Der Handel ist im Wandel

HÜNFELD. Wird es probeweise eine neue Fußgängerzone geben? Was tun, um die City zu beleben? Diskussionsstoff gab es reichlich bei der Jahreshauptversammlung des Vereins City Marketing Hünfeld. Außerdem wurden neue Vorstandsmitglieder gewählt.

Von Sabine Burkardt

Gitta Grafe-Hodes, erste Vorsitzende des Vereins, sieht dringenden Handlungsbedarf: „Dem Handel geht es schlecht im Moment. Das wird sich auch so schnell nicht ändern. Ich habe die Befürchtung, dass aus Hünfelds Innenstadt einmal eine Wohn- und Schlafstadt wird“, betonte sie in der Versammlung. Die perfekte Lösung für dieses Problem hatte an diesem Abend aber niemand. Es wurde rege diskutiert, ob eine probeweise Fußgängerzone vom Anger beginnend die Hauptstraße hinauf bis zur Kaiserstraße ein Ausweg sein könnte. Und hier gingen die Meinungen von „geht gar nicht“ bis „gute Sache“ auseinander:Während einige Mitglieder den Zeitpunkt fatal fanden, oder es lieber so wie bisher belassen wollten, um nicht auch noch die Autofahrer und Kurzparker aus der Innenstadt zu lotsen, waren andere offen zum Ausprobieren anderer Wege. Vor allem Bürgermeister Benjamin Tschesnok machte seinen Standpunkt dazu deutlich: Eine Fußgängerzone böte vor allem für die Gastronomie mehr Möglichkeiten, sich zu entfalten und auch der freitags stattfindende Wochenmarkt könne sich erweitern und damit Frequenz in die Innenstadt bringen. „Der innerstädtische Handel wird sich wandeln. 0815-Läden gibt es nicht mehr. Es ist wichtig, die Aufenthaltsqualität zu steigern und aus der Innenstadt einen „place to be“ zu machen. Dazu gehört auch der gestalterische Aspekt. In die Innenstadt gehören neben Geschäften, auch viel mehr Gastronomie und Kultur“, so Tschesnok. Die Stadt werde sich unter anderem ab 1. April 2023 mit einem Betreuungsangebot für Kinder in der Hünfelder Innenstadt sowie den Kulturhappen mit Musik und Essen an der Belebung der City beteiligen. Wichtig sei es bei allem, Hand inHand zu gehen, egal zu welchen Lösungen man sich letztendlich entscheide, so der Bürgermeister.
Die Versammlung bot auch Gelegenheit, einmal den Blick zurückzuwerfen und das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen. Es hatte mehrere erfolgreiche Veranstaltungen gegeben wie die Landpartie im Jahr 2021 und 2022 sowie den Frühlingsmarkt im April und die Lange Nacht im Juli. In punkto Langer Nacht soll dabei eine Arbeitsgemeinschaft gegründet werden mit dem Ziel, die Veranstaltung attraktiver zu gestalten und die Kosten-Nutzen-Relation abzuwägen. In diesem Jahr stehen noch der Martinsmarkt am 5. und 6. November mit verkaufsoffenem Sonntag sowie der Adventsmarkt vom 25. bis 27. November und eine Schaufensterralley als Gewinnspiel mit Verlosung auf dem innerstädtischen Veranstaltungskalender.
Zu einer Mitgliederversammlung gehören meist auch Wahlen des Vorstandes, und so wurden Gitta Grafe Hodes und Dimitra Siebert in ihren Ämtern bestätigt. Neue Gesichter in den Reihen des Vorstandes sind Kai Nüchter als Kassierer und Max Ohlendorf als Schriftführer. Der bisherige Schriftführer Jörg Bachmann hatte sein Amt nach 18 Jahren zur Verfügung gestellt und bekam dafür jede Menge Umarmungen und ein kleines Dankeschön in Form eines hübsch verpackten Päckchens überreicht.