Fulda | Mutmaßliche Brandstiftung in Fulda

Update: Blutspuren am Feuerlöscher

Nachdem es in der Nacht von Mittwoch, 20., auf Donnerstag, 21. April, zu mehreren Brandvorfällen im Stadtgebiet gekommen war, wurde am Freitagnachmittag eine tatverdächtige 51-jährige Frau dem Haftrichter am Amtsgericht Fulda vorgeführt – wir berichteten. Dieser erließ Untersuchungshaftbefehl gegen die 51-Jährige, die im Anschluss in eine hessische Justizvollzugsanstalt überstellt wurde.

An einem der Brandorte, der Jugendkulturfabrik in der Weimarer Straße, stellten die Beamten einen Feuerlöscher fest, an dem sich Blutanhaftungen befanden, teilt die Polizei mit. Derzeit gehen die Ermittler davon aus, dass eine bislang unbekannte Person den Brand frühzeitig bemerkte, versuchte abzulöschen und sich dabei möglicherweise verletzte. Im Anschluss verließ der oder die Unbekannte – bei dem oder der es sich um einen wichtigen Zeugen beziehungsweise Zeugin handeln könnte – den Tatort noch vor Eintreffen der Einsatzkräfte.

In diesem Zusammenhang bittet die Polizei Bürgerinnen und Bürger, die sachdienliche Hinweise zu den Bränden oder der Identität der bislang unbekannten Person geben können, aber auch den beziehungsweise die Unbekannte selbst, sich an das Polizeipräsidium Osthessen unter Telefon 0661/105-0 oder jede andere Polizeidienststelle zu wenden.

Meldung vom Freitag:

FULDA. Nachdem es in der Nacht von Mittwoch, 20. April, auf Donnerstag, 21. April, an unterschiedlichen Standorten in der Fuldaer Innenstadt zu mehreren Bränden gekommen war, gelang es der Polizei Fulda, eine 51-jährige Frau festzunehmen. Mehrere Zeugen hatten diese im Bereich von Brandstellen in der Straße Michaelsberg und der Magdeburger Straße gesehen. Ermittlungen der Kriminalpolizei in Fulda führten aufgrund der Beschreibung durch die Zeugen noch am Donnerstag zur Identifizierung der 51-Jährigen, die im Rahmen der daraufhin eingeleiteten Fahndungsmaßnahmen gegen 19 Uhr im Bereich des Bahnhofs Gersfeld durch Kriminalbeamte aus Fulda festgenommen werden konnte. In den mitgeführten Sachen der Frau stellten die Beamten zudem Beweismittel sicher.

Die 51-Jährige soll zudem für einen weiteren versuchten Brand an einem Garagentor in der Baugulfstraße verantwortlich sein, der am 21. April gemeldet wurde. Die Hintergründe der Taten sind derzeit noch nicht abschließend geklärt und Bestandteil der weiterhin andauernden Ermittlungen der Kriminalpolizei Fulda und der Staatsanwaltschaft Fulda. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Fulda wird die Beschuldigte am Freitagnachmittag (22.04.) dem Haftrichter am Amtsgericht Fulda vorgeführt.

Hier die Erstmeldung der Polizei:

FULDA. Mehrere Brände in der Innenstadt: In der Nacht zu Donnerstag, 21. April, kam es im Stadtgebiet zu insgesamt drei Feuern in verschiedenen Bereichen. Die Kriminalpolizei geht von Brandstiftung aus und sucht nach einer Frau, die von mehreren Zeugen beobachtet worden sei.

Am Mittwochabend, 20. April., gegen 22.45 Uhr, informierte eine 30-jährige Zeugin die Polizei über ein Feuer an einem Gabelstapler auf einer Baustelle im Bereich der Michaelskirche in der Straße Michaelsberg Ecke Pauluspromenade. Unter telefonischer Anleitung durch die Feuerwehr konnten die 30-Jährige und ihr Begleiter die Flammen umgehend und noch vor Eintreffen der Streife mit Sand ersticken. An dem Fahrzeug entstand Sachschaden von etwa 2.000 Euro.

Gegen 23.30 Uhr meldete eine Anwohnerin der Polizei ein Feuer im Bereich der Jugendkulturfabrik in der Weimarer Straße. Bei Eintreffen der Einsatzkräfte brannten ein Holzunterstand mit Lagerraum sowie ein in unmittelbarer Nähe abgestellter Ford Kuga und ein Bus des Herstellers Peugeot. Die Fuerwehr hatte den Brand zeitnah unter Kontrolle, sodass ein Übergreifen auf weitere Gebäude oder Fahrzeuge verhindert werden konnte. Es entstand jedoch Sachschaden von rund 40.000 Euro.e

Zu einem weiteren Brand an einem Corona-Testzentrum in der Madgdeburger Straße kam es am frühen Donnerstagmorgen gegen 2.50 Uhr. Hierbei wurde das Zelt der Testörtlichkeit an mehreren Stellen beschädigt. Der entstandene Sachschaden beläuft sich nach ersten vorläufigen Schätzungen auf rund 5000 Euro.

Nach derzeitigen Erkenntnissen wurden durch die Brände glücklicherweise keine Personen verletzt. Die Kriminalpolizei in Fulda hat die Ermittlungen aufgenommen. Derzeit gehen die Beamten in allen drei Fällen von Brandstiftung aus. Ob die Taten miteinander in Verbindung stehen, ist aktuell noch unklar. In diesem Zusammenhang sucht die Polizei auch nach einer Frau, die von mehreren Zeugen zu den Brandzeiten im Bereich der Michaelskirche sowie der Magdeburger Straße gesehen wurde. Ob diese mit dem Sachverhalt in Verbindung steht, ist unklar. Die Dame kann mit langen Haaren, die zum Zopf gebunden waren, beschrieben werden. Sie trug einen braunen, knielangen Mantel und führte einen geschnürten Rucksack mit sich.

Zeugen, die sachdienliche Hinweise zu den Bränden oder der Identität der Frau geben können oder verdächtige Beobachtungen im Bereich der Brandorte gemacht haben, werden gebeten, sich an das Polizeipräsidium Osthessen unter Telefon (0661) 105-0 oder jede andere Polizeidienststelle zu wenden.