Fulda | 50 Jahre Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft

Reiner Sippel: „Müssen alle abholen – und wenn es Jahre dauert“

Das Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft (BWHW) blickt voller Stolz auf 50 Jahre im Fokus von Bildung, Beratung, Integration und Vernetzung zurück. Aus diesem Anlass wurde am Regionalstandort Fulda am Donnerstag das Jubiläum mit Gästen, Kursteilnehmenden und Mitarbeitenden mit einem Tag der offenen Tür gebührend gefeiert.

Von Mirko Luis

1972 wurde das Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft e. V. (BWHW) gegründet. Es fußt auf der Überzeugung, dass Bildung im Kontext des lebensbegleitenden Lernens eine wichtige Voraussetzung für die berufliche und soziale Teilhabe der Menschen und den Erfolg der heimischen Unternehmen ist. Bildung ist somit eine entscheidende Grundlage für die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft. Im letzten halben Jahrhundert ist das Bildungswerk stetig gewachsen und beschäftigt derzeit rund 1000 festangestellte sowie circa .200 freie Mitarbeiter/-innen hessenweit.

 

Als gemeinnützige Bildungsorganisation der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU] steht die berufliche Bildung von Jugendlichen und Erwachsenen. Männern und Frauen. Menschen mit und ohne Behinderung oder Migrationshintergrund im Mittelpunkt der Aktivitäten. Zur Gründung hatte der Verein 15 Mitgliedsverbände, heute hat das BWHW in Hessen 21 Mitgliedsverbände.

44 feste Mitarbeitende und 33 freiberufliche Dozierende in Fulda

Aktuell sind im Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft in Fulda 44 feste Mitarbeitende und circa 35 freiberuflichen Dozierende angestellt. Das Bildungswerk verfolgt mit seinen Aktivitäten das Ziel, individuelle Chancen zu eröffnen, unternehmerische Erfolge zu sichern und
gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Die Schwerpunkte der Arbeit in Fulda liegen nach BWHW-Angaben auf der Berufsorientierung und Berufsvorbereitung von jungen Menschen, der Ausbildungsbegleitung, der Integration in Arbeit, beruflicher Weiterbildung und Sprachförderung. Begonnen mit einem Standort vor Ort und heute an drei Stützpunkten unter anderem im ehemaligen Verwaltungsgebäude der Fuldaer Wachswerke Eickenscheidt und am Peterstor sowie in der Richard-Müller Straße in Fulda werden in den verschiedenen Projekten Menschen auf ihrem Weg in eine Ausbildung oder Beschäftigung unterstützt und begleitet.

Pandemie hat nicht allen Jugendlichen Positives gebracht

„Wir müssen alle abholen. Und wenn es Jahre dauert, bis jemand selbst gehen kann, dann müssen wir irgendwann den ersten Schritt mit ihm gehen“, sagte BWHW-Regionalleiter Reiner Sippel. Er befürchte, dass die Corona-Pandemie nicht für alle Jugendlichen Positives gebracht habe. „Viele sind da ganz gut durchgekommen, aber wir merken hier in unseren Kursen bei dem ein oder anderen psychische Beeinträchtigungen“, so Sippel. Der Ausbildungsmarkt in Fulda sei im Moment so gut wie leergefegt. „Es gibt viele Betriebe, die immer noch suchen.“ Sippel sicherte der Wirtschaft Unterstützung zu, noch mehr Menschen dazu zu befähigen, eine Duale Ausbildung zu machen.