Fulda | Hochschule Fulda will mit gutem Beispiel vorangehen: Konzept erarbeitet

Klimaneutraler Campus

Bis 2030 will die Hochschule Fulda ihre Treibhausgasemissionen senken und gemäß den Landesvorgaben klimaneutral werden. Den Weg dahin hat sie in einem Klimaschutzkonzept festgeschrieben.

Vorgesehen sind unter anderem Maßnahmen zu Mobilität, Wärmeversorgung und Biodiversität sowie Anpassungen an den Klimawandel. Dabei vernetzt die Hochschule sich auch mit externen Akteuren in der Region. „Eine Hochschule, die weit mehr als 9000 junge Menschen ausbildet, muss mit gutem Beispiel vorangehen“, sagt Hochschulpräsident Professor Dr. Karim Khakzar.

2021 Jahr hat die Hochschule ein Klimaschutzkonzept erstellt, gefördert vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst (HMWK) sowie der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) des Bundes.

Auf zehn Handlungsfeldern will die Hochschule aktiv werden, angefangen beim Abwasser über das Beschaffungswesen bis hin zur Straßenbeleuchtung. 122 speziell zugeschnittene Einzelmaßnahmen sollen kurz-, mittel-, und langfristig umgesetzt werden.
Insgesamt, so eine Potenzialanalyse, könne die Hochschule bei konsequenter Umsetzung bis 2030 ihre Treibhausgasemissionen auf 413 Tonnen CO2-Äquivalente senken. Das wären 679 Tonnen weniger als 2019.

Jeder Einzelne ist gefragt

Nicht nur der Einsatz neuer Technologien spielt hier eine Rolle. Jeder Einzelne sei gefordert, Verhaltensweisen und Routinen zu überdenken und im besten Fall zu ändern. Um größtmögliche Akzeptanz des Konzepts zu erreichen, konnten sich Beschäftigte wie Studenten an der Erarbeitung des Konzepts beteiligen und Vorschläge einbringen.

Geht man ausschließlich vom Campus aus, ergeben sich die größten Einsparpotenziale in der Wärmeversorgung, und zwar durch den Umstieg auf regenerative Energieträger. Bezieht man die Mobilität – Dienstreisen und individueller Pendelverkehr – mit ein, lassen sich im Pendelverkehr die größten CO2-Reduktionen erzielen.

„Eine Umfrage unter den Hochschulangehörigen im Frühjahr 2021 hat uns gezeigt, dass der Pendelverkehr einen enormen Anteil an den Treibhausgasemissionen hat“, sagt Clarissa Plendl, die Klimaschutzbeauftragte der Hochschule Fulda, die für die Erarbeitung des Konzepts verantwortlich war. Dass die Kollegen das Auto stehen lassen und eine klimafreundliche Anreise wählen, darauf könne die Hochschule nur begrenzt Einfluss nehmen.

„Denn auch externe Bedingungen spielen hier eine Rolle, wie eine gute ÖPNV-Anbindung oder gut ausgebaute und sichere Radwege. Aber wir können immerhin gewisse Rahmenbedingungen schaffen, die den Umstieg erleichtern.“

Radfahren und Campusgarten

So soll sich im Sommersemester 2022 alles ums Radfahren drehen. Mit einem Programm von Radausflügen über Reparatur-Workshops bis hin zu Vorträgen rund um Fahrrad und Mobilität soll das gelingen. Als Höhepunkt ist die Teilnahme am Stadtradeln geplant.
„Auch von städtischer Seite möchten wir Anreize bieten, aufs Fahrrad umzusteigen. Wenn die Hochschule das mit fördert, dann können wir mehr Menschen erreichen“, sagt Sophia Beyer, Klimaschutzmanagerin der Stadt Fulda.
Vorteile nicht nur fürs Klima bietet auch das Thema Campusgarten. Zum einen soll der Garten zum Erhalt der Artenvielfalt beitragen, die Bedeutung der Biodiversität und den Zusammenhang zum Klima und Wasser bewusstmachen sowie die Wertschätzung regionaler und saisonaler Lebensmittel fördern. Zum anderen soll er als naturnaher, grüner Aufenthalts- und Begegnungsort dienen.
Das komplette Konzept ist verfügbar unter: hs-fulda.de/klimaschutz