Fulda | R+S Group und Bildungsunternehmen Jordan vertiefen Zusammenarbeit

Feinschliff für Führungskräfte

Das Duale Studium an der Privaten Berufsakademie (BA) Fulda hat sich zu einem Erfolgsmodell entwickelt – die Abbrecherquote liegt ebenso bei null wie die Durchfallquote. Dafür haben Absolventen quasi eine Jobgarantie, denn die Weiterbeschäftigungsquote nach dem Studium liegt bei 100 Prozent.

Von Mirko Luis

Über Details und Hintergründe wurde am Mittwoch auf einer Pressekonferenz im Bildungsunternehmen Dr. Jordan informiert. Deren Anlass war die Vertiefung der Zusammenarbeit in der Führungskräfteentwicklung zwischen der R+S Group und der BA Fulda. „An der BA Fulda gefällt uns, dass wir mitgestalten können“, lobte Ralph Burkhardt, Vorsitzender der Geschäftsführung der R+S Group. Sein Appell an für die Ausbildungssysteme zuständigen Entscheider aus Politik und Wirtschaft: Die Ausbildungssysteme dürfen nicht so statisch wie bisher bleiben, müssen flexibler werden und stärker auf die Bedarfe eingehen. Burkhardt zufolge beschleunigt die Digitalisierung das Tempo an Veränderungen von Berufsbildern. Der BA Fulda sei es nicht nur gelungen, das duale Studium zu verfeinern. Gute Erfahrung habe man auch mit dem professionellen Profiling gemacht. Das helfe, ideale Kandidaten für bestimmte Stellen und Projekte zu finden. Anhand der Profiling-Auswertung zu sehen, ob Veränderungen im Unternehmen mit der zur Verfügung stehenden Mannschaft überhaupt möglich sind, Umbesetzungen nötig werden oder nachgeschult werden muss, helfe enorm, sagte Burkhardt mit Blick auf über 30 Führungskräfte, die man an die BA Fulda entsandt habe.

 

Passgenau für den Bedarf an jungen Managern in der Region ist  der Duale Studiengang Mittelstandsmanagement, der zu einem Bachelor-Abschluss führt. Es ist zudem prädestiniert für Söhne und Töchter von Unternehmern, die einmal den Betrieb führen sollen. Prof. Dr. Lothar Jordan Prof. Dr. Wolfgang Dippel (BA Studienleitung) wiesen auf die guten Rahmenbedingungen für Studierende hin. Sie behielten aufgrund des Modells – drei Tage im Betrieb und zwei Tag in der BA Fulda – nicht nur den Anschluss im Betrieb, sondern mit durchschnittlich rund 1000 Euro Entlohnung im Monat ihre finanzielle Unabhängigkeit während des dreijährigen Studiums. Im Idealfall aus Studierenden-Sicht übernehmen Arbeitgeber die Studiengebühren ganz oder teilweise – und werden im Anschluss mit Führungskräften belohnt, die in Firmen mit flachen Hierarchien durchstarten können.

Dual in der Ausbildung studieren

Ralph Burkhardt war es ein weiteres Herzensanliegen, Eltern von Schulabsolventen nahe zu bringen, dass schon in der Ausbildung ein duales Studium sehr gut sei. Dort sammele man neben der fachlichen Qualifikation auf akademischem Niveau praktische Erfahrungen im Betrieb. Und die sei nun einmal unentbehrlich in der komplexen Wirtschaftswelt. Ein Vorteil, den die BA Fulda biete, sei, dass diese individuell auf die jeweilige Person eingehe und somit ein maßgeschneidertes Studium biete.

Zwei B.A.Studierende berichten über ihre Erfahrungen

In einer Infomappe der R+S Group sind zwei spannende Zitate von zwei Studierenden des Studienganges Mittelstandsmanagements zu finden. „Der Studienabschluss hat vor allem meinen Horizont an Wissen erweitert, das im beruflichen Alltag bei R+S gefordert wird. Ich möchte mich bei R+S stetig weiterentwickeln und mehr Verantwortung übernehmen. Durch das Studium Mittelstandsmanagement konnte ich eine Qualifikation erlangen, die mir viele berufliche Möglichkeiten offen lässt und mir Aufstiegs- und Karrierechancen bietet“, berichtet B.A.-Student Fabian Fey. B.A.Studentin Lena Schad ergänzt: „Am besten gefällt mir, dass man durch das aktuelle Studienmodell nie den Anschluss an das Unternehmen verliert, da man jede Woche vor Ort ist. Es ist also durchaus möglich, gelernte Inhalte direkt in die Praxis umzusetzen. Zudem mag ich die Gruppendynamik von unserem Kurs sehr gerne, da wir nur eine kleine Gruppe sind und uns so sehr gut untereinander austauschen können.“

„Immer mehr Abiturienten wissen nicht, was sie studieren sollen“

Mit Blick auf die Berufswahlentscheidung beobachtet Prof. Dr. Lothar Jordan einen Trend, der wohl etwas mit der explodierenden Zahl immer neuer Studiengänge zu tun hat. Immer mehr junge Leute, die das Abitur in der Tasche hätten, wüssten nicht so recht, was sie studieren sollen. Wähle man ein Studium aus, das nicht zur eigenen Persönlichkeit, könne das teuer werden. „Wir steuern in Deutschland mittlerweile auf eine Quote von 30 Prozent zu, die ihr Studium abbrechen. Aktuell liegen wir bei 28 Prozent“, so der erfahrene Pädagoge und engagierte Unternehmer. Und er nennt den entscheidenden Grund dafür. „Abbrecher an der Uni brechen in der Regel ab, weil sie das falsche Studium gewählt haben.“ Genau dieses Szenario könne die BA Fulda durch moderne Profiling-Möglichkeiten ausschließen. Jordan sagt, dass man den Charakter eines akademischen Studium nicht mehr mit der Situation von vor 30 Jahren vergleichen könne. „Heutzutage ist Studieren 70 Prozent Organisation“, nennt er einen Fakt, der andeutet, dass Studierende mit schlechter Organisation im Studium Probleme bekommen könnten. Hinzu komme, dass viele Studierende alleingelassen würden.