Großenlüder | 1200 Jahre Großenlüder: Ortsvorsteher Jürgen Hübl im Porträt

Einer, der für seinen Ort brennt

Als im Jahr 822 die von Abt Eigil erbaute Kirche in Großenlüder eingeweiht wurde, wurde der Ort Großenlüder, damals noch Luodera genannt, erstmals urkundlich erwähnt. Gefeiert wird das mit einem Festwochenende vom 8. bis 10. Juli.

Von Mirko Luis

Wir sprachen im Vorfeld mit Jürgen Hübl (55), der seit 2016 Ortsvorsteher in Großenlüder und aktuell Fraktionsvorsitzender der unabhängigen Bürgerliste (UBL) ist. Dass er in diesem besonderen Jubiläumsjahr Ortsvorsteher sein dürfe, sei für ihn eine große Ehre und erfülle ihn mit Stolz. „Zugleich ist das aber auch Verpflichtung für mich, unseren Ort gut zu vertreten, weiterzuentwickeln und zu repräsentieren“, betont der gelernte Maler und Lackierer, der zuletzt in der Fuldaer Wohnungswirtschaft tätig war, wegen gesundheitlicher Folgen der Corona-Erkrankung im Moment aber befristet Erwerbsminderungsrente bezieht. Hübl ist glücklich verheiratet und Vater zweier Töchter, von denen die jüngere – Annemarie Hübl – in seine Fußstapfen getreten ist, sich im Ortsbeirat engagiert und mit ihrem Partner, Andreas Jahn, als „Lüdertalpaar“ ihren Ort repräsentiert.

Bindeglied zwischen Bürger:innen und Verwaltung

„Ich verstehe mich als Ansprechpartner und Verbindungsglied zwischen Bürger:innen und Verwaltung“, beschreibt Hübl den Kern seiner Tätigkeit als Ortsvorsteher. „Meine Sprechstunde ist bei Festen und Veranstaltungen“, ergänzt er. Hier knüpfe und pflege er Kontakte, komme direkt mit den Leuten ins Gespräch und werde nicht selten um die Klärung von Bürger-Anliegen unterschiedlichster Natur gebeten. In diesem Zusammenhang spricht er dem Rathaus-Team um Bürgermeister Florian Fritzsch (SPD) ein Lob aus. Denn das, was er im Rathaus oder im Bauhof anspreche, werde auf kurzem Weg umgehend erledigt. Klappert zum Beispiel irgendwo einmal der Kanaldeckel, reicht ein kurzer Anruf und zwei Tage später ist die Geschichte aus der Welt. Eine Riesenfreude bereitet es ihm, Bürger:innen im Namen seines Heimatortes zu runden Geburtstagen zu gratulieren. Zusammen mit anderen Aktivitäten kam Hübl vor Corona auf 150 Termine pro Jahr. Danach wurde es ruhiger. Jetzt, nachdem Corona fast besiegt scheint, geht die Kurve wieder steil nach oben.

„Die Kommunalpolitik gibt mir Halt“

„Die Kommunalpolitik“, sagt Hübl mit Blick auf seine eigene Corona-Leidensgeschichte, „gibt mir Halt.“ Hier, wo er lebt, mitzugestalten und mitentscheiden, dafür brenne er. „Und im Gemeinderat geht es nicht um Einzelinteressen oder eine Partei – auch wenn manchmal kontrovers diskutiert oder es auch schon mal laut wird, haben wir das große Ganze im Blick und ziehen an einem Strang. Durch gute und vernünftige Haushaltsführung der Verwaltung und der Bürgermeister, der politischen Gremien und der Gemeindeverwaltung ist das Leben in der Gemeinde Großenlüder sehr gut finanzierbar“, lobt Hübl. Der ehemalige Bürgermeister Werner Dietrich (UBL) habe die Gemeinde auf solide finanzielle Füße gestellt, und Bürgermeister Florian Fritzsch (parteiunabhängig) gehe diesen Weg weiter. Hübl ergänzt mit Blick auf die gut entwickelte Infrastruktur, die zum Teil städtische Züge trägt: „Der Traum vom Eigenheim auf dem Lande lässt sich hier für junge Familien gut verwirklichen.“ So stünden auf der Haben-Liste unter anderem gute Kitas, Schulen, Arbeitsplätze, Vereine, Ärzte, gute Versorgung für den täglichen Bedarf, Baugebiete, intakte Natur sowie ein Seniorenwohnheim.

Gut entwickelte Wirtschaft

‚In all den Jahren habe sich Großenlüder zu einer modernen Gemeinde entwickelt. Im Zuge der 1972 vollzogenen Gebietsreform seien Einwohnerzahl und Handlungsfähigkeit von Großenlüder, Bimbach, Kleinlüder, Müs, Uffhausen, Eichenau und Lütterz gewachsen. Mit 2400 sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen in der Großgemeinde gibt es ein solides wirtschaftliches Fundament. Alles in allem also gute Voraussetzungen, das 1200-jährige Ortsbestehen ausgiebig zu feiern.