Region | Landrat Manfred Görig gibt Startschuss für Aktionswochen „Der Vulkan kocht: wild“

Süße Verführung nach herzhaftem Wild

Erfolgreiches Comeback der Vogelsberger Wildwochen und eine vielversprechende Auftaktveranstaltung in der zum Landgasthof Jägerhof in Maar gehörenden Event-Location „Eulenfang“: Vor ausverkauftem Haus zauberten Gastronomen am Donnerstagabend aus sieben namhaften Häusern verführerische Wildspezialitäten – und begeisterten damit auch den Landrat des Vogelsbergkreises, Manfred Görig (SPD).

Von Mirko Luis

„Ich freue mich, dass es nach drei Jahren Pause gelungen ist, so eine Veranstaltung auf den Weg zu bringen. Das ausverkaufte Haus zeigt, dass die Gastronomie solche Events braucht“, so der Politiker, der selbst Jäger ist und sich gemeinsam mit 90 erwartungsfrohen Gästen sich auf Spezialitäten wie beispielsweise Schinken von Reh und Hischkalb, Rehbratwürste mit karamellisierten Walnüssen oder Frischling am Spieß – schon beim Lesern der Speisekarte lief vielen Gästen das Mund im wasser zusammen. Bevor Görig allen einen schönen kulinarischen Abend wünschte, nannte er noch beeindruckende Zahlen, wie viel Wild in der waldreichen Gegend des Vogelsbergkreises geschossen wird. Demnach wurden zuletzt pro Jahr 8400 Stück Rehwild, 320 Stück Rotwild und 6300 Stück Schwarzwild erlegt. Wichtig sei, das  geschossene Wild zu verwerten. Und zwar am ganzen Stück, wie heutzutage als Trend zu beobachten sei, der sich beispielsweise auf der Karte mit einem Lebergericht vom Wildschwein widerspiegele.

„Wir Deutschen essen leider noch viel zu wenig Wild – im Schnitt nur 850 Gramm pro Jahr“, bedauerte indes Hans Schmidt, Gastgeber des Abends und Chef vom Jägerhof. Zugleich versprach er, das zu ändern und gemeinsam mit den Köchen der Vulkanregion zu ändern. Wildbret sei gesund, da es wie alles, was aus dem Wald komme, biologisch sei. Die Jagd sei wichtig, weil das Wild durch Verbiss dem Wald auch teilweise schaden könne. „Deshalb geht Naturschutz eben hin und wieder auch durch den Magen.“

Fortführung traditionsreicher Veranstaltungsformate

Petra Schwing-Döring, Geschäftsführerin der Vulkanregion Vogelsberg Tourismus GmbH, wies darauf hin, dass die neue Veranstaltungsreihe „Der Vulkan kocht …“ letztendlich eine Weiterentwicklung der Lamm- und Wildwochen sei, die zuvor 25 beziehungsweise 15 Jahre Tausende Menschen aus nah und fern begeisterten. „Inzwischen sind die Gastronomen noch mehr regional aufgestellt – sie lieben es, mit regionalen Produkten zu kochen und diese auf den Teller zu bringen. Wir wollen der Tradition treu bleiben und jeweils im Herbst und Frühjahr ein Gemeinschaftsevent veranstalten“, sagte die Tourismus-Expertin, die im Verlaufe des Abends die Teilnehmer der Auftaktveranstaltung an den einzelnen Stationen interviewte. An der Auftaktveranstaltung beteiligt waren der Landgasthaus Jägerhof (Lauterbach-Maar), das Landhotel Gärtner (Mücke), das Landgasthaus zur Birke (Schotten/Burkhards) das Hôtel villa raab (Alsfeld), das Landgasthof Zur Post (Nieder-Moos), die Taufsteinhütte (Schotten/Hoherodskopf) sowie das Landgasthof Porta (Schlitz).

Jagdbläser erwiesen erlegtem Wild die letzte Ehre

Bevor sich die Gäste zu den einzelnen Kochstationen im Innen- und Außenbereich begaben, blies das Bläsercorps der Jägervereinigung Lauterbach unter anderem den „Vogelsberger Jägermarsch“ und darüber hinaus sogenannte Totsignale zu Ehren des erlegten Wildes, es es das Brauchtum vorsieht. Den Jagdhornsignalen „Hirsch tot“, „Sau tot“ und „Reh tot“ schloss sich noch das wichtigste Signal des Abends, nämlich das zum Essen und Trinken, an. Nicht nur die Wildgerichten waren á la bonheur – auch die handgegossenen Pralinen von Julia Gärtner aus Mücke, edle Brände und Liköre der Schlitzer Destillerie, Festbier vom Fass der Lauterbacher Brauerei und Weine vom Weingut Spreitzer aus dem Rheingau sorgten einmal mehr für unvergessliche Genusserlebnisse.

Noch bis 30. Dezember dieses Jahres Bei dreht sich bei „Der Vulkan kocht: wild“ alles um die regionale Vogelsberger Küche. Insgesamt 20 Betriebe beteiligen sich am Nachfolgeformat der Wildwochen. Weitere Informationen unter www.vogelsberg-touristik.de.