Kalbach | Klinikum Fulda mit nachhaltigem Projekt in Kalbach

Startschuss für Baumpflanzungen im Geburtenwald

„Bäume sind das Sinnbild des Lebens – und wir bringen jeden Tag Leben auf die Welt“, zog jetzt Nadine Kühn, Leitende Oberärztin der Frauenklinik des Klinikums Fulda, anlässlich des Start der ersten Baumpflanzungen im Geburtenwald des Klinikums Fulda einen inspirierenden Vergleich. „Das Projekt ist für uns als Frauenklinik perfekt“, betonte die Medizinerin auf dem Areal des gerade neu entstehenden Laubmischwaldes in Kalbach.

Von Mirko Luis

Die Medizinerin kam in Begleitung von Corina Ullrich (Stationsleitung der Geburtshilfe im Klinikum Fulda, und Hebamme Gerda Herbert, seit 43 Jahren im Klinikum beschäftigt, und Franziska Riedel, Klimamanagerin des Klinikums Fulda. Sie kam in Vertretung ihres Chefs, Frauenklinik-Direktor Priv.-Doz. Dr. med. Thomas Hawighorst.

Die Grundidee hinter dem Projekt ist weitsichtig und nachhaltig zugleich: für jedes zwischen 2021 und 2025 im Klinikum Fulda zur Welt gekommene Neugeborene wird ein neuer Baum gepflanzt.

Nachhaltiger Klinikum-Beitrag zum Klimaschutz

Mit der Initiative möchte das Klinikum Fulda die regionalen Wälder unterstützen und zudem einen eigenen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Eltern erhalten eine Urkunde, auf welcher der Name des Neugeborenen festgehalten wird. Sollten sie sich entschließen, den Geburtenwald später einmal zu besuchen, können sie das mit einem Spaziergang in der herrlichen Natur, einem Besuch des Hotel-Restaurants „Taufstein“ oder am besten gleich Beidem verbinden.


Klinikinterner Ideenwettbewerb mit hoher Beteiligung


Bei einem klinikinternen Ideenwettbewerb seien 189 Vorschläge gemacht worden, berichtete die Klimamanagerin des Klinikums Fulda, Franziska Riedel. „Der Geburtenwald war die schönste Einreichung, die vom Umweltausschuss mit dem 1. Platz prämiert wurde“, ergänzte sie. Bereits im Jahr 2020 hatte sich das Klinikum Fulda nach eigenen Angaben der „KLiK Green – Krankenhaus trifft Klimaschutz“-Initiative des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) angeschlossen. Im Anschluss hieran wurden im Klinikum ein Umweltausschuss und eine Klimamanagerin etabliert.

Was liegt uns mehr am Herzen als die Zukunft unserer Kinder?
Mit jedem Baum, der hier gepflanzt werde, so Oberärztin Nadine Kühn, „geben wir unseren Kindern eine kleine Chance mehr, auf dieser Welt leben zu können – und was liegt uns mehr am Herzen als die Zukunft unserer Kinder?“ Sie selbst kenne das Ritual, für jedes Kind anlässlich der Geburt symbolisch einen Baum zu pflanzen, aus der eigenen Familie. So wachse der Baum für das Neugeborene gemeinsam mit dem Kind heran. „Die Aktion kommt bei den Frauen auf unserer Station richtig gut an“, verriet die Oberärztin.


HessenForst und Forstamt Fulda als Kooperationspartner



Kooperationspartner des Projekt sind HessenForst und das Forstamt Fulda. Am Sparhofer Weg in Kalbach entsteht ein klimastabiler Mischwald. Der soll den Wald, wie Stefan Bernhardt (Revierförster des Reviers Heubach) und Forstinspektoranwärterin Eva-Katharina Bonk vor regionalen Medienvertretern darlegten, widerstandsfähiger gegen den Klimawandel machen. Bernhardt zufolge haben auch Osthessens Wälder in den vergangenen Jahren sehr unter extremer Trockenheit, Borkenkäferbefall und Windwurf gelitten, sodass große Flächen neu bepflanzt und wieder aufgeforstet werden müssen. Das Gesamt-Areal, auf dem das in Kalbach nach und nach im Rahmen des Klinikum-Projekts geschehen wird, ist inclusive von Kleinflächen rund zwei Hektar groß – 1,3 Hektar hiervon werden in den nächsten Tagen eingegattert. Die Eichenpfosten hierfür stammen aus dem eigenen Revier. Als Dienstleister wurde eine Firma aus dem Vogelsbergkreis beauftragt.


Anpflanzung von neun verschiedenen Baumarten

Auf die Freiflächen kommen neun verschiedene Baumarten, darunter unter anderem die Rotbuche als Baum des Jahres 2022, Flatterulmen, Berg- und Spitzahorn, aber auch Wildapfel, Wildkirsche, Erle und Elsbeere. Nach Angaben der Vertreter von HessenForst ist die hohe Baumarten-Vielfalt keineswegs natürlich. Die Anpflanzungsstrategie habe jedoch den Vorteil, dass immer noch genügend Bäume da seien, wenn ein oder zwei von den neu angepflanzten Baumarten künftig Probleme bekämen. Bereits vorhandene Biomasse soll auf dem Boden belassen werden. Durch biochemische Zersetzungsprozesse werden die Nährstoffe wieder an den Boden abgegeben.