Kampfmittel-Sondierung im Schlossgarten
Wer bei regnerischen Wetter im Fuldaer Schlossgarten spazieren geht bekommt meist schlammige Schuhe. In dieser Woche geht es auch auf der Orangerieterrasse und der Kaisersaalterrasse schlammig zu, da nach Bombenüberresten aus dem Zweiten Weltkrieg sondiert wird. Dies gehört zu den Vorbereitungen der geplanten Schlossgarten-Sanierung.
„Dieses Vorgehen ist bei größeren Vorhaben im öffentlichen Raum Routine. Wir haben in Fulda Glück, denn bereits unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg wurden sämtliche Abwurfstellen von Freiwilligen auf Kampfmittel untersucht“, so Johannes Heller, Pressesprecher der Stadt Fulda. Daher gehe die Stadt davon aus, dass bei den Untersuchungen nichts gefunden wird.
Elektromagnetische Such nach Blindgängern
Meist würde bei solchen Gelegenheiten nur Metallschrott gefunden werden. Die Entdeckung von Kampfmitteln aus den 1940er Jahren seien eine Ausnahme. Die Sondierung im Schlossgarten sei keinesfalls mit den Sondierungen am Rauschenberg von vergangenen November vergleichbar. „Der Rauschenberg war als Abwurfgebiet noch einmal deutlich mehr betroffen, als der Bereich im Schlossgarten“, erläutert Heller.
Dennoch werden die Orangerieterrasse, die Parterre und die Kaisersaalterrasse auf mögliche Blindgänger untersucht. Mitarbeiter der Firma PD Bohr- und Sondierungsgesellschaft überprüfen den Bereich mithilfe eines speziellen Geräts, das mit einem elektromagnetischen Sensor ausgestattet ist. „Das Gerät kann bis zu einer Tiefe von etwa drei Metern Metallstücke entdecken. Der zu untersuchende Bereich wird in mehrere Bahnen unterteilt und von uns abgefahren. Per GPS wird sichergestellt, dass dabei kein Bereich übersehen wird“, erklärt Christian Rietes von der PD Bohr- und Sondierungsgesellschaft.
Vorrübergehende Sperrungen
Die Arbeiten werden mehrere Tage andauern, wie Johannes Heller mitteilt. Die Ergebnisse der Sondierungen, die am Mittwoch gestartet sind, werden per Computer ausgewertet. Sollten dabei verdächtige Objekte entdeckt werden, kommt es zu weiteren Tiefenbohrungen. Dabei werden mehrere Löcher mit einer Tiefe von bis zu fünf Metern in dem Bereich, des verdächtigen Objekts gebohrt und diese erneut elektromagnetisch überprüft.
Während der Arbeiten kann es zu kurzfristigen Sperrungen einzelner Wege des Schlossgartens oder der Terrassen kommen. Die Stadt bittet dafür um Verständnis.