Nüsttal | Eine Reise durch Deutschland und jede Menge bewegte Erde für Nüsttals Rathauschefin

Im Juni werden die Koffer gepackt

NÜSTTAL. Wenn Marion Frohnapfel in die Glaskugel des Jahres 2023 hineinschaut, dann könnte es passieren, dass ihr leicht schwindelig wird. Denn das Jahr hat für die Nüsttaler Bürgermeisterin und ihre Gemeinde einiges zu bieten.

Von Sabine Burkardt

Und das ging schon in dieser Woche gleich mit einem sehr erfreulichen Ereignis los. „Unsere Kita in Hofaschenbach ist soweit fertig erweitert und saniert, sodass 75 Kinder am Montag und Dienstag mitsamt Erzieherinnen und Spielsachen in die neuen Räume umgezogen sind“, freut sich Marion Frohnapfel. Obwohl es den Kindern im DGHin Gotthards, wo die Kleinen für knapp ein Jahr untergebracht waren, auch super gefallen hat, ist die Vorfreude auf das neue Domizil bei allen groß. „Es war toll zu sehen, was die Kinder für Augen gemacht haben, als sie das erste Mal in ihre neue Kita hereingekommen sind“, sagt die Rathauschefin, die selbst als Kind schon in diesem Kindergarten gespielt hat. Ende März oder Anfang April soll es einen Tag der offenen Kita-Tür geben, an dem sich alle Interessierten die modernen Räume anschauen können.

Marion Frohnapfel ist Vorsitzende der Bundeskommission des 27. Bundeswettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“

Im Juni wird sich Marion Frohnapfel einer ganz besonderen Aufgabe widmen. Die Nüsttalerin wurde vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft zur Vorsitzenden der Bundeskommission des 27. Bundeswettbwerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ ernannt. In dieser Funktion wird sie dann für zweieinhalb Wochen die Koffer packen und mit anderen Jurymitgliedern in jedes Bundesland reisen und alle Orte besuchen, die es ins Finale dieses alle drei Jahre stattfindenden Wettbewerbs geschafft haben. „Bei dem Wettbewerb geht es darum, dass die Menschen vor Ort durch ehrenamtliches und bürgerschaftliches Engagement wichtige Impulse für den Erhalt der Attraktivität im Ländlichen Raum geben und innovative Ideen dazu entwickeln. Die Bundeskommission bewertet dies nach vorgegeben Kriterien“, erklärt Frohnapfel. Dabei ist die Reise durch Deutschland keineswegs eine Urlaubsreise: .„Ich erhoffe mir davon viel Input und Impulse auch für unsere Gemeinde. Deshalb habe ich das Amt gerne übernommen, auch wenn es sehr zeitintensiv sein wird, und ich zweieinhalb Wochen sozusagen aus dem Fern-Office arbeiten werde“, sagt die Bürgermeisterin.

Straßenbauarbeiten und Sanierung Freibad Gotthards stehen auf der Agenda 2023

Teilstück für Teilstück wird es im Frühjahr mit der Komplettsanierung der Schulstraße durch Hofaschenbach weitergehen und auch an der Sigildisstraße in Silges wird weiter gebaut. „Die nächsten zwei bis drei Jahre werden wir ständig mit Straßenarbeiten und den damit einhergehenden Beeinträchtigungen leben müssen“, prophezeit Frohnapfel. Zudem stehen noch das Feuerwehrhaus und DGH in Haselstein auf der Agenda. Außerdem steht noch die Gestaltung der historischen Dorfmitte Mittelaschenbach auf dem Nüsttal-Programm, ein 1,2 Millionen-Projekt, das Marion Frohnapfel zufolge prägend für den Ortsteil sein wird.
Ob es in diesem Jahr eine Freibadsaison in Gotthards geben wird, konnte Marion Frohnapfel noch nicht in der Glaskugel sehen: Hier befinde man sich noch im Ausschreibungsverfahren und werde sich nach den Rückläufen der Angebote richten. Wenn es erforderlich ist, dass das Bad wegen der Bauarbeiten geschlossen werden muss, dann ist das so. „Wir müssen das jetzt durchziehen. Die Nüsttaler warten darauf, dass es fertig saniert ist“, sagt sie.
Sorgenfalten bekommt die Nüsttalerin, wenn sie an die geflüchteten Menschen aus der Ukraine denkt, die eine Bleibe suchen. Die Möglichkeiten, die Menschen zu beherben, seien so gut wie ausgeschöpft. Inzwischen gehen ihr die Schicksale sehr Nahe. „Ich habe einen 70-jährigen Mann kennengelernt, dessen Ehefrau vermisst wird und dessen Kinder im Krieg kämpfen müssen. Was hat dieser Mann für eine Perspektive?“ fragt sie sich.