„Blick in Augen der Kinder sagt mehr als Worte“

Sie ist ein Schmuckstück, das nicht nur Kinderaugen zum Leuchten bringt, sondern der Stolz der Kerngemeinde Dipperz und aller Ortsteile   – die neue Kindertagesstätte „Wirbelwind“ in Dipperz. Ihre offizielle Einweihung und Segnung am 16. Oktober hatte Volksfestcharakter. Hunderte Gäste aus allen Dipperzer Ortsteilen, aber auch Vertreter der gemeindlichen Gremien schauten beim „Tag der offenen Tür“ vorbei – mit Bratwurst vom Grill und Kaffee und Kuchen.

Von Mirko Luis

„Die Atmosphäre in der neuen Einrichtung ist einfach toll – ein Blick in die Augen der Kinder sagt mehr als Worte“, sagte Kita-Leiterin Birgit Halbleib, die ein neunköpfiges Team führt, gegenüber unserer Zeitung. Rund 5 Millionen Euro kostete der Neubau inklusive des Grunderwerbs. Generalauftragnehmer war die Firma Baumgarten aus Ebersburg, die planerische Verantwortung lag bei NEUMANNarchitektur Neuhof.

Bautempo durch durch moderne Holzbauweise möglich

„Mit dieser neuen Kita haben wir eine Punktlandung gemacht und sind mit nunmehr drei Kindergärten im Gemeindegebiet für die Zukunft bestens aufgestellt“, freut sich Bürgermeister Klaus-Dieter Vogler (parteilos). Er wie auch der Geschäftsführer der Firma Baumgarten, Volker Baumgarten, und Architekturbüro-Chef Frank Neumann wiesen darauf hin, dass die Rekordbauzeit von unter neun Monaten nur durch moderne Holzbauweise möglich gewesen sei. Baumgarten beglückwünschte die Gemeinde gestern mit einer offiziellen Urkunde der CO2-Bank Deutschland, aktiv etwas zum Klimaschutz beigetragen zu haben. 292 Tonnen CO2 seien durch die innovative Bauweise des Vorzeigeprojekts eingespart worden.

Vize-Landrat Frederik Schmitt brachte Bobby Car mit

Vize-Landrat Frederik Schmitt (CDU) staunte indes nicht schlecht über das bereits geöffnete Geschenk, das er in Form eines Bobby Cars mitgebracht hatte. Das können die Kinder für die Rennbahn der Außenanlage gut gebrauchen. Noch vor Jahren habe man sich eine Summe von fünf Millionen Euro, die heutzutage für eine Kita ausgegeben werden, nicht vorstellen können. Das müsse zwar von Kommunen erst mal geschultert werden, sei aber gut angelegtes Geld. „Wir haben jetzt viel Geld in das Gebäude investiert, aber ganz wichtig sind auch die Erzieherinnen und Erzieher, die in diesem Gebäude arbeiten. Es wird immer schwieriger, Fachkräfte in diesem Bereich zu finden. Die Gemeinde Dipperz hat besonders engagierte Fachkräfte“, erklärte Schmitt. „Ich freue mich, dass Dipperz den Schritt getan hat, die Einrichtung auch in dieser Größe zu realisieren. Das ist ein ganz wichtiger Schritt für die Zukunft von Dipperz. Die Gemeinde entwickelt sich gut, das wird auch so weitergehen – und mit der neuen Kita ist eine Grundlage gelegt für die nächsten Jahre“, unterstrich CDU-Landtagsabgeordneter Sebastian Müller.

Enthüllung des Logos der Einrichtung gehörte zu den Höhepunkten

Zu den Höhepunkten des Nachmittags gehörte neben Liedern und Tänzen der Kinder die Enthüllung des von Tobias Müller entworfenen „Wirbelwind“-Logos und der Gruppennamen. Über die hatten sich Bürgermeister Vogler zufolge die Kinder selbst Gedanken gemacht . Wobei die Kinder gebeten wurden, ihren Eltern noch nichts zu verraten. „Und was soll ich sagen, sie haben ‚dicht‘ gehalten“, sprach Vogler ein dickes Lob für die Schweigsamkeit aus. Für die drei Gruppennamen „Sausewind“, „Regenbogen“ und „Sonnenschein“ gab es  tosenden Applaus. Die ersten beiden Gruppen waren bereits am 11. Juli von der Kita „Hand in Hand“ am Birkenweg 12 in die neue Kita umgezogen. Am 5. September erfolgte dann die Aufnahme der ersten Kinder der dritten Ü3-Gruppe in der neuen Kita „Wirbelwind“.  Der Name „Wirbelwind“ habe unter einem halben Dutzend Vorschläge der Erzieherinnen das Rennen gemacht und ein klares Votum bekommen. Der Name passe, denn Kinder seien bereits morgens putzmunter, sie hüpften im Kindergarten vorwärts und rückwärts und seien „wild“, so der Bürgermeister, der sich als Großvater von fünf Enkeln in der Materie bestens auskennt.

Kita „Hand in Hand“ für U3-Gruppen umgebaut

Unterdessen  wurde die Kita „Hand in Hand“ aufgrund des steigenden Bedarfs im U3-Bereich umgebaut. Unter anderem wurden, angrenzend an die Gruppenräume, zwei neue Schlafräume errichtet. Zudem wurde der Sanitärbereich an U3-Erfordernisse angepasst. „Wie im gesamten Landkreis zeigte sich auch bei uns der Trend für eine verstärkte Nachfrage im U3-Bereich“, so der Dipperzer Bürgermeister. Hätten vor ein paar Jahren lediglich etwa 30 Prozent der Eltern eine U3-Betreuung gewollt, sei diese Zahl auf mittlerweile 50 geklettert. Vogler bezifferte die Kosten der Maßnahme, für die Fördermittel aus dem Kreisausgleichsstock beantragt wurden, auf rund 125.000 Euro.

Fast 200 Betreuungsplätze im Kindergartenbereich

Die Einrichtung bietet nunmehr Platz für vier U3-Gruppen. Die Enrichtungsleitung übernahm Janina Regenbogen, dafür übernahm die bisherige Leiterin  Birgit Halbleib die Leitung in der neuen Kita – beide Kita-Leiterinnen stehen weiter in enger Verbindung. „Durch ein elternfreundliches Buchungsmodell und Kitaplatz-Sharing können wir im U3-Bereich nunmehr 44 Betreuungsplätze anbieten“, sagte Vogler. Im Ü3-Bereich, zähle man zu den neugeschaffenen drei „Wirbelwind“-Gruppen die drei Gruppen der Kita „Rhönzwerge“ hinzu, seien es 145 Plätze. In allen drei Kindergärten verfügt die Gemeinde Dipperz über rund 190 Plätze in sechs Ü3-Gruppen sowie vier U3-Gruppen.

Unterstützung von Kreis, Land und Bund

Dem Rathauschef zufolge flossen aus verschiedenen Fördertöpfen bisher etwa 40 Prozent an Unterstützung von Kreis, Land und Bund. Allein aus dem Kreisausgleichsstock, allerdings basierenden auf einem zweigruppigen Bau, wurde 1.070.000 Euro zur Verfügung gestellt. Da die Kita letztendlich um eine dritte Ü3-Gruppe erweitert wurde, wurden bereits Anträge auf weitere Fördermittel gestellt. Ursprüngliche Planungen hatten lediglich eine Ü3-Gruppe und eine U3-Gruppe sowie einen zusätzlichen Raum in der neuen Einrichtung vorgesehen, um kurzfristig reagieren zu können.