Fulda | Glanzvolle Premiere und begeisternde After-Work-Party

Fuldaer Robin Hood erobert Herzen des Publikums im Sturm


Standing Ovations nach einer imposanten Welt-Uraufführung , ein emotional aufgewühlter Weltstar Chris de Burgh (73, „The Lady in Red“) und eine energiegeladene After-Show-Party in der Orangerie: Der in Fulda das Licht der Musical erblickende Held „Robin Hood“ traf mit seinen Pfeilen nicht nur zielsicher den Gegner, sondern eroberte mit seinem Auftritt das Herz des Publikums.

Von Mirko Luis

Nachdem die Vorabvorstellungen im Schlosstheater bereits gut verlaufen waren, wurde es der erwartete Abend der Emotionen – und zwar auf beiden Seiten. Von der ersten Minute an fing das Publikum für die mythenreiche Mittelaltersage Feuer. Gebannt verfolgte es die von grandioser Musik und mitreißenden Tänzen begleitete Erzählung vom Kampf um Freiheit und Gerechtigkeit, aber auch von Liebe, Manipulation, Mord und Verrat. Effektvolle Bühnenbilder, starke Dialoge und eine Story, deren Stoff viele Parallelen zur Gegenwart auf die Bühne bringt – von „Me too“ bis zum wahnsinnig gewordenen Mörder und Despoten – hallten noch lange nach und sorgten für viel Gesprächsstoff auf der After-Work-Party in der Orangerie. Alles, was dabei Rang und Namen hat – aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kunst und Bildung – verlieh der Veranstaltung Glanz. Kurz vor Mitternacht traten sämtliche Musical-Darsteller, allen voran „Robin Hood“-Darsteller Mark Seibert, gemeinsam mit Chris de Burgh auf die Bühne im Hotel Maritim, wo sie frenetisch gefeiert wurden. Im Anschluss mischten sie sich unters Volk und hatten bei Musik und Gesprächen über Gott und die Welt und natürlich die furiose Premiere noch jede Menge Spaß.

Sagenumwobenen Stoff neu interpretiert 

Die Produzenten von spotlight Musicals hatten nicht zu viel versprochen und interpretierten den „Robin Hood“, den man aus Blockbustern im Fernsehen und Kino kennt, unter aktuellen Bezügen zur Gegenwart völlig neu. Knapp 180 Aufführungen des Musicals sind bis in den Oktober hinein geplant. Für den anlässlich der Premiere von seiner Frau Diane und seinen beiden Söhnen Hubert und Michael begleiteten Pop-Musiker Chris de Burg war das im England des 13. Jahrhunderts spielende Stück schon aufgrund der eigenen Familienchronik ein reizvoller Stoff. So war der Vorfahre des irischen Sängers und Komponist , Hubert de Burgh (1170 – 1243) unter König Johann Ohneland (1199 bis 1216 König von England) als Chefjustitiar einer der einflussreichsten Politiker in England und Irland. Insgesamt acht Lieder komponierte Chris de Burg für das Musical in einer Stadt, mit der er sich seit den 80er Jahren verbunden fühlt und in die er sich nach eigenen Worten sofort verliebte. Bei einer im Oktober dieses Jahres beginnenden Tournee will Chris de Burgh Songs seiner aktuellen CD „The Legend of Robin Hood“.

 

Fulda als „Musical-Stadt“ nationaler Bedeutung etabliert

Mit der mittlerweile bereits achten Welt-Uraufführung der Fuldaer spotlight musicals GmbH hat sich die prosperierende Wirtschaftshochburg auf kulturellem Gebiet zu einer „Musical-Stadt“ mit nationaler und internationaler Bedeutung entwickelt. Der Durchbruch war im Jahr 2011 mit der Aufführung des Stücks „Die Päpstin“ gelungen. 

Eigentlich hatte die Premiere des Musicals bereits 2020 stattfinden sollen. „Aus Sicht der Künstler waren die letzten zwei Jahre eine wahre Prüfung. Viele in dem Beruf haben vielleicht geglaubt, dass es vorbei ist, mit dieser Ungezwungenheit Theater machen zu können“, beschrieb Peter Scholz, Produzent und Geschäftsführer der Spotlight Musicalproduktion, die Gefühlslage während in den von harten Lockdowns geprägten Phasen der Corona-Pandemie. „

Produzent Peter Scholz: „Das erfüllt uns mit einem unglaublichen Glücksgefühl“

Der heutige Abend beweist, dass das Leben – das gesellschaftliche Leben – zurück ist. Das erfüllt uns mit einem unglaublichen Glücksgefühl“, so Scholz. Er dankte der Stadt Fulda für den Umbau des wunderschönen, ehrwürdigen Theaters. Scholz versäumte es nicht, mit Dr. Wolfgang Hamberger, Alois Rhiel und Gerhard Möller drei Fuldaer Ex-Oberbürgermeister und den amtierenden OB Dr. Heiko Wingenfeld zu begrüßen. Scholz dankte den Partnern und Sponsoren, darunter der Mediengruppe Parzeller, für deren Engagement. Er hoffe, dass dies auch in Zukunft fortgesetzt werde, ergänzte er. Zugleich richtete er seinen Dank an das Kreativteam, Regisseur Matthias Davids und seinen Geschäftsführer-Kollegen, Co-Komponist und lieben Freund, Dennis Martin. Mit „Vorhang auf für eine großartige Show“ eröffnete Scholz schließlich den für viele Musical-Fans sicherlich unvergesslichen Abend.