Region | W-E-G und LindenGut überwinden mit Kreativität und Pioniergeist die Hürden der Corona-Pandemie

Vom Acker bis auf den Teller in Bio-Qualität

Die Gemeinschaft und die Natur haben für die W-E-G auch während der Corona-Pandemie einen besonderen Stellenwert. Ihre Werte – wertschätzend, entwickelnd, gemeinschaftend – haben dabei geholfen, die Hürden der vergangenen beiden Jahren zu überwinden. Mit Kreativität und Einfallsreichtum entwickelte das Team der W-E-G Ideen, die eine gesunde und nachhaltige Lebensweise trotz Einschränkungen unterstützen.

Von Marcel Blumöhr

Keine Hochzeiten, keine Veranstaltungen, keine Fastenkurse, kein Wandern und kein Yoga – die Corona-Pandemi

e hatte auch auf das Programm und die üblichen Abläufe der W-E-G erhebliche Auswirkungen. Doch mit kreativen Ideen, Pioniergeist und Leidenschaft überwand die Gesellschaft die entstandenen Hindernisse.

„Wir haben auf dem LindenGut normalerweise zahlreiche Kursangebote. Wegen der Pandemie waren dann unter anderem die Fastenkurse allerdings nicht mehr möglich“, erläutert Wolfgang Gutberlet Geschäftsführender Gesellschafter der W-E-G GmbH & Co. KG und der LindenGut GmbH & Co. KG. Doch das Team des LindenGuts macht das

beste aus der Situation und entwickelte eine Fasten-Box für Zuhause. „Fasten-Box hört sich an, als ob da nix drin wäre, aber das ist nicht so. Wir haben dort Dinge eingepackt die fürs Fasten benötigt werden, wie beispielsweise Glaubersalz und Brühen“, scherzt der Unternehmer.

Leckere Bio-Fertigprodukte

Dass in den vergangenen Jahren zahlreiche Feiern und Hochzeiten insbesondere im Morgensternhaus ausgefallen sind, war für die W-E-G ebenfalls eine Herausforderung. „Wir hatten im ersten Coronajahr das Morgensternhaus voll ausgebucht mit Hochzeiten – ebenso das nächste Jahr, die alle abgesagt wurden.“ Das sei bedauerlich, weil die W-E-G die Hochzeitspaare gerne in ihrem Haus begrüßt hätte. Die Küchenkräfte, die ihre Leidenschaft für leckere Gerichte in Bio-Qualität zuvor in die Speisen für den Bio-Caterer bankett sinnreich gesteckt haben, bereiten nun Bio-Fertigprodukte zu.

Dazu zählen unter anderen Braten, Currywurst und Suppen, die unter anderen in dem seit November 2021 eröffneten Hofladen in Dipperz verkauft werden. „Wir legen dabei einen hohen Wert auf Qualität und Regionalität. Die Hühnersuppe wird beispielsweise aus unseren Hennen und Brüderhähnen gemacht und mit Zutaten von unserem Hof verfeinert“, erläutert der Unternehmer.

Alles aus einer Hand

Das LindenGut bietet ausschließlich Bio-Produkte nach den Anbauqualitäten von Demeter sowie Bioland an und legt besonderen Wert auf Regionalität – auch bei den Zulieferern. Über 900 Artikel umfasst das Sortiment des Hofladens. Neben Obst und Gemüse der Saison, das größtenteils aus eigener Erzeugung oder von regionalen Betrieben stammt, werden auch Backwaren aus der hauseigenen Bäckerei angeboten. Angeschlossen sind zudem eine Metzgerei und eine Nudel-Manufaktur. Das Bio-Fleisch der Rinder und Schweine wird mit Gänsen, Enten, Ziegenfleisch und Wildbret ergänzt.

„Besonders stolz sind wir auf unseren Dry Ager-Reifeschrank, indem Fleisch,Schinken und Wurst zu echten Spezialitäten werden“, berichtet Gutberlet bei einem Rundgang durch den Hofladen. Direkt über dem Laden wurden zwei Ferienwohnungen eingerichtet, um Interessierten einen Urlaub inmitten der Natur der Rhön in unmittelbarer Umgebung des Bauernhofes zu ermöglichen. Bei dem Umbau des ehemaligen Bauernhofs achtete die W-E-G wie bei anderen Bauprojekten auch besonders auf die Ökologie und regionale Materialien.

Wertschätzung für die Natur

Den Wert der Natur und deren Produkte zu erhalten, ist eine Herzensangelegenheit Gutberlets. Darum macht das LindenGut beispielsweise aus überschüssige Eiern leckere Bio-Nudeln. Diese Wertschätzung spiegelt sich auch in einem ausgefallenen Angebot für Menschen wider, die gerne regelmäßig Eier essen und dabei auf artgerechte Haltung sowie Qualität achten.

Beim LindenGut können diese sogenannte Hu(Ha)hn-Ei-Aktien kaufen. Das Geld fließt in das Projekt „Hühnermobil“. Dafür erhalten die Kunden 17 Monate lang wöchentlich fünf Bio-Eier. Später bekommen sie je nach Modell das Huhn lebend oder als Suppenhuhn. Mit aufgezogene Brüderhähne gibt es auf Wunsch als Brathähnchen dazu. „So vermeiden wir Schwankungen beim Eierverkauf und verhindern, dass Lebensmittel weggeschmissen werden“, erläutert Gutberlet.

Optimistisch für die Zukunft

Dank der tollen Ideen, die das Team des LindenGuts entwickelt hat, und der Aussicht auf weitere Lockerungen der Corona-Regeln schaut Wolfgang Gutberlet optimistisch in die Zukunft. „Bis Herbst sind wir fast völlig ausgebucht. Nur unter der Woche gibt es noch einige wenige buchbare Termine. Es drängt die Menschen wieder danach, Feste zu feiern, zusammen Zeit zu genießen und Urlaub zu machen.“