. Nach dem Gruppenfoto ging es noch zur Kaffee- und Kuchentafel ans Feuerwehrhaus.

Fachmännische Hilfe von Sebastian Heitz

Beim Bau des Insektenhotels gab es fachmännische Hilfe vom gelernten Schreiner und Feuerwehrmann Sebastian Heitz, der viel Zeit in seiner heimischen Werkstatt verbrachte. Weitere Unterstützung erhielt die Feuerwehr vom Feuerwehrverein, den Ortsbeiräten Friesenhausen und Dörmbach (finanziell) sowie durch Sachspenden (Haflingerhof Detig, Scheel und Link, Daniel Müller, Birkenbach Transporte, Treppenbau Feuerstein, Tierarztpraxis vor der Rhön) und Verpflegung (Bürgermeister Vogler, Bäcker Vogel, Dirk Müglich). Mehr Fotos gibt‘s online: www.marktkorb.de