Großenlüder | Keine Mehrheit für UBL-Antrag in Großenlüder

Hundeplatz-Traum geplatzt

Der Traum einiger Hundebesitzer von einem Laufplatz für ihre Lieblinge ist geplatzt. Die Unabhängige Bürgerliste (UBL) scheiterte jetzt in der jüngsten Gemeindevertretersitzung im Lüderhaus an fehlenden Mehrheiten – und muss die Idee eines Hundetrainingsplatzes somit ad acta legen.

Von Mirko Luis

In Zeiten, in denen an allen Ecken und Ende gespart werden muss und nicht mal Geld für Kinderrspielplätze drin sei, in eine Hundewiese zu investieren, fand weder bei der SPD-Fraktion noch bei der CDU-Fraktion Fürsprecher – darüber hinaus führten haftungsrechtliche Aspekte zu einer deutlichen Ablehnung des Antrages, den der Großenlüderer Ortsvorsteher und UBL-Fraktionschef Jürgen Hübl trotz der ungünstigen Vorzeichen nicht zurückzog. So hatte sich bereits nach intensiven Diskussionen im Haupt- und Finanzausschuss – bei lediglich einer Ja-Stimme, drei Enthaltungen und fünf Gegenstimmen – ein Scheitern des Antrages angedeutet. Hübl räumte ein, dass es selbst innerhalb der eigenen Fraktion nicht nur Befürworter gab. Um aber den aus seiner Sicht berechtigten Wünschen von Hundebesitzern Rechnung zu tragen, trug Hübl die dem Antrag zugrunde liegenden Ideen noch einmal vor dem Parlament im Lüderhaus vor – und hoffte auf einen Umschwung beim Meinungsbild.

Beschwerden wegen freilaufender Hunde

Aufgrund immer wieder vorkommender Beschwerden über freilaufende Hunde im Ortsgebiet sowie der Gemarkung Großenlüder, Hundekot auf Gehwegen sowie landwirtschaftlich genutzten Flächenn wäre die Ausweisung einer Fläche, auf der Hundebesitzer ihre Tiere frei und ohne Gefahr für andere Bürger und Wildtiere laufen lassen können, sinnvoll. Hier, so der konkrete Vorschlag, könnten kleine Trainingsgeräte für Hunde wie beispielsweise Hürden, Tunnel aus Rohren, Balken oder Baumstämme zum Balancieren installiert werden. Der Platz von maximal 0,3 Hektar Fläche solle eingezäunt und könnte mit Bäumen und Sträuchern bepflanzt werden.

Vorschlag der UBL: Finanzierung über Hundesteuer-Einnahmen

Zur Finanzierung der Herstellungs- und Unterhaltungskosten schlug Hübl im Namen seiner Fraktion, auf den Topf der Hundesteuereinnahmen, der jährlich mit immerhin 24.000 Euro gefüllt sei, zurückzugreifen. Dafür fand sich jedoch – bei 8 Ja- und 19 Gegenstimmen sowie zwei Enthaltungen – keine tragfähige Mehrheit.

Weiterer Antrag der UBL erfolgreicher

Für einen anderen von der UBL-Fraktion eingebrachten Antrag, der die Intention hat, die Höhe der Belastung des heimischen Bodens mit Schwermetallen auf den Grund zu gehen, gab es dagegen grünes Licht. Hintergrund für den Antrag ist die Nähe zum Zement- und Kalkwerk Otterbein bei Müs, die immer wieder zu Diskussionen um Grenzwerte führt. Karin Bettinger (UBL) wies in dem Zusammenhang darauf hin, dass die letzten Bodenproben von einem unabhängigen Institut Ende der 80-er Jahre genommen worden sei. Seinerzeit, so Bettinger, waren erhöhte Thalliumwerte festgestellt worden. Auf Drängen der CDU – sie signalisierte grundsätzliche Zustimmung  für die Untersuchung der Böden im Bereich Großenlüder, Uffhausen und Müs – sollen die Entnahmeorten der betreffenden Proben mit GPS-Daten dokumentiert und regelmäßig wiederholt und darauf geachtet werden, dass die Ergebnisse nicht durchaußergewöhnliche Umstände verfälscht werden. Mit dem diesbezüglichen CDU-Änderungsantrag zeigten sich sowohl UBL als auch SPD-Vertreter einverstanden.

Gebührensatzung für Bürgerhäuser geändert

Ein weiterer wichtiger Beschluss des Abends betraf die Gebührensatzung für die Benutzung der Bürgerhäuser und sonstigen Veranstaltungsräume der Gemeinde. Die Auseinandersetzung mit der Energiekrise habe eine Anpassung der Heizkostenpauschalen unausweichlich gemacht, verdeutlichte Rathauschef Florian Fritzsch (parteiunabhängig). Die neue Gebührensatzung sieht unter anderem für aus dem Gemeindegebiet stammende Mieter und Vereine sowie auswärtige Nutzer eine Verdoppelung der bisherigen Heizkostenpauschalen vor und soll am 1. Januar 2023 in Kraft treten.

Schweigeminute für verstorbenen Kommunalpolitiker Norbert Mengel

Eingangs der Sitzung hatten sich alle Anwesenden im Lüderhaus zu einer Schweigeminute für den langjährigen CDU-Kommunalpolitiker Norbert Mengel erhoben, der am 23. Oktober im Alter von 70 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit verstorben war. Mit ihm, so der Vorsitzende der Gemeindevertretung, Marco Herbert (CDU), „verlieren wir einen Freund und Wegbereiter“. Unterdessen übernahm Kristin Marie Reinhardt den CDU-Fraktionsvoritz, während Philipp Kehrel (CDU) als Nachrücker begrüßt wurde.