Bad Salzschlirf | Projekt „Kurparkbeleuchtung“ auf der Schlussgeraden

Milchglas oder Glarklas?

Noch gibt es kein endgültiges „Go“ für das Projekt „Kurparkbeleuchtung“. Doch eine Woche vor der finalen Entscheidung in der Gemeindevertretersitzung (26. Januar) wurden am Mittwochabend im Haupt- und Finanzausschuss, der im Kurkessel tagte, bekannt. Demnach sollen von den ursprünglich 56 geplanten neuen Leuchten nun lediglich noch 38 Leuchten aufgestellt werden – 31 im Kurpark und 7 am Fußweg Badehof/Kulturkessel zur Brücke der Bonifatiusstraße.

Von Mirko Luis

„Ein Teil der Bestandsleuchten soll restauriert werden“, informierte Bürgermeister Matthias Kübel. Dem Vernehmen nach kommt der Kurort damit einem Wunsch der Denkmalschutzbehörde zur Wiederverwendung der alten Leuchten entgegen. Eine von der Komplettbeleuchtung unabhängige Teilbeleuchtung soll im Bereich des Hanges zwischen der Kurparkresidenz und der Musikmuschel mit Bestandsleuchten und einem eigenen Beleuchtungsfenster versehen werden.

Die neuen Leuchten ähneln in der Optik ihren historischen Vorgängern. Sowohl die Gemeinde als auch die Denkmalschutzbehörde schlagen Leipziger Leuchten vor, die den Kurpark-Originalen aus den 50-er und 70-er Jahren ziemlich nahe kommen. Allerdings favorisiert die Denkmalschutzbehörde Milchglas, während die Gemeinde Bad Salzschlirf eher eine Glarklas-Ausführung. Den letzten Ausschlag, welche Art des Glases zum Einsatz kommt, wird die Denkmalschutzbehörde geben.

Fachplaner rieten unterdessen von Bodenstrahlern im Wegeverlauf ab, die der Denkmalschutz vorgeschlagen hatte. Wenn überhaupt, würden diese unter anderem Lichtverschmutzung erzeugen und anfälliger für Störungen sein.

Aktuelle Kostenschätzungen für das Projekt „Kurparkbeleuchtung“ belaufen sich nach Angaben des Bürgermeisters auf 143.160 Euro netto. Laut Finanzabteilung stehen Haushaltsreste in Höhe von 155.000 Euro aus dem Jahr 2020 bereit, die mit einem Sperrvermerk versehen waren. Im Entwurf des aktuellen Haushaltes sind zudem weitere 20.000 Euro eingestellt worden, die für die Kabelführung benötigt werden. Zur Kostendeckung stehen verschiedene Förderungen bereit – etwa aus dem Kreisausgleichsstock, der Klimaschutzinitiative des Bundes sowie der Städtebauförderung Wachstum und nachhaltige Erneuerung.

Das Gesamtprojekt soll der breiten Öffentlichkeit in der Gemeindevertretersitzung am 26. Januar vorgestellt werden. Der Haupt- und Finanzausschuss wird der Gemeindevertretung empfehlen, die Ausschreibung gemäß dem aktuellen Planungsstand einzuleiten und diese der Gemeindevertretung nach erfolgter Submission zum endgültigen Beschluss vorzulegen.Zudem soll der seinerzeitige Sperrvermerk aufgehoben werden.

Unterdessen rückt auch die Entscheidung zur Auftragsvergabe der Bauleistungen für das Regenüberlaufbauwerk in der Fuldaer Straße, Ecke Lüderberg bis zur Riedstraße sowie den damit verbundenen Leitungsumlegungen beziehungsweise Infrastrukturneuverlegungen näher. Bürgermeister Kübel informierte die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses im öffentlichen Teil über das Ergebnis der Submission wenige Tage vor dem Jahreswechsel. Demnach reichten am 22. Dezember vier Firmen ein Angebot ein. Günstigster Anbieter war die Lohfink Baugesellschaft aus Eiterfeld mit 853.000 Euro, alle weiteren Anbieter lagen mit ihrem Angebot über der Millionengrenze. Die ursprüngliche Kostenschätzung hatte bei 660.000 Euro gelegen, sodass die Gemeinde wider Erwarten den Haushalt stärker als gedacht strapazieren muss. Nach der positiven Ausschussempfehlungen, den Auftrag an die Firma nach Eiterfeld zu vergeben, sind für den 26. Januar kaum noch Überraschungen zu erwarten.

.Ein Teil der Bestandsleuchten soll restauriert werden.“ Rathauschef Matthias Kübel (CDU)