Fulda | Prinz Ralph Medicus Fidelicus LXXX. hält in neuer Kampagne das Narrenzepter in den Händen

Fuldaer Foaset: Gemeinschaft, Freude und Wirtschaftsfaktor

Seit 500 Jahren – auf eine so lange Tradition kann die Foaset Historikern zufolge zurückblicken – herrscht in der Fünften Jahreszeit Ausnahmezustand in Hessens Karnevalshochburg Fulda. Die ist – wie am 11.11. 11.11 Uhr der Kampagnenstart am Buttermarkt mit elf Böllerschüssen Richtung „Windmühle“ zeigte – wieder in grandioser Feierlaune. Spätestens seit am Freitagabend im Kolpinghaus die Federn von Sternenprinz Harald LXXIX. (79.) von Fulda (Harald Ortmann) gestutzt sind und die Narrenscharr im prunkvollen Saal des Parkhotels Kolpinghaus die Inthronisierung des neuen Prinzen bejubelte, ist die Welt nach langer Corona-Pause wieder in Ordnung.

Von Mirko Luis

Die neue Kampagne läuft unter dem Motto „Fröhlich und heiter, Foaset geht weiter“. Das Narrenzepter in den Händen hält Prinz Ralph Medicus Fidelicus LXXX., unterstützt von seinen Adjutanten Thomas Wolf und Fuldas Ex-Prinz Johannes Hohmann sowie Prinzenmariechen Harriet Pappert. Komplettiert wird das Team mit Ordonanz Michael Seifert und dem neuen Zero Volker Elm. Highlight der neuen Kampagne wird der traditionelle „Ball der Stadt Fulda“ am 14. Januar 2023 im Stadtsaal.

 

In den nächsten Tagen wird es weitere Inthronisierungen in den Randstaaten geben und auch auf Kreisebene wird einiges los sein – mit viel Frohsinn und Heiterkeit, tollen Kostümen, viel Musik und unterhaltsamen Abenden anlässlich des Auftakts der Fünften Jahreszeit werden in Osthessen Brauchtum und Tradition gepflegt. Wobei Karneval in Osthessen ähnlich wie in Köln ein ganz großer Wirtschaftsfaktor ist. Die Kneipenszene und Gastronomie-, aber auch die Kostümbranche, das Friseurgewerbe, Taxiunternehmen und die Übernachtungsbranche profitieren davon. Der kollektive Feierspaß ist so gesehen „systemrelevant“, denn er sichert indirekt Jobs und lässt bis Aschermittwoch ordentlich die Kassen klingen. Für Vereine, die lange Zeit keine nennenswerten Einnahmemöglichkeiten hatten, sind die anstehenden Karnevalsevents ein Lichtblick.

Mit Sternenprinz Harald LXXIX. in neue Galaxie geflogen

Das Opening in Fulda vor den Kameras des Hessischen Rundfunks war schon mal mehr als vielversprechend. Wer sich rein ins Gewühl am Buttermarkt wagte, konnte zu Musik der Randstaatenkaplle mitschunkeln oder den Fastnachts-Evergreen „Ich bin in Fulda verliebt …“ mitsingen. „Ich finde es wunderschön, Euch alle hier beisammen versammelt zu sehen“, sagte Fuldas Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld (CDU), der Schirmherr der Fuldaer Fastnacht, an den Präsidenten der Fuldaer Karnevals-Gesellschaft (FKG), Oliver Weißenberger, Sternenprinz Harald LXXIX. (79.), das FKG-Präsidium und die Tollitäten gerichtet. „Die Foaset möge gerade in diesen schweren Zeiten Gemeinschaft und Freude uns bereiten“, reimte der gut aufgelegte Politiker, der von Bürgermeister Dag Wehner begleitet wurde. Und Wingenfeld legte nach. „Drei Jahre hast Du uns regiert, Du hast uns ungelogen in eine neue Galaxie geflogen“, rief er ein dickes Lob an Sternenprinz Harald LXXIX. in die jubelnde Menge. Drei Jahre Prinz von Foll, das habe es in über 1000 Jahren noch nicht gegeben. „Du kannst Dir sicher sein, Du gehst für immer in die Geschichte ein“, so Wingenfeld. Dank gelte auch den beiden Adjutanten Jochen Gemming und Ralf Schultheis sowie FKG-Prinzenmariechen Luca Ortmann. Mit einem dreifach donnernden „Föllsch Foll hinein“ genoss Wingenfeld das Bad in der Menge – farbenprächtige Kostüme, heitere Gesichter und Pläne zum Feiern am Wochenende schmiedende Menschen von Jung bis Alt prägten die Szenerie.

FKG-Präsident Oliver Weißenberger: „Ich bin Über-überglücklich“

Zuvor war FKG-Präsident Oliver Weißenberger von Emotionen übermannt worden. „Ich bin ‚über-überglücklich’, dass wir heute starten können bei Kaiserwetter. Es ist ein Wetter, um Prinzen zu zeugen … ähm, zu inthronisieren, wollte ich sagen“, sagte er. Er versäumte nicht, unter den vielen Gästen mit Pfarrer Stefan Buß einen ganz besonderen aus direkter Nachbarschaft, der Stadtpfarrkirche, zu begrüßen. Darüber hinaus hieß er die närrischen Vorstände der Randstaaten herzlich willkommen. Als die Worte „Uwe, lade Deine Kanone“ fielen, dauerte es nicht mehr lang bis zum ersten Böllerschuss. Generalmajor Jens-Uwe Bornscheuer waltete seines Amtes und sorgte für ohrenbetäubenden Lärm – sollten Langschläfer bis dahin noch nicht wach gewesen sein, dann wurden sie spätestens hier aus ihren Träumen gerissen.