Eiterfeld | Zweiter Band der Buchenau-Saga von Christiane Radimsky ist erschienen

Lesestoff für Mittelalterfans

EITERFELD. Die Saga über Erkenbert, den jungen Buchenauer Ritter, geht in die zweite Runde: Autorin Christiane Radimsky, die bis vor Kurzem in Leibolz gewohnt hat, hat den Nachfolgeband von „Erkenbert, Teil 1“ veröffentlicht. Das Buch ist bereits im Handel erhältlich und trägt den Namen „Der Halsbandsittich“.

Von Sabine Burkardt

„Der Halsbandsittich“ ist ein ungewöhnlicher Name für einen Roman aus dem Mittelalter. Und doch gibt es eine absolut wasserfeste Erklärung für diesen Titel: „Der Halsbandsittich ist das Wappentier von Erkenberts Familie“, erklärt die Autorin, die inzwischen in Nentershausen im Landkreis Hersfeld-Rotenburg lebt. Es geht also wieder rund um die Erlebnisse von Erkenbert, den jungen Knappen aus Buchenau, der im ersten Teil der Saga Ritter werden und die Welt kennenlernen will, sich in Kämpfen und Turnieren beweist und dabei jede Menge Abenteuer erlebt.
Inzwischen ist in Band zwei aus dem Halbwüchsigen ein junger Mann geworden, der als 23-jähriger mit Magistertitel aus Italien nach Buchenau zurückkehrt. Für Erkenbert gestaltet sich die Rückkehr als Herausforderung, denn er hat sich an der Universität Bologna moderne Ansichten angeeignet, die einfach nicht mehr so richtig zu denen seiner osthessischen Heimat passen. Einerseits ist seine Heimat während seiner Abwesenheit aus den Fugen geraten, die Zeit ist geprägt durch Fehden Adliger untereinander und dem Zusammenbruch des Landfriedens. „Zum anderen hat Erkenbert in Bologna gelernt, mit Vernunft nach friedlichen Lösungen zu suchen. So weit war man in Buchenau aber noch nicht, denn hier galt immer noch das Motto: Das war schon immer so, und das bleibt auch so“, erklärt Radimsky, die diese osthessische Sturköpfigkeit sogar durch Zeitzeugenberichte aus dem 13. Jahrhundert belegen kann.
Der moderne Erkenbert soll sich nun wieder in das starre althergebrachte Leben einfügen, das verhasste Holzfälleramt übernehmen und zu allem Überfluss auch noch eine Frau heiraten, die er gar nicht kennt. Lieber hätte er die standesgemäß höhergestellte Landgräfin Sophia von Hessen zu seiner Herzensdame gemacht, ein Skandal in der damaligen Zeit.
Eigene Lebensvorstellungen und Freiheitsdrang, die mit den Erwartungen Erkenberts Familie kollidieren, Krieg und Fehden und vergebliches Liebeswerben: Für Christiane Radimsky ist das jede Menge Stoff für eine wunderbare mittelalterliche Geschichte, die aus einer guten Mischung aufwändig zusammengesuchter historischer Fakten und viel Fantasie entstand. Die Fakten sind historische Ereignisse in der Region, die der Mittelalterfan aus alten Urkunden recherchiert hat und auf denen tatsächlich auch der Name des Ritters Erkenbert als Zeuge auftaucht.
Viele Figuren in der Geschichte stammen aus ihrer eigenen Fantasie, vor allem bei den weiblichen Protagonisten musste Radimsky erfinderisch sein, um passende Figuren in die Saga einzubetten. „Das ging nicht anders, denn über die Damenwelt ist zu dieser Zeit nur wenig historisch überliefert. Frauen hatten damals einfach gar nichts zu sagen“, erklärt die ehemalige Leibolzerin.
Band zwei der „Buchenau-Saga“ ist im Buchhandel erhältlich. Die Rittergeschichte aus der Erzählperspektive des Ritters Erkenbert ist spannend und informativ, also ein Geheimtipp nicht nur für Mittelalterfans.

Autorenlesung Die Marktgemeinde Eiterfeld lädt am Samstag, 13. Mai, um 17 Uhr zu einer Autorenlesung des ersten Teils der Buchenau-Saga ins Schloss Buchenau ein. Infos zur Anmeldung und zum Kartenvorverkauf gibt es im Rathaus Eiterfeld, Zimmer 108, sowie in der Tourist-Info in Hünfeld Es besteht die Möglichkeit, die Bücher von Christiane Radimsky signieren zu lassen.