Fulda | Fuldas FKG-Prinz Ralph Medicus Fidelicus LXXX. zu Besuch beim Marktkorb

„Mir fliegen die Herzen zu“

Einmal Prinz von Fulda sein. RalphHönscher träumte schon als Kind davon. In diesemJahr führt der Allgemeinmediziner aus Petersberg die FKG als Prinz Ralph Medicus Fidelicus LXXX. durch die Foaset-Kampagne. Im Interview mit dem Marktkorb merkt man Hönscher an, dass er dieses Amt nicht als PR-Gag zur Steigerung der eigenen Bekanntheit sieht, sondern ihm die Foaset wirklich am Herzen liegt.

Von Tobias Farnung

Es sind noch zwei Wochen bis zum großen Fastnachtswochenende. Wo würdest Du Deinen Gesundheitszustand auf einer Skala von eins bis elf ansiedeln?
Bei zwölf! Ein Außenstehender kann sich nicht vorstellen, welche Energie eine solche Kampagne freisetzt. Obwohl ich durch Fastnacht, Beruf und Familie derzeit dreifach eingespannt bin, gibt mir die Foaset immer wieder Kraft und Energie. Das ist natürlich meiner Familie, meiner Prinzen-Mannschaft und auch einem Praxisteam zu verdanken.

Du hast Deinen Job als Allgemeinmediziner angesprochen. Bekommt bei Dir die Redewendung „Feiern bis der Arzt kommt“ eine völlig neue Bedeutung?
„Feiern bis der Arzt kommt“ würde in diesem Zusammenhang ja bedeuten, dass die Party vorbei ist, wenn ich einmarschiere. Ich würde eher sagen, dass die Redewendung lauten sollte„Feiern, weil der Arzt kommt“. Ich komme ja aber auch nicht, um die Feiernden medizinisch zu versorgen, sondern um ihnen ein paar schöne Momente zu schenken.

 

Hast Du ein paar Tipps vom Mediziner für unsere Leserinnen und Leser, wie sie halbwegs schmerzfrei durch die Kampagne kommen können?
Schmerzfrei?Da sollte man am besten festes Schuhwerk tragen und sich beim Genuss von Alkoholika nicht überschätzen. Der Schlüssel ist sicherlich, vernünftig zu feiern. Ansonsten gibt es natürlich zahlreiche wirksame Hausmittelchen.ZumBeispiel hilft es, früh ins Bett zu gehen. Wenn das nicht möglich ist, helfen auch kurze, intensive Power-Naps. Was auf alle Fälle hilft, ist Ingwer mit Zitrone und ausreichend Flüssigkeit. Ich trinke beispielsweise jeden Tag zwei Liter Tee. Außerdem bin ich ein großer Fan von Manuka-Honig.Wenns im Hals kratzt, einfach ein Löffelchen nehmen. Aber auch Safran und Kurkuma sind sehr gut fürs Immunsystem.
(Hönschers Adjutant Johannes Hohmann wirft in die Runde, dass auch Zuckerrübensaft „hunderprozentig“ wirke. Zeremonienmeister Volker Elm berichtet, dass es in seiner Familie früher während der Kampagne mindestens einmal pro Woche eine ordentliche Hühnersuppe gab. „Die gibt dem Körper einfach Kraft!“)

Landauf, landab wird munter gegendert. Alles muss „woke“ sein. Wäre es nicht auch mal Zeit für ein männliches Prinzenmariechen?
Dieses Thema wurde schon häufig diskutiert. Ich könnte es mir auch grundsätzlich vorstellen, habe aber meiner lieben Harriet (Prinzenmariechen Harriet Pappert, Anm. d. Red.) vor rund zehn Jahren versprochen, dass sie mein Mariechen wird, wenn ich eines Tages Prinz von Fulda sein sollte. Ich finde, wir leben in einer Zeit, in der es eigentlich egal ist. Es wäre grundsätzlich auch eine Prinzessin mit zwei Adjutantinnen denkbar. In Sickels ist das zum Beispiel keine Seltenheit. Aber die Foaset inFulda hat auch viel mit Tradition zu tun. Und man sollte auch nicht mit Traditionen brechen, nur um vermeintlich politisch korrekt zu sein. Vielleicht ändert sich das irgendwann. Es wird sicherlich auch noch diverse Prinzen geben.

Du bist ein junger, beruflich erfolgreicher Prinz. Werden da bei Auftritten auch mal Teddybärchen oder Rosen auf die Bühne geworfen?
Viel schöner ist:Ich habe das Gefühl, dass mir die Herzen zufliegen. Das tut gut. Wenn ich Freude bringen kann und mir im Gegenzug Freude zurückgegeben wird, finde ich das wunderbar. Das ist die Foaset, die ich genau deshalb so sehr liebe. Aber Teddys oder Rosen sind bislang noch nicht geflogen. Auch Handynummern wurden mir noch keine zugesteckt.
(Johannes Hohmann berichtet aber, dass er seit 11.11. in den sozialen Netzwerken verstärkt Kontaktanfragen von Menschen bekommt, die er gar nicht bewusst kennt. Und noch intensiver sind einige Anfragen an Prinzenmariechen Harriet Pappert. Hier kommt auch schon mal eine Einladung zum Kaffee von Wildfremden. „Die werden dann aber einfach geblockt!“)

Von den vergangenen sieben Rosenmontagsumzügen konnten nur drei planmäßig durchgeführt werden. Wie groß ist Eure Sorge, dass das Wetter auch Euch einen Strich durch die Rechnung machen könnte?
Die Prognosen kennt eigentlich nur Petrus. Wir essen zumindest jeden Tag brav unsere Teller auf und hoffen, dass die Kostüme an Rosenmontag noch passen. Allerdings haben wir im vergangenen Jahr unseren lieben Günther (Günther Elm, Anm. d. Red.) verloren. Mit ihm und einigen anderen haben wir jetzt ein paar einflussreiche Fuldaer dort oben am Schalter sitzen und gehen fest davon aus, dass das Wetter passen wird.

Noch nicht alle Menschen in der Region sind so mit dem Foaset-Virus infiziert wie Du. Welche Botschaft hast Du für diese Menschen?
Ich kann den Menschen eigentlich nur raten, unvoreingenommen an die Sache ranzugehen. Viele sagen, bei der Foaset wird nur Alkohol getrunken und dummes Zeug geredet. Man sollte aber einmal in einen der Säle gehen und erleben, was für tolle Menschen da sind. Menschen, die so viel Kraft und Herzblut in die Sitzungen und in die Musik stecken. Bei einemRosenmontagszug kann man eigentlich gar nicht richtig verstehen, was die Foaset ausmacht.