Fulda | KfZ-Innungsobermeister Thorsten Krämer im Interview mit der Mediengruppe Parzeller

„E-Mobilität auf dem Markt angekommen“

Die Elektromobilität ist nach den Worten von Thorsten Krämer, Obermeister der KfZ-Innung der Kreishandwerkerschaft Fulda und zugleich Kreishandwerksmeister, am Markt angekommen und nimmt dort ihren Platz ein. Krämer führt die Entwicklung unter anderem auf die politischen Rahmenbedingungen und die entsprechenden Förderungen zurück.

Von Mirko Luis

„Es wird darauf ankommen, wie schnell sich eine ausreichende Ladeinfrastruktur schaffen lässt und wie sich die Strompreise entwickeln. Zu oft haben wir schon gesehen, dass bei Wegfall der staatlichen Förderprogramme sich auch die entsprechenden Technologien wieder auf einem marktgerechten Niveau etablieren“, sagte er den  Wochenblättern der Mediengruppe Parzeller in einem Exklusivinterview. „Ich persönlich glaube, dass sich uch E-Fuels (synthetische Kraftstoffe) und andere Technologien am Markt etablieren und ihren Raum einnehmen werden. Eine vollständige Umkehr zur Elektromobilität sehe ich nicht“, so Krämer.

Nach Angaben des osthessischen Automobilexperten starten die hiesigen Händler in das „,Autojahr“ 2022 schon mit einigen Erwartungen. „Nach zwei Jahren Pandemie und den damit einhergehenden Einschränkungen und Auswirkungen haben wir im Jahr 2021 sehr deutliche Einbußen hinnehmen müssen. Wir hoffen, dass sich die Lage 2022 wieder ein wenig erholt“, so Krämer. Einen Run beziehungsweise eine extrem hohe Kauflaune sehe er derzeit allerdings noch nicht, dafür herrsche doch noch zu viel Unsicherheit, welches Antriebskonzept das richtige ist.

Auch auf die Auswirkungen von Corona ging Krämer im Gespräch mit der Mediengruppe Parzeller ein. „Ich glaube und weiß aus den Gesprächen mit meinen Kollegen, dass wir im Vergleich zu vielen anderen Branchen im Kfz-Service Bereich doch sehr gut durch die Pandemie gekommen sind. Sicher sind die Fahrleistungen geringer geworden, was Einfluss auf Verschleißreparaturen und Wartungen hat und es passieren somit auch weniger Verkehrsunfälle. Besorgniserregend ist dies nach meinem Kenntnisstand jedoch nicht“, erläuterte er.

Allerdings überlege man sich heute lieber schon zweimal, ob eine Fahrt nötig sei oder nicht. Dazu komme, dass wir mittlerweile alle gut darin geschult seien, Online-Meetings, Web-Konferenzen und Ähnliches zu veranstalten. „Auch dies wird zu geringeren Fahrleistungen führen. Letzten Endes wird dies aber auch einen erheblichen Beitrag dazu leisten, die Schadstoffbelastung zu reduzieren und dies ist ja eine der Zielsetzungen gewesen.“

„Man überlegt sich heute zweimal, ob eine Fahrt nötig ist oder nicht.“ Thorsten Krämer, Obermeister der KfZ-Innung