Gersfeld | Gersfelder Hof übernimmt städtische Immobilie / Mehrzweckhalle geplant

Neues Leben für die Kaskade

Nach jahrelangem Stillstand kommt wieder Bewegung in die Immobilie der ehemaligen Therme Kaskade in Gersfeld. Die Stadt verkauft das Grundstück und das Gebäude an das Hotel Gersfelder Hof. Dieser möchte damit sein Angebot erweitern.

Von Marcel Blumöhr

Gersfelds Bürgermeister Steffen Korell spricht von einer „erfreulichen Zukunftsperspektive“ für die Kaskade, die mit einer großen Veränderung einhergehen wird. Denn die Schwimmhalle soll mehreren Mehrzweckräumen Platz geben. Auch die ehemalige Saunalandschaft wird weichen.
Damit endet eine Ära, an dessen Beginn ebenfalls der Gersfelder Hof steht. Reinhold und Stephan Weber waren es, die 1998 den Bau des Wellnessbades in die Hand genommen hatten. „Was die Betriebskosten anging, waren wir wohl damals etwas naiv“, sagt Reinhold Weber. Die Hotelgäste hatten zwar große Freude an der Kaskade, finanziell war das Wellnessbad allerdings ein Verlustgeschäft.
Dies änderte sich auch nicht unter einem neuen Betreiber. „Die Kaskade war für die Stadt Gersfeld nicht mit schwarzen Zahlen zu betreiben. Vielmehr sorgte die ehemalige Therme für ein jährliches Defizit von über 300.000 Euro“, urteilt Bürgermeister Steffen Korell. „Wir hätten besser gestanden, wenn wir einen Automaten aufgestellt hätten, an dem sich jeder Gersfelder pro Jahr zehn Euro hätte ziehen können“, so Korell mit einer Prise Sarkasmus. Daher habe man sich 2015 entschieden, das Bad zu schließen.
Trotz zahlreichen Initiativen, wie beispielsweise einer Jahreskarten-Verkaufsaktion, und vielen Gesprächen mit Gastronomen und Unternehmen aus der Wellness- und Fitnessbranche, konnte zunächst keine neue Nutzung für die Immobilie gefunden werden.
Umso mehr freut sich Bürgermeister Korell, dass nun mit dem Wunschpartner Gersfelder Hof ein neues Kapitel der Immobilie aufgeschlagen wird. In der ehemaligen Schwimmhalle sollen Mehrzweckräume im Sinne der traditionellen Festsäle alter Gasthäuser entstehen. „Wir planen ein ,Forum Gersfelder Hof‘ für Familienfeiern, Tagungen, Weihnachtsfeiern und Konferenzen, genaueres wollen wir aber noch nicht verraten“, erzählt Reinhold Weber. Zudem sind auf den Außenflächen zehn weitere Wohnmobilstellplätze geplant. Der Bedarf des Hotels an Räumen, die eine größere Gruppe an Tagungsteilnehmern aufnehmen kann, sei wegen den coronabedingten Abstandsregeln derzeit groß, erläutert Hoteldirektor Christof Weisenborn.
Nach dem Kauf soll es nun zeitnah an die Planung gehen. Einen fixen Termin für den Umbau gibt es noch nicht .