Eiterfeld | "Alt Eiterfeld" ist offiziell eröffnet

Sehenswerte Ausstellung Eiterfeld in Miniatur

Endlich darf geschaut, gestaunt und über vergangene Zeiten geplaudert werden: Die Ausstellung „Alt-Eiterfeld“ wurde am Samstag durch das Projekt-Team „Alt-Eiterfeld“ sowie Ortsvorsteher und Gemeindevertretervorsitzendem Heiko Mähler offiziell eröffnet. Mit dabei war auch der „Bauherr“ der 90 Häuser, Gerhard Bug, der aus diesem Anlass extra aus Karlsruhe angereist war.

Von Sabine Burkardt

Und nun sind es sogar 91 Miniatur-Häuser. Eine Überraschung für das Projekt-Team „Alt-Eiterfeld“, denn Gerhard Bug hatte zur Eröffnung ein letztes Haus mitgebracht: „Lohfinks“, das heute noch zwischen Pfarrhaus und Bürgerhaus steht, fand nun im Maßstab 1 zu 87 Zentimetern seinen Platz auf der vier mal vier Meter großen Fläche. Jetzt ist das Kunstwerk komplett, bis dahin war allerdings ein weiter Weg mit manchen Hindernissen zu bewältigen. Bug, der bereits im Jahr 1949 von Eiterfeld nach Karsruhe zog, baute in 30 Jahren die detailgetreuen Häuser allein aus Erinnungen und mit Hilfe alter Fotos nach, anfangs noch zusammen mit dessen Bruder Franz. Und dem nie unterbrochenen Kontakt zu Traudel Münkel, der verstorbenen Schulfreundin von Gerhard Bug, ist es zu verdanken, dass die Häuser ihren Weg nach Eiterfeld fanden. Zunächst allerdings nur auf Fotos, die einige fertig gebaute Miniatur- Häuser zeigten. Die Idee, Eiterfeld komplett in Miniatur auszustellen, war geboren, als es an die Planungen für das Eiterfelder 1175-jährige Jubiläum im Jahr 2020 ging. Ein zehnköpfiges Projekt-Team baute schließlich monatelang die Miniatur-Häuser im Alten Amtsgericht auf. Oberwerts, Bornhartmanns,und Helberts Hof: was heute nur noch in Erinnerungen vieler Eiterfelder auftaucht, nahm nach und nach wieder Gestalt an. „Einen geeigneten Raum dafür zu finden, war mit die größte Herausforderung. Es musste ja eine 16 Quardatmeter große Platte hineinpassen, und es sollte rundherum noch Platz sein, um von allen Seiten die Häuser anschauen zu können. Außerdem soll die Austellung ja auch eine Weile stehen bleiben. Wir hatten wirklich Glück, dass sich die Möglichkeit hier im Amtsgericht ergeben hat“, erzählt Theodor Kohlmann vom Team Alt-Eiterfeld und er beschreibt „Alt-Eiterfeld“ als bunt zusammengewürfelten Haufen, der sonst so nie zusammengearbeitet hätte.„Wir haben geschaut, dass es Leute sind, die ein bißchen Erfahrung im Modellbau oder Ähnlichem haben. Udo Rehbein beispielsweise ist passionierter Modelflugzeug-Bauer“, erzählt der Eiterfelder.

Am Samstag hat Gerhard Bug nun also zum ersten Mal sein „Werk“ in natura gesehen, und war überwältigt. „Das war ein tolles Gefühl, alle Häuser aufgebaut zu sehen. Es hat sich wirklich gelohnt. Nach jedem Haus, das fertig gebastelt war, hat es mehr Spaß gemacht“, erzählte der 86-Jährige. Als Baumaterial nutzte der passionierte Modellbauer ganz nützliche Dinge, die in der Nähe herzumlagen: Die Häuser hat er mit Leim verklebten Obstnetzen „gedeckt“, die Fenster bestehen aus Fliegenkatschen. „Als Modellbauer hat man ständig neue Ideen, man wird ja nie fertig“, gibt der ehemalige Eiterfelder zu. Mit dem 91. Haus ist das Projekt „Alt-Eiterfeld“ nun abgeschlossen, auch wenn Bug gerne schon wieder „anbauen“ würde: Das Schloss Buchenau könne er sich auch gut als Miniaturausgabe vorstellen, verriet er augenzwinkernd. Vom heutigen „echten“ Eiterfeld war er übrigens sehr überrascht, es habe sich in all den Jahren enorm gewandelt, so Bug.

Und was passiert mit den Häusern, wenn die Austellung zu Ende ist? „Dann packen wir alles in Kisten ein und verstauen es hier im Amtsgericht. Vielleicht wird es ja zum 1200-jährigen Jubiläum wieder aufgebaut. Das müssen dann aber andere machen“, blickt Theo Kohlmann schmunzelnd in die Zukunft.

Das Projekt-Team „Alt-Eiterfeld“ hatte sich bei ihrem Häuserlieferanten und Baumeister von Herzen bedankt und überreichte ihm ein Geschenk. Bugs Antwort auf die Dankesworte und Lobeshymnen war kurz und einfach: „Es war mir ein großes Vergnügen“.

Die Austellung ist am Sonntag, 27. März, während des Frühjahrsmarktes in Eiterfeld von 11 bis 18 Uhr sowie am Samstag, 2. April von 10 bis 16 Uhr und am Sonntag, 2. April, von 14 bis  17 Uhr geöffnet. An diesen Tagen wird außerdem Kaffee und Kuchen angeboten.