Eichenzell | Schaugartenwettbewerb: Sieger-Entwürfe an zwei Standorten zu bewundern

Premiere für Gartenliebhaber

Beim Fürstlichen Gartenfest auf Schloss Fasanerie, das in diesem Jahr vom 18. bis 21. Mai unter dem Sonderthema „Rosenliebe“ stattfindet, wird sich alles um die „Königin der Blumen“ und die Liebe zum Garten und Gärtnern drehen. Ein besonderes Kleinod wird dabei der in Köln lebende Landschaftsarchitekt Florian Ridder präsentieren.

Von Mirko Luis

Der 27-jährige Absolvent der Uni Kassel gewann mit seinen beiden Schaugarten-Entwürfen „Die Fulda verbindet“ den 1. Preis bei einem der renommiertesten nationalen Wettbewerb für Nachwuchstalente der Fachrichtungen Gartenplanung und Landschaftsarchitektur. Der wurde von der Hessischen Hausstiftung Schloss Fasanerie in Kooperation mit dem Magazin „Gartenpraxis“ ausgelobt und war mit 2.500 Euro dotiert.

Vor dem Hintergrund, dass Fulda Gastgeber der Landesgartenschau 2023 ist, wurde bei der mittlerweile 15. Auflage des Wettbewerbs eine innovative Idee verwirklicht: Zusammen mit dem LGS-Team wurde nämlich dazu aufgerufen, erstmals zwei miteinander korrespondierende Gärten für die beiden Standorte Schloss Fasanerie und Landesgartenschau-Gelände zu entwerfen. Das Thema dabei lautete:„Gärten verbinden – Ideen spiegeln“.

Ein Dutzend Bewerbungen

Ridder hatte sich unter einem Dutzend Bewerbungen durchgesetzt. Seine Entwürfe heimsten viel Lob von den Juroren ein. Pünktlich zur Preisverleihung fiel der Startschuss für die Umsetzung der Entwürfe. Florian Ridder zeigte sich hierbei durchaus zuversichtlich: „Die ersten Pfähle für die Vernetzung der Fulda stehen, die Hängematten sind auch bereit zum Probeliegen.“ Pfähle? Vernetzung? Hängematten? Das sind zentrale Elemente in seinem Konzept. Aber von vorn: Die Fulda entspringt in der Rhön und vereinigt sich nach über 200 Kilometer mit der Werra zur Weser.

Fulda verbindet …

Doch nicht nur die Fulda selbst verbindet Städte miteinander: Ihre zahlreichen Nebenflüsse ziehen sich wie Adern durch die gesamte Region. So sind viele Ortschaften mittel- oder unmittelbar durch die Fulda verbunden. Blau blühende Pflanzen symbolisieren in beiden Schaugärten den Fluss, außerdem schwebt ein Netz aus blauen Seilen über den Gärten, die von Pfählen gehalten werden und die Zuflüsse und Nebenarme symbolisieren. Auf Schloss Fasanerie laden Hängematten zum Verweilen und Entspannen ein, während auf dem Gelände der Landesgartenschau große Sitzkissen ausliegen … Ridder sahnte mit diesem gut durchdachten Konzept auch den Sonderpreis des Bunds Deutscher Landschaftsarchitekten (bdla) ab, welcher ein Preisgeld von 500 Euro mit sich brachte. Unterdessen ging der Sonderpreis der Herbert-Heise-Stiftung an Britta Kämpf und Michaela Sacher, Studierende der Ostschweizer Fachhochschule Rapperswil im Bachelorstudiengang Landschaftsarchitektur. Ihre Entwürfe der beiden Gärten „barockWIESE“ und „AUENorchester“ konnten die Jury überzeugen. Auch sie durften sich über 500 Euro Preisgeld freuen.