Schlitz | Ballermann-Feeling, flotte Tänze und ein Hauch Erotik zur Weiberfastnacht in Schlitz

Schlitzerländer TVK-Weiber stürmen Rathaus

Wenn das mal kein Vorgeschmack auf die Feier des Schlitzer Trachtenfestes im Sommer (7. bis 10. Juli) nach vier Jahren Pause war. Für einen Tag übernahmen am Donnerstag die Weiber vom Schlitzerländer Trachten- und Volkstanzkreis (TVK) das närrische Regiment .

Von Mirko Luis

Schon vor dem Rathaus waren die Frauen um 1. Vorsitzende Sonja Schmier und Geschäftsführerin Anke Schlosser außer Rand und Band, rollten ihre Fahne aus und warben für eine bunte Weiberfastnachts-Party in der Pfordter Dorfschern.

Während der Reporter seinen Lieblingsschal gerade noch vor dem Zugriff der TVK-Weiber retten konnte, hörte man im Büro von Burgenstadt-Bürgermeister Heiko Siemon (CDU) alsbald das Schnipp-Schnapp der Schere. Den Rathausschlüssel rückte er sogar freiwillig raus. „Wobei der in diesem Jahr ein bisschen kleiner ist, weil wir sparen müssen“, wie Siemon eingestand. Doch politisches Gerede war in diesen Minuten Schnee von gestern. Galt es doch, den Moment zu genießen. „Tanz mit uns ‘ne Runde. Deine Sorgen kannst Du schnell vergessen, musst am Brauereigelände kein Lärmschutz mehr messen“, forderten die neuen Regentinnen den gut aufgelegten Rathauschef auf. Verbunden mit der Einladung, mit ihnen auch zum Trachtenfest den Eröffnungsreigen zu tanzen.

 

Nicht nur der Schlitzer Verwaltungschef, sondern das gesamte Rathaus-Team legte bei Krachern wie den bereits zur Biathlon-WM in Oberhof zur Hymne gewordenen Ballermann-Hit „Der Zug hat keine Bremse …“ oder den Partyschlager „Layla“ eine flotte Sohle hin und startete zur Polonaise durch. Für mehrere Freirunden eisgekühlten Schlitzer Kümmel war dabei ebenso gesorgt wie für Humor. Hierfür verriet der Bürgermeister mit Augenzwinkern ein paar Tricks und Kniffe, wie man frischen Wind ins häusliche Liebesleben bringt. Dabei präsentierte er unter anderem einen knallroten „Motivschlüpfer. Der sei nicht nur wegen der Jahreszeit nix gewesen. Seine Farina habe gedroht, zu schreien, wenn er den anziehe. Auch über das Rollenspiel – sie Hausfrau, er Klempner – sei seine Holde im Stil der englischen Königin „not amused“ (nicht amüsiert) gewesen. Wobei Heiko Siemon für die Klempnerrolle gekonnt in Hape Kerkelings Kunstfigur Horst Schlämmer schlüpfte – vergeblich. Was also blieb da noch für das Glück der Frau? Na klar, den „Zalando-Mann“ zu spielen. „Ich komme – und Du schreist vor Glück.“ Mit diesem lustigen Angriff auf die Lachmuskeln hatte Heiko Siemon die Eigenschaft bewiesen, die Frauen nach seinen eigenen Worten am meisten bei einem Mann lieben. „Alle Frauen wollen einen Mann mit Humor“, will Siemon wissen. Seitens der Frauen hörte man diesbezüglich allerdings auch „Putzen“ und „Kochen“. Nun denn …