Bad Salzschlirf | Bürgermeister von Bad Salzschlirf schaut optimistisch nach vorn

„Ein Geheimtipp ist das Whiskyfest im Herbst“

Die Tourismusbilanz 2021 fällt nach Angaben von Bürgermeister Matthias Kübel (CDU) besser als gedacht aus. „Der letzte Sommer lief gut, und wir konnten etliche verloren gegangene Übernachtungen aufholen“, sagte er den Wochenblättern der Mediengruppe Parzeller. Seinen Angaben zufolge hat sich der Kurort zudem im Tourismusbereich neu aufgestellt und Ressourcen gebündelt.

Von Mirko Luis

Vor diesem Hintergrund sagt Kübel ganz bewusst: „Ich schaue eigentlich optimistisch in die Zukunft.“ Die umfangreichen Fördermittel für zahlreiche innenstadtrelevante Projekte würden da ihr Übriges tun. Zu weiteren aktuellen Entwicklungen gab uns der Kommunalpolitiker in nachfolgendem Interview Auskunft.

Das Gemeindeparlament hat vor Kurzem das russische Vorgehen im Angriffskrieg gegen die Ukraine in einer gemeinsamen Resolution der Fraktionen scharf verurteilt – wie viele registrierte Menschen aus der Ukraine befinden sich derzeit im Gemeindegebiet und welche ersten ehrenamtlichen Hilfsmaßnahmen wurden auf den Weg gebracht?
In unserem Bürgerbüro haben sich 14 Personen registriert. Die Gemeinde initiiert einen offenen Treff für Geflüchtete mit Kindern. Dazu werden wir demnächst mehr berichten. Im Moment ist es wichtig, Strukturen zu schaffen, so dass wir potentielle Helfer und Unterkünfte abfragen. Interessierte können sich über eine Sonderseite auf der Gemeindewebseite (https://www.badsalzschlirf.de/aktuelles/hilfe-ukraine/ ) informieren.

Wie blicken Sie nach den Corona-Öffnungsschritt auf die Kursaison – können Sie hier schon Silberstreifen am Horizont sehen?
Ich denke, dass sich allgemeine Erleichterung angesichts der gelockerten Bestimmungen verbreitet. Allerdings appelliere ich an die Vernunft jedes Einzelnen: Die Pandemie ist nicht vorbei. Gleichwohl bereiten wir ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm vor, mit dem wir viele Gäste von Nah und Fern in den Ort bringen möchten.

Auf welche Veranstaltungen, die zuletzt der Pandemie zum Opfer fielen, freuen Sie sich im Jahr 2022 am meisten?
Dass das Lichterfest erstmals seit zwei Jahren wieder stattfinden wird, freut mich besonders. Ein Geheimtipp ist aber das Whiskeyfest im Herbst. Das zweite, vor drei Jahren eingelagerte Fass wird wieder herunter geholt und wird bestimmt einen tollen Glen Slirefa geben.

Die Corona-Pandemie hat die Digitalisierung vorangetrieben. Gerade für den ländlichen Bereich ist es wichtig, den Anschluss. nicht zu verpassen. Welchen Stellenwert haben Glasfaserkakel-Anschlüsse und Internet im Gigabit-Bereich für die Gemeinde Bad Salzschlirf?
Das ist für uns eine der zentralen Infrastrukturprojekte. Zwei Anbieter, die Deutsche Telekom und die TNG Stadtnetz wollen das bestehende Netz bis in die Häuser ausbauen. In Kürze geht es los. Ohne eine leistungsstarke Breitbandverbindung wird es für Immobilienbesitzer künftig nicht mehr gehen. Das wird so grundlegend, wie schon heute ein Wasser- oder Stromanschluss.

Was ist aus Ihrer Sicht mittel- und langfristiger Sicht die größte Herausforderung für die Gemeinde Bad Salzschlirf?
Eine riesige Herausforderung ist es, den in den letzten Jahrzehnten aufgelaufenen Sanierungsstau abzubauen. Ich habe im Jahr 2013 dafür ein integriertes Sanierungskonzept erarbeiten lassen, das wir in den letzten Jahren kontinuierlich bearbeitet haben. Allerdings haben wir noch viele Kilometer Wasser- und Kanalleitungen sowie Straßennetz vor der Brust.