Fulda | Fuldaer Händler: Ohne den Weihnachtsmarkt ist die Stadt tot

Rotbemantelter freut sich über Zusatz-Montag in Fulda

Da hat der Rotbemantelte, der sich in zig Variationen auf dem Fuldaer Weihnachtsmarkt zeigt, gut lachen: Laut Magistratsbeschluss öffnet das beliebte Event nun doch montags (12./19. Dezember).

Von Mirko Luis

Reimund Auth und Nicole Werner, die in der Hütte der Mandelbrennerei Butters süße Köstlichkeiten verkaufen, begrüßen den jüngsten Magistratsbeschluss. „Wir finden es gut, dass der Weihnachtsmarkt jetzt doch auch montags öffnen darf.“

Unter der Woche könne das Event ruhig mehr Besucher vertragen, da hätten doch alle etwas davon, hört der Autor dieses Artikels bei einem Rundgang auch von vielen anderen Hüttenbetreibern. Finn McGilvray von Wein-Schmitt, der gerade erfolgreich seinen BWL-Abschluss an der Hochschule Fulda gemeistert hat, hilft im Unternehmen seiner Mutter aus, seit er 16 Jahre alt ist. Die Konstellation, befreit vom Studienstress zu sein, verschaffe ihm in diesem Jahr die nötige Zeit, er sei daher ganz entspannt. Die Kunde vom zusätzlichen Montag sei zwar „etwas überraschend“. Personell sehe man sich aber den Herausforderungen gewachsen. Unterdessen ist die Entscheidung der Marktöffnung am 12. und 19. Dezember auch für den stationären Handel in der Innenstadt Anlass zur Freude. „Denn ohne den Weihnachtsmarkt ist die Stadt tot“, zitierte dazu die Fuldaer Zeitung Stefan Wehner vom Modegeschäft Campo in der Friedrichstraße.


Weihnachtsmarkt lockt Zehntausende Gäste wöchentlich an

Der Fuldaer Weihnachtsmarkt lockt wöchentlich zehntausende Menschen aus nah und fern. Wie sehr sich die Betreiber der Hütten ins Zeug gelegt haben, wurde am Mittwoch bei einem Rundgang einer Jury deutlich, die am frühen Abend einmal mehr die schönsten Weihnachtshütten kürte.

City Marketing Fulda auf der Suche nach der schönsten Weihnachtshütte

Insgesamt 69 Hütten in allen Größen und Beleuchtungsintensitäten nahm die Jury am Mittwoch persönlich in Augenschein – nach Schweizer Bewertungssystem konnten pro Juror und Hütte maximal sechs Punkte vergeben werden. Wie in den Vorjahren von der Bewertung ausgenommen waren der Winterwald, das mittelalterliche Weihnachtsdorf und der Regiomarkt auf dem Buttermarkt. Der Jury gehörten neben Reginald Bukel und Edi Leib vom City Marketing Fulda Thomas Kirchhof (Prokurist und stellvertretender Verlagsleiter der Mediengruppe Parzeller), Christine Görlich (Osthessen-Zeitung), Christian P. Stadtfeld (Osthessen News), Anja Halemba (Halemba Style) sowie Maren Siemon und Jennifer Herrlich (Landesgartenschau Fulda) an. Gut drei Stunden lang nahmen die Jurymitglieder die Hütten in Augenschein, bevor sie sich zur Aufwärmung ins Restaurant Alte Schule Fulda zurückzogen und die Punkte, die aus dem Gesamteindruck heraus vergeben wurden, zusammen zählten. Unterwegs zeigten sich vor allem die Hüttenbetreiber, die sich der Kulinarik und guten Tropfen verschrieben haben, spendabel und verwöhnten die Juroren immer wieder mit Kostproben – der Unbestechlichkeit und Objektivität der Jury tat das allerdings keinen Abbruch.

Großer Jubel bei den Siegern

Zum Schluss dann großer Jubel bei Karlheinz Wöbbeking aus Gelnhausen. Mit 35 Punkten führte seine Baumstriezel-Hütte die Wertung in der Kategorie Essen an. Für Wöbbeking war es nicht der erste Sieg, wurde seine Hütte doch nach eigenen Angaben schon mal als schönste Hütte auf dem Weihnachtsmarkt in Frankfurt am Main gekürt. „Der Sieg in Fulda ist mir eigentlich noch wichtiger – deshalb habe ich besonders eifrig dekoriert und geschmückt“, so der 61-jährige Unternehmer, der zum vierten Mal in Fulda dabei ist.
In der Kategorie Trinken gewann Standbetreiber Sascha Kalbfleisch aus Bad Wildungen mit 41 Punkten. Sieger in der Kategorie Warensortimente wurde die Fuldaerin Natasha Heil – ihr Stand Akasha war mit 33 Punkten bewertet worden. Bei bisher sechs Wettbewerbsteilnahmen war es bereits ihr zweiter Sieg. Noch vor Ort wurden die Sieger-Schilder montiert – viele Besucher spendeten hierbei Beifall.