Fulda | Bewährte Mittel gegen Eichenprozessionsspinner

Stadt bekämpft Raupen

FULDA. Den Eichenprozessionsspinnerngeht es an den Kragen:Die Stadt Fulda startet – abhängig von der Witterung – die Bekämpfung der gefährlichen Raupen.

An stark frequentierten Eichenstandorten an Straßen, in öffentlichen Grünanlagen, Spielplätzen, Fried- und Schulhöfen sowie Freiflächen von Kindertagesstätten bringt eine Fachfirma biologische Mittel in die Baumkronen aus, die von den Raupen über den Blattfraß aufgenommen werden. Insgesamt geht es um rund 3100 Bäume. Die Ausbringung erfolgt in der Regel mittels Weitraumsprühgerät auf geeigneten Fahrzeugen wie Unimogs. Ausgenommen sind geschlossene Waldgebiete.

Die Stadt bekämpft den Eichenprozessionsspinner seit 2019 frühzeitig mit zugelassenen biologischen Mitteln, nachdem die Raupen im Jahr 2018 – offenbar in Folge der Klimaerwärmung – erstmals massiv im Raum Fulda aufgetreten waren. Damals mussten Mitarbeiter von Spezialfirmen in Schutzanzügen die Nester in einem späteren Stadium aufwendig beseitigen.
Wichtig für ist, die Raupen rechtzeitig, vor dem Erreichen des dritten Stadiums, abzutöten. Sonst bilden sie die allergieverursachenden Brennhaare aus.

Der Kontakt mit den feinen Brennhaaren kann Hautausschläge hervorrufen. Auch Reizungen der Atemwege sind möglich. Im Extremfall kann es zum allergischen Schock führen. Sogar das Berühren der Gespinstnester ist gefährlich, da auch nach Verpuppung und Schlupf der Larven die giftigen Brennhaare dort verbleiben.

Im ersten Schritt sollen die Eichen in Gewässernähe behandelt werden. Zur Besprühung der Bäume entlang der Fulda, sowie in der Nähe von anderen Oberflächengewässern, kommen sogenannte Nematoden (biologisches Mittel) zum Einsatz. Da diese Fadenwürmer sehr licht- und austrocknungsempfindlich sind, findet die Ausbringung in den späten Abend- und Nachtstunden (zwischen 21 und 3 Uhr) statt. An allen anderen Eichenstandorten kommt das Bacillus thuringiensis, ein Bakterium, das vor allem im Boden, aber auch an Pflanzen und in Insektenkadavern natürlich vorkommt, zum Einsatz.

Die Stadt sperrt Bereiche um die besprühten Eichen temporär ab und bringt entsprechenden Hinweisschilder an.

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