Rasdorf | Das digitale Museum präsentiert die Rasdorfer Historie ganz modern

Mit dem Handy auf Zeitreise

RASDORF. Es hat immer geöffnet, und kann problemlos erweitert werden, ohne groß anbauen zu müssen: In Rasdorf gibt es seit Kurzem ein „Digitales Museum“. 

Von Sabine Burkardt

In der Point-Alpha-Gemeinde kann man jetzt mit dem Handy auf Zeitreise durch die Rasdorfer Historie gehen. Und dabei mitunter Geschichten hören, die sogar manch eingefleischter Rasdorfer bisher noch nicht gekannt hat. Alte Geschichten aus dem Rasdorfer Dorfleben zu erhalten und für die Nachwelt zeitgemäß erlebbar machen:Das ist das Ziel des neu eröffneten „Digitalen Museums“ in Rasdorf.
An fünf Sehenswürdigkeiten in der erweiterten Ortsmitte sind nun kleine Tafeln mit QR-Codes zu finden, die man einfach mit dem Handy abscannen kann und schwupps, ist man mit einem Link auf der Website digitales-museum-Rasdorf.de schon mittendrin in der Rasdorfer Geschichte der vergangenen 100 Jahre.
Ob Dorfanger, Stiftskirche, Braugasse, Stiftsherrenhaus, Geisaer Tor oder Wehrfriedhof, an allen fünf Stationen des kleinen Rundgangs durch Rasdorf kann man vor Ort informative Kurztexte zur jeweiligen Sehenswürdigkeit lesen. Oder einfach die historischen Fotografien betrachten, die das damalige Leben in Rasdorf noch viel anschaulicher werden lassen.
Wer gerne komplett in die Geschichte eintauchen möchte, kann den Erzählungen von Rasdorfer Zeitzeugen lauschen, die von ihren Erlebnissen aus vergangenen Zeiten berichten. Gisela Budenz, Gisela Falkenhahn-Klee, Hermann-Josef Hahn, Rosemarie Orzechowski und Rüdiger Stark erzählen dabei Geschichten, die für die damalige Zeit prägend waren und die so mancher Rasdorfer bisher auch noch nicht gehört hatte. Die Interviews hatte Dr. Maximilian Kutzner von der Geschichtsmanuaktur Kutzer und Lotz geführt.
„Ich finde es wichtig, dass man sich mit der eigenen Geschichte befasst und mitbekommt, was die Menschen im Ort in den vergangenen 100 Jahren erlebt haben. Egal ob Fotos, Erinnerungen in Texten oder Mundarterzählungen, all das sollte für immer erhalten bleiben und für die Nachwelt in moderner Form zugänglich gemacht werden“, erklärt der gebürtige Rasdorfer, der in Zusammenarbeit mit dem Verein zur Förderung der Heimat- und Kulturpflege Rasdorf und der Gemeinde Rasdorf das Projekt „Digitales Museum“ realisiert hatte.
Ohne die excellente Vorarbeit des Vereins sei es nicht möglich gewesen, das Museum in digitaler Form innerhalb eines halben Jahres aus der Taufe zu heben, so Kutzner. Denn der Verein sammelt seit mehr als 25 Jahren historische Fotos und Texte aus dem Rasdorfer Dorfleben und hatte das Material bereits komplett digitalisiert und archiviert.
Das Projekt hatte rund 8000 Euro gekostet und wurde aus dem Regionalbudget des Vereins Natur und Lebensraum Rhön mit 80 Prozent bezuschusst. Bürgermeister Jürgen Hahn zeigte sich während der Eröffnung stolz:„Mit dem Digitalen Museum geht die Point-Alpha-Gemeinde einen wichtigen Schritt in die Zukunft, indem der Ort und seine Geschichte in einer zeitgemäßen Form dargestellt werden, anders als in einem althergebrachten Heimatmuseum. Vielleicht lockt es auch neue Besuchergruppen nach Rasdorf“, so Hahn.

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