Eiterfeld | Straßenbauarbeiten an der Lebensader in der Dorfmitte starten / Neuer Wirt für das Bürgerhaus gefunden

In Eiterfeld rollen bald die Bagger

Bis zum Jahr 2027 ist auf Eiterfelds Straßen immer etwas los. Und das nicht nur darauf, sondern auch darunter: Ab März und April diesen Jahres starten Straßenbauarbeiten an der Hauptschlagader und am Knotenpunkt in der Ortsmitte.

Von Sabine Burkardt

Wenn Bürgermeister Hermann-Josef Scheich über das Jahr 2023 nachdenkt, dann könnte man ganz klar und deutlich auf seiner Stirn geschrieben lesen: Herausforderung. Denn die notwendigen Baumaßnahmen, die sich sozusagen einmal quer durch den enorm frequentierten Kernort der Marktgemeinde ziehen, werden nicht ohne Einschränkungen für Anwohner und Verkehrsteilnehmer von statten gehen können.
Los geht es je nach Wetterlage Ende Februar Anfang März mit der Sanierung der Hünfelder Straße bis hin zur Einmündung in die Schäfergasse, wo auch eine Einfahrt zum Eiterfelder Busbahnhof liegt. Dabei wird der Sache ordentlich auf den Grund gegangen, denn im Zuge der Sanierung werden gleich neue Kanal- und Wasserleitungen komplett gelegt.

Summe aller Investitionen im Jahr 2023 liegt bei 6.544.000 Euro

Ist das geschafft, soll es im Mai mit dem Ausbau der ersehnten Ampelanlage an der unfallträchtigen Kreuzung in der Ortsmitte losgehen. Dabei werden Bagger und Teermaschinen nach und nach die von der Kreuzung abgehenden Straßenzweige heimsuchen. Vier mal sechs Wochen sind laut Bürgermeister Scheich dafür eingeplant, eine ganze Woche wird der Kreuzungsbereich und gleichzeitiger Knotenpunkt für den Verkehr aus allen Himmelsrichtungen voll gesperrt sein. Eine Herausforderung also, die mit unvermeidbaren Umleitungen und Verkehrsbehinderungen einhergehen wird, so Scheich.
Im Jahr 2024 geht es schließlich der Eiterfelder Lebensader, der Bahnhofstraße, an den Asphalt. Auch hier geht es tief nach unten, wenn Kanal- und Wasserleitungen eine Rundumerneuerung bekommen. Und weil Straßenbauarbeiten eben einfach auch mal sein müssen, geht es nach Fertigstellung der Bahnhofstraße mit der Marktstraße und der Hünfelder Straße weiter. Im Jahr 2027 soll es dann aber geschafft sein, hofft Hermann-Josef Scheich.
Im Frühjahr diesen Jahres werden auch in Leibolz Baggergeräusche zu hören sein. Denn hier startet der Neubau einer Kindertagesstätte für unter dreijährige Kinder, also einer Krippe. Dadurch sollen die Kindertagesstätten der Gemeinde in der U3-Betreuung entlastet werden. Gebaut werden soll die Krippe für drei Kindergruppen in Leibolz, auf einer freien Fläche hinter der Kirche und der Rettungswache. Die Summe aller Investitionen für das Jahr 2023 liegt laut Scheich bei 6.544.000 Euro.

Neuer Pächter für das Restaurant im Bürgerhaus ist gefunden

Und was gibt es sonst noch Neues in der Marktgemeinde? Es ist eine frohe Botschaft für alle diejenigen, die in Eiterfeld gerne essen gehen möchten:In der ehemaligen Schlemmerstube im Eiterfelder Bürgerhaus wird ein neuer Pächter einziehen. „Es ist eine griechische Familie aus Fulda, die das Restaurant und die Bewirtschaftung des Bürgerhaussaales übernehmen wird. Wir freuen uns, endlich jemanden gefunden zu haben“, berichtet Scheich erleichtert. Die Suche nach einem geeigneten Pächter hatte eineinhalb Jahre gedauert. „Sie glauben ja nicht, wie groß die Bandbreite von Interessenten war, die ich durchs Bürgerhaus geführt habe. Ich denke ich bin überzeugt“, erzählt der Bürgermeister.
Noch immer auf der Suche ist man in der Gemeinde allerdings nach Wohnraum für die geflüchteten Menschen aus der Ukraine. Aktuell seien circa 94 Menschen in der Marktgemeinde untergebracht, sagt Scheich, der an alle appelliert, die in irgendeiner Weise Wohnraum zur Verfügung stellen können. „Die Hilfsbereitschaft hat meiner Meinung nach im Laufe des vergangenen Jahres abgenommen“, bedauert der Rathauschef.
Erfreulich findet Scheich die Tatsache, dass gemeinsame Treffen und größere Veranstaltungen wieder möglich sind. So sieht der Festkalender in der Marktgemeinde schon recht gut gefüllt aus. Besonders freut sich der Bürgermeister über die Eröffnung des Naturlehrpfades Pfaffental mit seinem neu angelegten grünen Klassenzimmer, das als Gemeinschaftsprojekt innerhalb der Dorferneuerung mit Schule und Forstamt entstanden ist.
Musikfans dürfen sich über das Bundesmusikfest in Wölf im Juni freuen, Feuerwehrfans kommen vermutlich beim Gemeindefeuerwehrtag in Eiterfeld am 8. und 9. Juli auf ihre Kosten. Am 21. Mai ist auch wieder die Benefizveranstaltung „Eiterfeld bewegt sich“ geplant. Und weil sich Eiterfeld eine Marktgemeinde nennen darf, finden am 19. März der Frühjahrsmarkt und am 17. September der Matthäusmarkt statt. Ab 17. März startet auch wieder der monatliche Reigen des Heimatmarktes, der Scheich zufolge nach seiner Premiere 2022 ausgesprochen gut angenommen wurde.

Hermann-Josef Scheich wünscht sich mehr Eigenverantwortung in allen Bereichen und weniger Bürokratie

Persönlich freut sich der Bürgermeister auf die Rückkehr seiner Tochter mit Familie, die vier Jahre in den USA gelebt hatte. Sein Wunsch für 2023 ist neben dem schnellen Ende des Ukrainekrieges ein Stopp der immer aufwändiger werdenden Bürokratie und Dokumentationspflichten. „Ich wünsche mir mehr Eigenverantwortung in allen Bereichen. Nicht immer gleich nach dem Staat rufen, sondern selbst anpacken. Denn eines ist klar: Je mehr Verantwortung man abgibt, desto weniger Freiheit bleibt. Vielleicht sollte man mal den Mut zum Fehler haben und akzeptieren, wenn mal etwas nicht so gut läuft“, findet Hermann-Josef Scheich.