Burghaun | Projektierer Ostwind informierte zum geplanten Steinbacher Windpark

In FD08 wird es stürmisch

BURGHAUN. Ein laues Lüftchen wehte am Dienstag vergangener Woche durch das Steinbacher DGH. Bürgermeister Dieter Hornung hatte zwecks frischer Luft alle Türen weit öffnen lassen. Das war auch nötig:Im Laufe des Abends wurde die Luft während der Infoveranstaltung zum geplanten Windpark bei Steinbach nämlich immer dicker.

Von Sabine Burkardt

Das bekamen vor allem Projektentwickler Alexander Schweyer und Georg Freiherr von Aretin, Projektleiter von der Firma Ostwind aus Regensburg zu spüren, die in einer Power-Point-Präsentation über die geplanten vier Windkraftanlagen nordwestlich von Steinbach informierten. Die vier Windräder im Windvorranggebiet FD 08 zwischen Steinbach und Oberstoppel werden eine Gesamthöhe von rund 245 Metern haben. Das nötige Fundament werde rund 25 Meter Durchmesser und 3,5 Meter Tiefe mit rund achthundert bis 1000 Tonnen Beton pro Anlage erhalten. 13000 Haushalte könnten mit den vier Anlagen mit Strom versorgt werden.
Ostwind-Projektentwickler Schweyer ging auf die Auswirkungen der Windkraftanlagen auf Natur und Umgebung ein. So würden die Anlagen in der Zeit von März bis August wegen des Rastgebietes von Rotmilan und Kiebitz abgeschaltet. Auch in derNacht sollen die Anlagen wegen der dort ansässigen 17 Fledermausarten teilweise abgeschaltet werden. Da die Schattenwurfdauer sowie die Schallwerte die Grenzwerte an verschiedenen Orten überschreiten, sollen die Windkraftanlagen mit einer Schatten- und Schallabschaltautomatik ausgestattet werden. Schlussendlich können rund 15 Prozent des theoretisch erzeugbaren Stroms aufgrund der Abschaltung der Anlagen nicht produziert werden, so Schweyer.
Der Kommune winke im Falle einer Genehmigung und eines Baus der Anlagen eine finanzielle Beteiligung. So sehe der sogenannte Kommunalbonus vor, dass die Marktgemeinde Burghaun über 20 Jahre lang am Ertrag der Windkraftanlagen beteiligt werden könne. Demnach würden 0,2 Cent pro Kilowattstunde des erzeugten Windstroms an die Kommune fließen, das sind pro Jahr rund 50000 Euro.
„Ostwind“ rechnet bei optimalem Planungs- und Genehmigungsverlauf mit einem Bau der Anlage frühestens 2025. Inbetriebnahme könnte dann am Jahresende sein. Bürgermeister Dieter Hornung betonte, dass die Einflussmöglichkeiten der Marktgemeinde begrenzt seien, denn letztendlich entscheide das Regierungspräsidium darüber, ob ein Bau der Windkraftanlagen genehmigt werde.
An den Plänen, Windkraftanlagen zwischen Steinbach und dem Stoppelsberg zu errichten, wurde von Teilnehmern der Infoveranstaltung im DGH mehrfach Kritik geübt. So bezweifelte man die Rentabilität der Windkraftanlagen, wenn nur 85 Prozent des erzeugbaren Stroms genutzt werden können. Auch die Beeinträchtigung der Landschaftsästhetik, die Schädigung der Verkehrsinfrastruktur durch die Schwertransporte sowie die Befürchtung, dass sich der Grundwasserspiegel aufgrund der Betonmenge im Fundament senken könnte, wurde zur Sprache gebracht. Außerdem wurde Kritik daran geübt, dass der Kommunalbonus letztendlich aus dem Strompreis, den der Energiekunde zu zahlen habe, subventioniert werde.
Bereits im Jahr 2014 gründete sich die Bürgerinitiative „Gegenwind am Stoppelsberg“ mit dem Ziel, die geplante Vorrangfläche für Windenergieanlagen (FD 008) nördlich von Steinbach zu verhindern. An der Spitze des Vereins für die Ortschaften Steinbach, Dittlofrod, Körnbach, Oberstoppel und Unterstoppel steht Hartmuth Kiel.