Fulda | Riesenandrang bei Eröffnung des neuen Konzeptkaufhauses „Karl“ im Herzen von Fulda

Ganz Deutschland interessiert am Fuldaer Experiment

Großer Andrang und lange Schlangen bei der Eröffnung des neuen Konzeptkaufhauses „Karl“ inmitten der pulsierenden Fuldaer Innenstadt: Hunderte Menschen stürmten das ehemalige Kerber-Gebäude, das fünf Jahre leer stand und mit einer Kombination aus Handel und Gastronomie wieder neu zum Leben erweckt wurde.

Von Mirko Luis

Bis in die Bahnhofstraße bildeten sich teilweise lange Schlangen. Schätzungen zufolge kamen über 3.000 Besucherr, um sich vom Eröffnungsangebot slebst ein Bild zu machen. „Herz, was willst du mehr“, meinte eine Besucherin, deren Augen angesichts der breitgefächerten Produktauswahl leuchteten. Das Shop-in-Shop-Prinzip erinnerte manche auch an Feinwerk, den Markt der schönen Dinge beim Fürstlichen Gartenfest. Wie dort gab’s jede Menge schöne Dinge und viel Handwerkliches zu sehen, vor allem Interieur für Haus und Wohnung. Aber auch Hilfsorganisationen wie das DRK oder heimische Automobilhändler zeigten mit spannenden Angeboten Flagge. Der „Insta-Markt“ von Marie Duschek war mit Dutzenden Anbietern vertreten. Die Bandbreite der Produkte reichte von styslischen modischen Accessoires über Kleidung und Schmuck bis hin zu leckerem Essen.


Hochschule Fulda präsentierte neuartige Lebensmittel

„Ich finde das ganz großartig, was hier passiert, sprich die Nutzung an solch einem zentralen Ort“, meinte Prof. Dr. Nicole-Barbara Buschle vom Fachbereich Lebensmitteltechnologie. Der präsentierte neuartige Lebensmittel, an denen Hochschul-Wissenschaftler in der Barockstadt seit geraumer Zeit forschen. Demnach könnte es bald zur Normalität gehören, Mehlwürmer zu knabbern oder Pflanzen-Pudding löffeln. Müssen doch – mit Blick auf die Folgen des Klimawandels – Alternativen zu den konventionellen tierischen Produkten geschaffen werden. Und eine Möglichkeit sind eben Mehlwürmer alls nachhaltige Quelle tierischen Proteins. Laut Nicole-Barbara Buschle gehören Insekten schon heute für rund zwei Milliarden Meschen zum täglichen Nahrungsangebot. Wie sich das in Deutschland entwickle, müsse abgewartet werden. Die Reaktionen am Stand der Hochschule fielen ganz unterschiedlich aus. Während manche Besucher einen weiten Bogen darum machen, zeigten sich andere interessiert – und probierten die „Ernährung der Zukunft“.

Wissenschaftlerin lobt regionalen Ansatz des Kaufhauses

Die Wissenschaftler lobte außerdem den Ansatz des Konzeptkaufhauses, regionale Unternehmen zum Zuge kommen zu lassen. „Auch unsere Hochschule kooperiert mit sehr vielen Unternehmen aus der Region und ist mit diesen in vielen gemeinsamen Projekten unterwegs. Das möchten wir gerne fortführen – viele unsererert Absolventinnen und Absolventen sind nicht nur als Praktikanten, sondern nach dem Studium häufig als Mitarbeiter in diesen Unternehmen tätig.

Anmieten von Kollektivflächen möglich

„Unsere Agentur hat das Erdgeschoss gemietet und vermietet es an verschiedene Anbieter weiter“, sagte Marco Friedmann, Geschäftsführer der hier & jetzt Projekte GmbH/Konzept-Kaufhaus Karl, der der Fuldaer Zeitung, die über weitere Details zunächst ausführlich online berichtete.. Neben der klassischen Vermietung einer bestimmten Fläche an ein Unternehmen sei das Anmieten einer Kollektivfläche möglich, auf der nur die Waren des Unternehmens verkauft würden, so Friedmann. Zudem gebe es ,Karls Kiste‘, sprich kleine Fächer an der Wand, die nach demselben Prinzip funktionieren wie die Kollektivfläche.

Ganz Deutschland interessiert am Fuldaer Experiment

Deutschland schaue in diesen Tagen noch auf anderen Gründen nach Fulda. Vor dem Hintergrund einer drohenden Zunahme leerer Kaufhäuser gebe es großes Interesse anderer Städte, welche nachahmenswerten Ideen es für die Nachnutzung der Flächen gibt, berichtete unterdessen Dr. Maximilian Kutzner, Projektleiter für Coworking und New Work im Landkreis Fulda.