Fulda | 2,5 Millionen Euro in das „Haus der Familie“ am Gallasiniring 30 in Fulda investiert

„Modell, das auch für andere Regionen der Republik zukunftsweisend ist“

Es ist nach den Worten von Prof. Dr. Ludwig Spätling (Vorstand Deutsche Familienstiftung) „ein Modell, das auch für andere Regionen der Republik zukunftsweisend ist“ – das „Haus der Familie“ in Fulda. Nachdem es dort im vergangenen Jahr aufgrund der Corona-Pandemie-Lage ein „Soft Opening“, also eine sanfte, inoffizielle Eröffnung, gab und hier unter anderem schon der Sozialausschuss tagte, wurde der „Tag der offenen Tür“ am Freitag, dem 13. zu einer nachträglichen Einweihungsfeier.

Von Mirko Luis

Seit Dezember 2014, sprich seit das Quartier zwischen dem Klinikum Fulda und den Fuldaer Gummiwerken als Fördergebiet im Bund-, Länder- und Kommunalprogramm „Soziale Stadt“ (heute „Sozialer Zusammenhalt“) aufgenommen wurde, ist die städtebauliche und soziale Infrastruktur dieses Stadtgebietes mit einer Vielzahl von baulichen und sozialen Maßnahmen gefördert worden. Voller Stolz präsentierten die Deutsche Familienstiftung, das Mütterzentrum „Mütze“ und das Stadtteilbüro Ostend/Ziehers Süd das am Gallasiniring 30 neu Geschaffene. Symbolkraft hatte hierbei die Enthüllung des gemeinsamen Schildes. 2,5 Millionen Euro – der Außenbereich nicht mitgerechnet – seien in das „Haus der Familie“ investiert worden, sagte Bürgermeister Dag Wehner (CDU) anlässlich der offiziellen Eröffnung des Gebäudes. Zwei Drittel der Kosten konnten über Bundes- und Landesmittel gedeckt werden, ein Drittel der Kosten stemmte die Stadt Fulda aus Eigenmitteln.

„Haben das Geld gerne investiert“

„Wir haben dieses Geld gerne investiert und halten das uneingeschränkt für eine gute Investition bei der Nutzung, die wir heute in diesem Haus vorfinden“, betonte der Kommunalpolitiker. Wehner veriwes auf den historischen Charakter des Hauses, bei dem es sich um den jüngsten Teil der vor dem zweiten Weltkrieg errichteten Konstantin Kaserne handele und das, wie viele Fuldaer sicherlich noch wüssten, bis zum Jahr 2017 als Kreis- und Bildstelle der vhs des Landkreises Fulda genutzt worden war. Nachdem die Stadt das Gebäude erworben hätte, sei man in die Planungen mit den verschiedenen Institutionen gegangen. Dag Wehner erinnerte sich daran, seinerzeit schon an seinem zweiten Tag als Bürgermeister der Stadt Fulda mit den Damen der Förderstelle aus Wiesbaden und Ex-OB Gerhard Möller unterwegs gewesen zu sein. Schon damals habe die Idee von einem „Haus der Familie“ im Raum gestanden. „Es ist deshalb ein großer Tag der Freude für mich, hier sein zu dürfen und einen ‚Tag der offenen Tür‘ miterleben zu dürfen an einem Standort, der sich mittlerweile deutlich und spürbar für uns alle verändert hat und sich in den nächsten Jahren weiter verändern wird“, so der Bürgermeister.

 

In den nächsten zehn Jahren wird noch eine Menge passieren

Mit Blick auf die gegenüberlegende ehemalige Kirche St. Elisabeth kündigte er einen in Kürze über die Bühne gehenden Ideenwettbewerb an, bei dem Architekten ihre Visionen für die Umgestaltung des Areals vorstellen würden. Die Idee, welche die Stadt verfolge, sei die in einem viel zu engen und nicht mehr modernen Gebäude angesiedelte Cuno-Raabe-Schule auf diesem Quartier neu zu errichten und die ehemaligen Räume der Kirche als Aula für diese Grundschule zu nutzen. „Ich bin mir sicher, dass sich das Quartier weiter deutlich gewandelt haben wird, wenn wir hier in zehn Jahren wieder zusammenkommen werden“, blickte Wehner nach vorn. In dem Gebäude Gallasiniring 8 – 10, in dem bis zum Jahr 2020 die Deutsche Familienstiftung, die Familienschule, das Mütterzentrum und weitere Institutionen untergebracht gewesen seien, werden Wehner zufolge moderne Sozialwohnungen, Arztpraxen und vieles mehr entstehen. „Ich will die Gelegenheit nutzen, allen Dank zu sagen, die sich hier im Quartier mit viel Herzblut und Engagement einbringen und uns im Stadtteilbeirat und in diesem Haus unterstützen!“ Er hoffe, so Wehner, dass viele Bewohner des Quartiers und darüber hinaus viele Bewohner der Stadt Fulda die Chance nutzen, das „Haus der Familie“ kennenzulernen.

Familie trägt wesentlich zum persönlichen Glück bei

Vor den Worten des Bürgermeisters hatte Prof. Dr. Ludwig Spätling drei relevante Sätze zum Thema Familie formuliert. So trage Familie zum einen wesentlich zum persönlichen Glück bei. Zum anderen entscheide Familie über die gute Entwicklung unserer Kinder. Sie sei zugleich aber auch die Basis unseres Staates, in der wir Demokratie und Toleranz lernen und leben würden. Zu all diesen genannten Dingen wolle das „Haus der Familie“ einen Beitrag leisten. Es werde ein lebendiger Ort mit der Kita Marienkäfer, der Mütze, der Familienschule, dem Stadtteilbüro und dem Café, an dem so viele verschiedene Gruppen einen Beitrag zum Wohlfühlen leisten. Mit einer grünen Umgebung und viel Licht bietet das „Haus der Familie“ werdenden Eltern, Müttern und Kindern ein positives Umfeld. „Und wenn dann weitere Bereiche mit dem Umbau des Georg Stieler Hauses nebenan ihr Angebot zu den Familien bringen und die sowieso immer belasteten Familien sich wichtige Unterstützung nicht in Stadt und Kreis zusammensuchen müssen, dann haben wir einen großen Schritt in eine gute Zukunft für die Familie gemacht, wie auch immer sie ausgestaltet wird“, ergänzte Spätling.

Zwei Glücksfälle mit einmal

Es sei ein Glücksfall gewesen, dass zu diesem Zeitpunkt das Projekt „,Soziale Stadt“ in diesem Stadtteil Fahrt aufgenommen habe und damit auch Mittel zum Umbau für dieses Haus genutzt werden konnten. Ein weiterer Glücksfall sei die Unterbringung des Stadtteilbüros in diesem Haus gewesen, da hierdurch die Synergien von Stiftung, Mütze und Stadt erheblich befördert worden wären. Schließlich ist es Spätling zufolge ein wichtiges Anliegen der Deutschen Familienstiftung, die vielen Kulturen, die in Fulda und Umgebung leben, mit auf die Reise in eine gute Zukunft zu nehmen.

Und während sich die erwachsenen Besucher beim „Tag der offenen Tür“ im Gebäude die schick eingerichteten Räumlichkeiten anschauten und bereitgestellte kühle Getränke und Snacks genießen konnten, lockten im Freien jede Menge Spiel, Spaß und Unterhaltung.