Hosenfeld | Sanierung des Hosenfelder Schwimmbades im Zeitplan – Wiedereröffnung voraussichtlich am 1. Juli

Hosenfelder FWG vs. CDU: Sturm im Wasserglas

‚Die Sanierung des Freibades „Vorderer Vogelsberg“ in Hosenfeld macht nach den Worten von Bürgermeister Peter Malolepszy (CDU) „gute Baufortschritte“. Durch den Winter sei auf der Baustelle fast durchgängig gearbeitet worden, zudem seien alle Gewerke beauftragt worden, sodass alles auf eine Wiedereröffnung am 1. Juli dieses Jahres hindeutet.

Von Mirko Luis

Wie der Hosenfelder Rathauschef  in der jüngsten Gemeindevertretersitzung in seinem obligatorischen Informationsteil informierte, musste allerdings die Kostenschätzung zwischenzeitlich nach oben korrigiert werden. „Wir sind bei 1,4 Millionen Euro gestartet und sind mittlerweile bei 1,8 Millionen Euro angekommen“, legte Malolepszy dar. Wobei sich die Kosten für die Sanierung des Schwimmbades, das aufgrund seiner Südosthanglage zu den schönsten Schwimmbädern im Landkreis Fulda und in der Region Vogelsberg und Rhön zählt, aus Sicht des Verwaltungschefs noch in einem vertretbaren Rahmen bewegen. Sollte wie geplant auf die Wasserflächenabdeckung und die Erweiterung der Solarabsorber-Anlage verzichtet werden, würden sich die Kosten um etwa 100.000 Euro reduzieren.

 

Aktuell sei man bei den Außenanlagen zugange. „Auch da werden wir aufpassen, dass wir da rausholen können, was rauszuholen ist, um die Kosten zu drücken. Aktuell seien die bauausführenden Fachfirmen dran, moderne Filtertechnik zu installieren – Technikraum, Kassenhäuschen und das Schwimmmeisteraufsichtsgebäude seien auf gutem Weg. Das Schwimmerbecken steht unmittelbar vor der Folienverkleidung und die Außenanlagen würden hergestellt.

Kein Szenario wie in Schlitz – „Gott sei Dank“

Mit Blick auf das ebenfalls in Sanierung befindliche Schwimmbad in Schlitz, das wegen Lieferketten-Engpässen von notwendigen Elektrobauteilen für die Schwimmbadtechnik diese Saison geschlossen bleiben wird, zeigte sich Malolepszy sichtlich erleichtert. „Wir haben alles geliefert bekommen und sind Gott sei Dank von dem Szenarium in Schlitz verschont geblieben, sodass wir nach derzeitigem Stand planen, Ende Juni mit allen Maßnahmen fertig zu sein“, sagte er. Ob das Bad wie aktuell angedacht, am 1. Juli, einem Samstag, wiedereröffnet werden könne, werde sich in den nächsten Wochen entscheiden. Unabhängig hiervon seien bereits Förderanträge an die Gemeinden Neuhof und Großenlüder gestellt worden (Anträge an den Landkreis folgen noch), die kein eigenes Bad hätten, deren Bürger aber das Bad mit nutzen.

Hoffnung um dauerhafte Unterstützung bei Stemmen der Betriebskosten

Die Hosenfelder erhoffen sich vor allem eine dauerhafte Unterstützung beim Stemmen der Betriebskosten. Pro Jahr stehe man hier nämlich mit 100.000 bis 120.000 Euro im Minus. Wie der Leiter der Finanzabteilung Hosenfeld, Stefan Honikel, hinwies, stiegen mit jedem Besucher mehr die Kosten für den Unterhalt (mehr Chlor-Einsatz, höhere Energiekosten etc.) , was wiederum höhere Einnahmen beim Eintritt relativiere. „Ob das was wird, weiß ich nicht – es wird da in den betreffenden Orten sicher Diskussionen geben“, meinte Malolepszy. Er erinnerte an eine ähnliche Konstellation in anderen Landkreis-Kommunen. So hatte sich 2022 die Gemeindevertretung in Neuhof, um das Freibad Landrücken in Flieden zu erhalten, offen dafür gezeigt, dem Königreich finanziell unter die Arme zu greifen (FZ berichtete). Nach Informationen der FZ hat die Gemeinde Hosenfeld für die Sanierung des Schwimmbades bereits Förderbescheide von Kreis- und Land in Höhe von 980.000 Euro erhalten.

FWG-Fraktionschef Thomas Koch: „Haben uns auseinander gelebt“

Das Thema Schwimmbad hallte gegen Ende der Sitzung noch aus einem anderen Grund nach und sorgte vor den Augen anwesender Bürger für ein vergiftetes Klima in der Gemeindevertretung. So monierte der Fraktionsvorsitzende der Freien Wählergemeinschaft Hosenfeld (FWG), Thomas Koch, in Richtung von CDU-Fraktionschef Thomas Alt (CDU), „dass wir uns auseinander dividiert und das Thema Gemeinsamkeit ein Stück weit verloren haben“. Kochs Kritik bezog sich auf eine Schwimmbad-Baustellenbegehung, die auf CDU-Initiative am Mittwoch dieser Woche stattgefunden hatte. Wenn man in der Gemeindevertretung schon gemeinsame Dinge auf den Weg bringe und viel Geld der Gemeinde in die Hand nehme, so die „freundliche Bitte“ des FWG-Fraktionschef, sollten solche Baustellenbegehungen nicht im Alleingang, sondern gemeinsam stattfinden. Thomas Alt zeigte sich hierfür offen, deswegen „ein Fass aufzumachen“ sei aber nicht nötig gewesen. Zumal die Begehung, wie Peter Malolepszy hinwies, öffentlich war.

Vorsitzende der Gemeindevertretung bricht Sitzung ab

Als die Tonwahl schärfer wurde, brach die Vorsitzende der Gemeindevertretung, Michaela Alt (CDU), den Disput ab. „Diese Dinge sollten nicht hier, sondern woanders gelöst werden“, regte sie an. Das Ganze erinnerte an einen Sturm im Wasserglas. Wenn freilich auch in anderer Funktion hatten Peter Malolepszy zufolge die 1. und 2. Vorsitzende des Fördervereins Schwimmbad Hosenfeld, Martina Gering und Christine Schad, an der Begehung teilgenommen. Beide Frauen sind Mitglied der FWG-Fraktion in der Gemeindevertretung – Gering zudem im Gemeindevorstand tätig.