Hünfeld | Karin Janßen geht in den Ruhestand, Nachfolger ist Thilo Wehner

Unter neuem Kommando

HÜNFELD. Sie war einst eine der ersten Frauen im mittleren Dienst der Schutzpolizei, 40 Jahre später verabschiedet sich Polizeihauptkommissarin Karin Janßen als Leiterin der Polizeistation Hünfeld in den Ruhestand. Ihr folgt Polizeihauptkommissar Thilo Wehner.

„Wir haben hier mit allem aufgefahren, was geht“. Osthessens Polizeipräsident Günter Voss meinte damit den würdigen Rahmen der Abschieds- und Übergabefeier, zu der fast alle kommunalen Vertreter der Gemeinden im Altkreis Hünfeld sowie jahrelange Wegbegleiter gekommen waren. Es gab leckere Häppchen und etwas zu trinken, und natürlich lobende Worte in Richtung der scheidenden Polizeidienststellenleiterin Karin Janßen und ermutigende Worte an deren Nachfolger, Thilo Wehner. Es sind die alltäglichen Dinge des polizeilichen Lebens mit dem Schwerpunkt der Klein- und mittleren Kriminalität, die es in der Polizeistation Hünfeld zu meistern gelte, führte Voss aus, und diese Aufgaben werden in Hünfeld hervorragend gelöst.
Mit einer Aufklärungsquote von 72 Prozent könne Hünfeld einen überdurchschnittlichen Wert vorweisen, und in Hünfeld habe der Bürger immer einen Ansprechpartner. Dies sei auch der Verdienst von Karin Janßen, die vor fünf Jahren die Leitung der Dienststelle von ihrem Vorgänger und heutigen Stadtrat Gerhard Hohmann übernommen hatte.
Karin Janßen war dabei so etwas wie eine Pionierin: Sie gehörte 1981 zu den ersten Frauen, die in den mittleren Dienst der Schutzpolizei eingestellt wurden. Ihr Handwerkszeug lernte Janßen unter anderem in Frankfurt, studierte dann an der Verwaltungshochschule der Polizei und wechselte später in verschiedene Dienststellen in Nord- und Osthessen. Im Jahr 2009 wechselte sie nach Hünfeld, eine gute Entscheidung, wie sie heute betont:„Ich habe mich in Hünfeld sehr wohl gefühlt, die Atmosphäre ist familiär, und hier herrscht ein wahnsinniges Miteinander.“ Sie gehe nun gerne, aber es sei doch ein komisches Gefühl. „Ich muss mich erstmal daran gewöhnen, dass ich meine weißen Diensthemden zerreißen darf und nicht mehr in die Wäschetruhe geben muss“, lacht die 60-Jährige, die sich in ihrem Ruhestand vorgenommen hat, viel Zeit mit der Familie zu verbringen und sich um die Verschönerung des Eigenheimes zu kümmern.
Und die Aufgabe, „sich zu kümmern“, zog sich in den Jahren als Chefin von 35 Mitarbeitern und Ansprechpartnerin für 35.000 Einwohner als roter Faden durch ihre Zeit als Dienststellenleiterin. „Es galt, neben dem Eingehen auf die personellen Bedürfnisse der Mitarbeiter auch herausfordernde Organisationsaufgaben insbesondere bei der Personalplanung zu bewerkstelligen. Und dies ist dir gut gelungen“, bescheinigte Janßens Vorgänger und Stadtrat Gerhard Hohmann, der Bürgermeister Benjamin Tschesnok vertrat. Die Zusammenarbeit mit den Kommunen sei stets harmonisch und zielführend gewesen. Und an Thilo Wehner gewandt betonte Hohmann, dass diese großen Aufgaben nun auf ihn warten und man sich schon auf ihn als Ansprechpartner freue.
Thilo Wehner ist gebürtiger Unterfranke. Der 43-Jährige startete seine Polizeilaufbahn bei der Bereitschaftspolizei in Würzburg und war zuletzt als „Polizeiführer vom Dienst“ in der Leitstelle Fulda tätig und koordinierte dort die Einsätze für Osthessen. „Ich stehe für eine moderne und gut organisierte Polizei. Dabei sind mir Ehrlichkeit und ein vertrauensvoller Umgang miteinander wichtig“, sagte der Familienvater bei der Staffelübergabe.