Region | Aktuelle Umfrage

Was sich Osthessens Wirtschaftslenker für 2022 wünschen

Mit gemischten Erwartungen schauen prominente Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Verbänden der Region kurz vor dem Jahreswechsel auf das bevorstehende neue Jahr.

Von Mirko Luis

„Im Landkreis Fulda gibt es sehr viele leistungsfähige mittelständische Unternehmen. Auch wenn die Situation für viele Unternehmen derzeit schwierig ist, lohnt es sich, weiter positiv in die Zukunft zu schauen und verstärkt einen Fokus auf das Thema Ausbildung zu legen. Mit einer guten Ausbildung können Betriebe dem Fachkräftemangel entgegenwirken. Sie ist der Schlüssel zu mehr Nachwuchskräften“, sagt Landrat Bernd Woide (CDU). Zudem folgten auf eine Krise meist ganz neue Möglichkeiten, betont der Christdemokrat. Und er ergänzt: „Die Veränderungen der Pandemie werden sowohl die Gesellschaft als auch die Wirtschaft und jedes einzelne Unternehmen prägen und ein Stück weit verändern. Ich wünsche der osthessischen Wirtschaft, dass sie diesen möglichen Rückenwind nutzen und neuen Mut für das Jahr 2022 schöpfen.“

 

Der Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Fulda, Michael Konow, hofft darauf, „dass die Corona-Pandemie in 2022 der Vergangenheit angehören und der regionalen Wirtschaft  nicht nachhaltig geschadet haben wird.“ Beruflich habe er sich vorgenommen, die IHK Fulda weiter nach dem „new-workigen Dreiklang Dialog. Transparenz, Partizipation und Diversity auszurichten“.

Fuldas Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld (CDU) sieht im bestmöglichen Meistern der Pandemie zugleich den Schlüssel für die weitere wirtschaftliche Entwicklung. Als Ziele gibt er aus, wieder mehr in Gemeinschaft leben, wieder miteinander reden und feiern zu können. Dies sei insbesondere zur Vermeidung einer „dauerhaften Spaltung“ der Gesellschaft wichtig.

Der Kreissprecher 2022 der Wirtschaftsjunioren Fulda (WJ),  Sebastian Emmert, kündigte an, das Juniorenjahr 2022 mit dem Jahresmotto „#kraftvoll #miteinander #voran aktiv zu gestalten. „Dies“, so Emmert, „spiegelt unsere Erwartungen und Ziele an das Jahr wider.“

„Das neue Jahr wird die Krankenhäuser in Deutschland vor viele Herausforderungen stellen. Neben der Bewältigung der Corona-Pandemie, die in ihr drittes Jahr geht, werden wir im Jahr 2022 die wirtschaftliche Konsolidierung des Klinikums Fulda weiter vorantreiben und uns auf den Strukturwandel in der Gesundheitsversorgung in Deutschland vorbereiten“, wirft Priv.-Doz. Dr. med. Thomas Menzel, Vorstand des Klinikums Fulda, einen Blick auf das Jahresgeschehen. „Darüber hinaus werden wir unsere Aktivitäten im Bereich der studentischen Ausbildung und in unserem Bildungszentrum weiter verstärken. Damit wirken wir dem Fachkräftemangel im Gesundheitswesen entgegen.  Damit wir den Bürgerinnen und Bürgern der Region auch zukünftig medizinische Versorgung auf höchstem Niveau anbieten können. Wir sind dafür gut aufgestellt und blicken mit Zuversicht ins Jahr 2022“, so Menzel weiter.

Angesichts „wieder stark steigender Anzeigen auf Kurzarbeitergeld“ gelte es gerade zum Jahresbeginn, eine weiterhin zeitnahe Bearbeitung sicherzustellen, sagte Waldemar Dombrowski, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda, den Wochenblättern der Mediengruppe Parzeller. Er hofft wie alle anderen, die aktuelle Pandemiewelle möglichst schnell zu überwinden, sodass die wirtschaftliche Dynamik wieder an Fahrt gewinne. „Dringenden Nachholbedarf“ sieht er mit Blick auf die Berufsorientierung und Beratung junger Menschen. Seit Pandemiebeginn seien zahlreiche Praktika, Ausbildungsmessen und Bildungsmessen in Präsensform ausgefallen, bedauert er.

Sebastian Schramm, Geschäftsführer des Kreisbauernverbandes Fulda-Hünfeld, wünscht sich auf politischer Ebene, dass die neugebildete Bundesregierung die Vielzahl offener Baustellen gut bewältigen kann – angefangen von der Corona-Pandemie über die außenpolitischen Spannungen in der Ukraine bis hin zum Klimaschutz. Schramm weiter: „Nicht zuletzt auf landwirtschaftlicher Ebene wünsche ich mir von der Politik ein klares Bekenntnis zum Standort Deutschland.“

„Wir haben seit Beginn der Coronakrise viele neue Erfahrungen machen müssen, aber auch viel dazu gelernt. Allein, was sich in Richtung Digitalisierung getan hat, war Anfang 2020 doch für die meisten von uns kaum vorstellbar“, meinte die Geschäftsführerin der Kreishandwerkerschaft Fulda, Gabriele Leipold. Sie werde ich vom neuen Jahr überraschen lassen, „hoffentlich im positiven Sinne“. Und sie ergänzt: „Als Geschäftsführerin der Kreishandwerkerschaft hätte ich Anfang 2020 nie damit gerechnet, dass wir uns zum Beispiel wie selbstverständlich zu Online-Meetings treffen und unsere Meisterkurse und Seminarveranstaltungen auf digitale Formate umstellen.“ Leipold weiter: „Schön wäre ein absehbares Ende der Coronapandemie. Ehrlich gesagt, freue ich mich auf die Zeit, wenn ich morgens wieder ohne Blick auf die aktuellen Inzidenzwerte und die aktuelle Risikoermittlung per Warn-App in den Tag starten kann.“

Gelänge es, flexibler und agiler im Planen und Handeln zu sein, falle es auch leichter, „das Glas halb voll zu sehen“, meinte Regionalmanager Christoph Burkard. Mit Lebenserfahrung, Zuversicht und einer gehörigen Portion Gottvertrauen erwarte er „ein gutes Jahr 2022“.

Matthias Kübel, Bürgermeister der Gemeinde Bad Salzschlirf hofft, „dass wir früher aus coronabedingten Beschränkungen herauskommen, die dem Tourismusstandort schaden“. Leider seien ähnliche Hoffnungen vor dem Jahreswechsel 2020/21 nicht eingetreten.

 

Mein größter Wunsch für 2022 ist, dass es uns gemeinsam gelingt, die Pandemie zu bekämpfen.Dr. Heiko Wingenfeld (CDU), Fuldaer OB