Region | Rennsport Rössler vom 5. Bis 7. Mai mit Fahrer-Quartett bei „Bosch Hockenheim Historic“

Nostalgie mit Benzinaroma

Nein, es sind keine Youngster mehr, sondern Rennsport-Haudegen, mit denen Rennsport Rössler Anfang Mai in die neue Saison startet. Die legt den Schwerpunkt auf den historischen Motorsport.

Von Mirko Luis

Das Event „Bosch Hockenheim Historic“ vom 5. bis 7. Mai ehrt den 1968 auf dem Hockenheimring tödlich verunglückten schottischen Formel-1-Weltmeister Jim  Clark. Rund 500 Starter, die  30.000 Fans begeistern wollen, sind mit von der Partie. Abseits der Strecke wartet ein vielseitiges und außergewöhnliches Programm auf alle Motorsportfans.

 

Zum 2023-er Fahrer-Team von Rennsport Rössler   gehören der Kölner John Westenberg der mit Kart anfing und schon gegen Formel1-Mehrfachweltmeister Michael Schumacher antrat. Sein Fahrzeug ist ein 180 PS-starkes Formel 3-Fahrzeug Ralt RT30 VW Spiess (1985) – das Ex-Auto von Kris Nissen, dem ehemaligen dänischen Automobilrennfahrer und Motorsportdirektor bei VW.  Unterdessen wird der gebürtige Franzose Stephane Lechine einen Reynard Formel 3 VW Spiess (1989) steuern – er bringt unter anderem fünf Jahre Rallye-Erfahrung aus Frankreich mit. In die Gaspedale des Ex-Autos von  Formel 1-Legende Jean Alesi (Dallara 388 Alfa Romeo/1988) tritt der aus dem Ruhrgebiet stammende Routinier Peter Schmitz. Komplettiert wird das Fahrer-Quartett von einem  Champion. Der in Neustadt an der Weinstraße  lebende Günther Becker ist im historischen Formelsport schon oft Europameister und  Deutscher Meister geworden. Er rockt die Saison im Rennrad Formel 3 87/87. „Wir freuen uns riesig, dass es bald losgeht“, sagt Enja Rössler, die ihre Ausbildung zur Kauffrau für Marketingkommunikation abgeschlossen hat und ihrer Mutter im Event- & Marketingsbereich von Rennsport Rössler den Rücken stärkt.

Im Rennkalender von Rennsport Rössler stehen 2023 übrigens noch das ADAC Racing Weekend Nürburgring (30. Juni bis 2. Juli), der Oldtimer Grand Prix (GP) Nürburgring (11. bis 13. August), der Classic GP im holländischen Assen (8. bis 10. September) und der Super Spa (6. bis 8. Oktober).

ÜBER DAS EVENT
Angeführt werden die Rennserien laut einer Pressemitteilung der Hockenheim-Ring GmbH von den Masters Racing Legends for 1966 to 1985 F1 Cars. Der Name sagt im Grunde bereits alles, wobei die Kategorie jenen Formel-1-Boliden vorbehalten ist, die von einem 3-Liter-V8-Saugmotor angetrieben werden. Kenner denken hierbei sofort an den legendären Cosworth DFV, der für ein schon für damalige Verhältnisse kümmerliches Budget von 100.000 Pfund entwickelt wurde und 1967 als Gegenpart zu den 12-Zylinder-Triebwerken von Ferrari, Maserati und Honda debütierte. In den folgenden 19 Jahren war der DFV (das Kürzel steht für „Double Four Valve“, also „doppelter Vierventiler“) für nicht weniger als 155 Grand-Prix-Siege und 12 Fahrer-WM-Titelgewinne gut, was ihn zum nach wie vor erfolgreichsten Formel-1-Motor der Geschichte macht.

Boliden, die Geschichte geschrieben haben

Die Masters Endurance Legends hingegen bringen die moderneren Prototypen und GT-Renner der Baujahre 1995 bis 2016 ins Motodrom. Hier treffen jene Boliden aufeinander, die unter anderem bei den Langstreckenklassikern von Le Mans, Daytona oder Sebring Geschichte geschrieben haben.

Wahre Publikumslieblinge

Etwas ursprünglicher wird’s bei den Masters Pre-66 Touring Cars, die sich zu wahren Publikumslieblingen entwickelt haben. Bei weitem nicht so schnell und ausgefeilt wie heute, mit hemdsärmeliger Technik, ohne aerodynamische Gimmicks – Racing pur, so wie es eben in den 1960er-Jahren üblich war. Gemeinsam mit den Masters Pre-66 Touring Cars starten in Hockenheim die Masters Gentlemen Drivers, bei denen sich GT-Boliden bis Baujahr 1966 ein Stelldichein geben. Ein oder zwei Fahrer pro Auto pilotieren hier Schätze mit klangvollen Namen wie Aston Martin, Jaguar, Porsche, Ferrari, Morgan, Chevrolet, Austin Healey und, und, und …

Erinnerungen an glanzvolle Zeiten

Auch wenn die Serien des Masters Historic Racing bei ihrem Debüt Glanzlichter setzen werden, so sind es beileibe nicht die einzigen. Da sind ja auch noch die ebenfalls erstmals im Programm der Bosch Hockenheim Historic vertretenen „Tourenwagen Goldene Ära“, die den klassischen DTM-Fahrzeugen der 80er- und frühen 90er-Jahre à la BMW M3 oder Ford Sierra Cosworth sowie Gruppe-A- und Supertourenwagen vorbehalten sind. Oder der Group C Supercup, die BOSS GP, der Raceclub Germany, die Historic Racecar Association, die Lurani Trophy für Formel-Junior-Renner – und natürlich die Historische Formel 2, die Erinnerung an glanzvolle Zeiten des „Jim Clark Gedächtnisrennens Hockenheim“ in den 1970er-Jahren weckt.

Hautnaher Kontakt und familienfreundliche Preise

Die Bosch Hockenheim Historic – Das Jim Clark Revival versteht sich als PS-Festival von Rennsport-Enthusiasten für Rennsport-Enthusiasten. Fahrerlager und Boxen sind für Fans zugänglich, die Ticket-Preise moderat. Schon ab 15 Euro für ein Freitags-Ticket geht’s los, die Tageskarten für Samstag und Sonntag kosten 35 respektive 30 Euro. Wer das gesamte Wochenende erleben möchte, ist ab 49 Euro dabei. Und für jene, die es exklusiver mögen, gibt’s ab 167 Euro VIP-Tickets verschiedener Kategorien inklusive Catering, Parkplatz und Betreuung. Der Bezug ist über den Online-Ticketshop oder unter der Hotline +49(0)6205 950-222 möglich, weitere Informationen gibt’s unter www.hockenheim-historic.de. (lifePR)