Fulda | Hoffnung und Freude, Stärke und Licht

Generalvikar Steinert predigt am Neujahrstag im Dom

Es ist notwendig, Menschen in ihrer Unterschiedlichkeit gelten zu lassen und auch bei aller Verschiedenheit sein Gegenüber wertzuschätzen: Am Weltfriedens- und Neujahrstag 2022 erinnert Generalvikar Prälat Christof Steinert daran, im Miteinander den Frieden zu bewahren und mit Zuversicht, Hoffnung und Freude auf Jesus Christus zu vertrauen.

Steinert machte in seiner Neujahrspredigt historische Ereignisse der vergangenen Jahre zum Thema und rückte das Verhältnis zwischen Deutschland und Frankreich als Beispiel gelungener, friedvoller Partnerschaft in den Blickpunkt.

„Deutschland und Frankreich, zwei ehemalige Erzfeinde, die in einhundert Jahren dreimal Krieg gegeneinander geführt hatten, leben friedlich miteinander. Dieser Frieden nach außen wurde und wird auch durch Verträge gesichert. Das friedliche Miteinander bedarf der Absprachen und fairen Abmachungen.“

Generalvikar Prälat Christof Steinert

Andere Meinungen gelten lassen

Gleichzeitig verwies er darauf, auch bei unterschiedlicher Auffassung die Meinung oder Sichtweise des Anderen nachzuvollziehen oder zumindest stehen zu lassen. Gerade in Zeiten der Pandemie, der politischen Polarisierung oder auch Auseinandersetzungen und kontrovers diskutierten Ereignissen wie zum Beispiel dem Synodalen Weg der katholischen Kirche in Deutschland sei es „gut und notwendig, dass wir die Unterschiedlichkeit als Geschöpfe dieser einen Welt und Kinder des einen Herrn wertschätzen und gelten lassen können. So kann bei aller Verschiedenheit Frieden sein, bewahrt oder ermöglicht werden.“

Start ins neue Jahr

Das neue Jahr in friedvoller Gemeinschaft zu beginnen sei ein freudiger und hoffnungsvoller Start, hob Steinert im Neujahrsgottesdienst hervor. Zum Motto für alle Tage könne das Kirchenlied mit der Nummer 365 werden, in dem es heißt: „Meine Hoffnung und meine Freude, meine Stärke, mein Licht. Christus, meine Zuversicht, auf dich vertrau ich und fürchte mich nicht.“

Die häufig verwendete Bezeichnung „Anno Domini – Im Jahr des Herrn“ muss dabei nicht zwangsläufig das Jahr kennzeichnen als „ein besonderes Jahr, eine herausgehobene Zeit, sondern jedes Jahr hatte die Chance und die Voraussetzungen, ein Jahr des Herrn zu sein“.

Es liege nun in unserer Hand, so Steinert, diese Chance zu ergreifen, das neue Jahr zu gestalten und „es als „Jahr des Herrn“ zu sehen: „Was auch immer dieses neue Kalenderjahr an 365 Tagen bringen mag“, sagte Steinert, „wir sollten es füreinander unter das Vorzeichen des liebevollen Blickes Gottes stellen und so gestärkt in die neue Zeit gehen.“

Strenge Hygiene-Regeln

Wegen der Corona-Pandemie fand auch der Neujahrsgottesdienst im Fuldaer Dom unter strengen Hygiene-Regeln statt. Die Besucher mussten sich vorab anmelden und registrieren, Masken tragen und Abstände einhalten.

Da wegen der Corona-Regeln nur wenige Gläubige in den Fuldaer Dom kommen konnten, wurden der Gottesdienst im Internet als Livestream übertragen.