Bad Salzschlirf | Sternenpräsent im Gemeindeparlament von Bad Salzschlirf

Liebe, Hoffnung und Wohlwollen in der Weihnachtszeit

Anlässlich des bevorstehenden Weihnachtsfestes erinnerte der Vorsitzende der Gemeindevertretung, Friedrich Meister (CDU), mit einer besonderen Aktion an christliche Grundwerte und Traditionen.

Von Mirko Luis

Der 72-Jährige überrreichte in der Jahresabschluss-Sitzung jedem Gemeindevertreter hierbei persönlich ein symbolträchtiges Geschenk. Der Weihnachtsstern (Euphorbia pulcherimarima) symbolisiere Liebe, Hoffnung und Wohlwollen in der Weihnachtszeit, so der für sein überparteiliches Auftreten geschätzte Kommunalpoltiker. Bereits im vergangenen Jahr hatte er mit Flötenspiel und Gesang für eine besondere Aura auf der letzten Sitzung des Jahres gesorgt. Angesichts des Jahresprogramms von 56 zum teil anstrengenden Sitzungen (Gemeindevertretersitzungen, Ausschusssitzungen etc.) sei der Stern zugleich ein Dankeschön für die geleistete Arbeit der Gemeindevertreter. Meisters unterschwellige Botschaft ist, dass Gemeindeparlamenten – ungeachtet von vielen trockenen Themen, die im Laufe der Zeit behandelt werden – der Sinn für Humor nicht abhanden kommen sollte. Wer könnte besser wissen als ein ehemaliger Prinz in Fulda (Friedrich Calcium Carbonicum LXIII. Friedrich Meister in der FKG-Kampagne 2004), dass es der Kreativität und Lebensqualität auf Dauer abträglich sein kann, wenn tierischer Ernst die positiven Seiten überlagert?

 

Wertschätzung für geleistete Arbeit vor Ort

2022 sei nicht nur für die Politik im Großen, sondern auch an der Basis ein „sehr anstrengendes Jahr“ gewesen – Stichwort russischer Angriffskrieg auf die Ukraine, Stichwort Energiekrise, Stichwort Inflation. Angesicht geballter internationaler Krisenherde und Probleme, die unweigerlich Auswirkungen vor Ort hätten, könne ehrenamtliches Engagement gar nicht hoch genug gewürdigt werden – zum Beispiel bei der Unterstützung und Integration ukrainischer Flüchtlingsfamilien. Daher sei Wertschätzung, die er jedem Parlamentarier mit dem Weihnachtsstern mitgeben wollte, sicher für die meisten Balsam für die Seele. Für den überzeugten Christdemokraten, der Vater von vier Söhnen und stolzer Großvater von neun Enkelkindern ist, bilden das Christentum und demokratische, freiheitliche Grundsätze nach wie vor eine untrennbare Einheit. Es sei sehr bedauerlich, dass weniger Menschen in die Kirche gehen als früher oder gar aus ihr austreten. Damals wie heute gelte: Wer sich an die zehn Gebote halte, der könne nicht viel falsch machen im Leben. Gott könne nichts dafür, wenn Menschen teilweise schlecht handelten, fügt der lebenserfahrene Politiker an.

Den Kindern vorleben, was die christliche Gemeinschaft auszeichnet

„Umso wichtiger ist es, dass man als Erwachsener seinen Kindern und Enkelkindern vorlebt, was die christliche Gemeinschaft auszeichnet, nämlich einen verantwortungsvollen und respektvollen Umgang miteinander“, betont Meister, als sich der Marktkorb-Reporter im Nachgang der jüngsten Gemeindevertretersitzung im Rahmen eines Telefon-Interviews nach den Hintergründen seiner geklungenen Weihnachtsstern-Überraschung erkundigt. „Es muss in dir brennen, was du bei anderen anzünden willst“, sei schon immer seine Devise gewesen, sagt der Ende 2021 mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen gewürdigte CDU-Politiker, der seit nunmehr 33 Jahren ununterbrochen Mitglied der Gemeindevertretung in der Gemeinde Bad Salzschlirf ist.

„Bin an der Zukunft von Bad Salzschlirf sehr interessiert“

Dem Gesundbrunnen Osthessens fühlt sich der gesellschaftlich an breiter Front aktive Rentner nicht nur sehr verbunden, weil er hier mit seiner Frau Anita seit 47 Jahren wohnt. „Ich bin an der Zukunft von Bad Salzschlirf sehr interessiert, weil ich die Blütezeiten des Kurortes live miterlebt habe. Es sei ein sehr schön gelegener Ort, „klein, aber fein“. Leider habe er es nicht so einfach, weil man hier von der Gewerbesteuer her gesehen nicht so gesegnet wie andere Gemeinden in Osthessen sei. Dennoch gehe es schrittweise voran. So sei beispielsweise der Lüderberg schön geworden, ebenso der neue Wohnmobilstellplatz und das neue Café von pappert sei sehr gut besucht. Durch sachorientiere Politik mitzuhelfen, dass der Kurort wieder auf die alte Erfolgsspur und zur alten Strahlkraft im Kurwesen und Tourismus zurückfinde, empfinde er als ein Privileg, führt der frühere ehemalige Geschäftsführer rund Prokurist der Kalkwerke Meister aus. Schon nach der Mittleren Reife, im Alter von 16 Jahren, war der spätere Unternehmen in den elterlichen Betrieb eingestiegen und hatte diesem 50 Jahre die Treue gehalten. Hierzu zitiert der Anfangsiebziger, der dankbar auf die von ihm genutzten Chancen im Leben zurückblickt, die bekannte Weisheit: „Wähle einen Beruf, den Du liebst, und Du brauchst keinen Tag in Deinem Leben mehr zu arbeiten.“

Vom evangelischen zum katholischen Glauben konvertiert

Zu dieser positiven Lebenseinstellung gesellte sich ein Schritt, den Meister nach eigenen Angaben nie bereut hat, nämlich nach 25 Jahren vom evangelischen zum katholischen Glauben zu konvertieren. „Ich bin froh, dass sich diesen Schritt gemacht habe“, reflektiert er rückblickend. Die Magie von Weihnachten war im Leben von Friedrich Meister stets präsent. So hat er mit einem seiner Söhne, Jan-Friedrich, nach dem Krippenspiel befreundete Familien besucht, um Weihnachtslieder zu singen. „Die Kinder der Familien haben da immer schon auf uns mit einem Musikinstrument gewartet, um mit uns gemeinsam zu musizieren.“ Das sei immer eine tolle Atmosphäre gewesen, sodass es schon lange im Vorfeld des nächstfolgenden Weihnachtsfestes hieß: „Herr Meister, Sie müssen wieder Ihre Weihnachtslieder spielen.“ Als er dann gekommen sei und Gesangsbücher mitgebracht habe, weil oft nur die erste Strophe eines Liedes sicher beherrscht wurde, wäre die Überraschung perfekt gewesen.

„Die ganze Familie bei sich zu haben, ist für Eltern das größte Geschenk“

Und wie feiert Friedrich Meister Weihnachten anno 2022? Die Antwort ist simpel: natürlich traditionell. Am Freitag holt er bei Alexandra Bleuel vom Geflügelhof Bleuel die Weihnachtsgänse ab. In diesem Jahr werden es gleich drei Stück sein, wird doch am 1. Weihnachtsfeiertag – zum ersten Mal seit zwei Jahren – die ganze Familie am Tisch sitzen. Und das sind incklusive Enkelkinder immerhin 18 Personen. Da gibt es sicher viel zu erzählen, war doch Friedrich Meisters Sohn Christian Meister, seines Zeichens Fregattenkapitän, zuletzt beruflich zwei Jahren in den USA unterwegs. Drei Gänse parallel zuzubereiten, da macht sich Friedrich Meister nichts vor, sind schon eine Herausforderung. Die Gänse am Samstagmorgen zu präparieren und dann am Sonntag persönlich an den drei Brätern zu stehen, darauf freue er sich schon riesig. „Energie wird dafür an anderer Stelle gespart“, versichert Meister. Die ganze Familie bei sich zu haben, sei für ihn wie auch seine Frau Anita das allergrößte Weihnachtsgeschenk. „Los geht’s schon an Heiligabend, wenn am Nachmittag gemeinsam Kaffee getrunken und dann die Christmette besucht wird.“ Vor der Bescherung, ganz klar, wird gemeinsam gesungen und der Zauber der Weihnacht ins Wohnzimmer geholt. Nicht fehlen darf ein gutes Glas Wein …